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JOSà GARCÃA Damenfussball gehört in vielen Ländern mittlerweile zu den etablierten Sportarten. Was ist also besonders dabei, wenn die achtzehnjährige Jess in einem Londoner Park ihrem grossen Vorbild David Beckham nacheifert? Als sie dann von der gleichaltrigen Jules für eine Damen-Fussballmannschaft entdeckt wird, scheint ihr Traum von einer Profi-Karriere in erreichbare Nähe zu rücken. Der Haken an der Geschichte: Jess heisst eigentlich Parminder und stammt aus einer traditionsbewussten indischen Familie, der eine in kurzen Hosen kickende Tochter ein Gräuel ist. Wie âBilly Elliotâ seine Familie mit dem für einen Jungen nicht gerade typischen Wunsch nach einer Ballett-Karriere schockierte, läuft die Tochter indischer Einwanderer kulturellen Traditionen zuwider. Trotz klischeehafter Elemente aus âTeeniekomödienâ wie die Rivalität zwischen Jess und Jules um die Liebe ihres smarten Fussball-Trainers, einer häufig vorhersehbaren Handlung und überflüssiger Andeutungen auf Homosexualität gelingt es der in London aufgewachsenen Regisseurin Gunrinder Chadhas, die Gratwanderung zwischen zwei Kulturkreisen mit einer wohl dosierten Portion Humor zu beschreiben. Die beschwingte indische Musik sowie traumhafte Szenen wie eine âFreistoss-Mauerâ, die aus Mutter und Tanten in bunten Saris besteht, gehören zusammen mit der sympathischen Hauptdarstellerin zu den Stärken dieser Komödie, die auch ernsthaftere Themen wie Vorurteile und Toleranz anspricht. |
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