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José GarcÃa Foto: Warner Bros. Nachdem âHarry Potter und die Heiligtümer des Todes. Teil 1â das Ende eingeläutet hatte, kommt es im zweiten Teil der Filmadaption des siebten und letzten âHarry Potterâ-Bandes âHarry Potter und die Heiligtümer des Todesâ (âHarry Potter and the Deathly Hallowsâ, 2007) zum Endkampf zwischen Gut und Böse. Der neue Film setzt da ein, wo Teil 1 aufgehört hatte: Harry Potter (Daniel Radcliffe) befindet sich zusammen mit Hermine Granger (Emma Watson) und Ron Weasley (Rupert Grint) auf der Suche nach den verbleibenden âHorkruxenâ, in die der Dunkle Lord Voldemort (Ralph Fiennes) je einen Teil seiner Seele gebannt hatte, um den Widersacher zu vernichten. Einen Horkrux vermuten sie in Bellatrix Lestranges (Helena Bonham Carter) Tresorraum in der Gringotts-Bank. Dass Hermine Bellatrixâ Gestalt annehmen muss, um sich Zugang zu deren Tresorraum zu verschaffen, ermöglicht Helena Bonham Carter einen denkwürdigen Auftritt als Hermine, die widerwillig-unbeholfen ihre eigentliche Filmfigur (Bellatrix) mimt. Durch eine mentale Verbindung zu Voldemort erfährt Harry, dass der nächste Horkrux in Hogwarts zu finden ist. So machen sich Harry, Hermine und Ron auf den Weg zur Schule. Das einstige Internat ist jedoch zu einer Kaserne geworden, durch die die Schüler im Gleichschritt marschieren: Nach Albus Dumbledores Tod ist nun der strenge, undurchsichtige Lehrer Severus Snape (Alan Rickman) Schulleiter geworden. In der Verteidigung Hogwartsâ gegen Voldemorts Truppen macht sich insbesondere die Lehrerin Minerva McGonagall (Maggie Smith) verdient. Weil auch Rons Mutter Molly Weasley (Julie Walters), die der Zuschauer aus früheren Harry Potter-Filmen als gemütlich-gutmütige Frau kannte, ihre kämpferische Ader entdeckt, als ihre Tochter Ginny (Bonnie Wright) angegriffen wird, ist âHarry Potter und die Heiligtümer des Todes. Teil 2â trotz der zentralen männlichen Figuren Harry, Voldemort und Snape ein Film mit starken weiblichen Charakteren geworden. Technisch bietet der letzte âHarry Potterâ-Film erneut den neuesten Stand der Spezialeffekte. Deutlich wird dies etwa beim Angriff der scheuÃlichen Kreaturen, die Lord Voldemort um sich geschart hatte, auf die Hogwarts-Schule. Trotz ihrer visuellen Brillanz ähneln diese Sequenzen jedoch etwa den Massenszenen der Schlacht um âHelms Klammâ aus dem Film âDer Herr der Ringe â Die zwei Türmeâ. Regisseur David Yates setzt darüber hinaus ein Stilmittel ein, das Peter Jackson bei seiner Verfilmung des Tolkien-Epos verwendet hatte: Finden in âDer Herr der Ringe â Die Rückkehr des Königsâ Gandalf und Merry inmitten des wildesten Schlachtgetümmels MuÃe, sich über den Tod und das Leben danach Gedanken zu machen, so verstummt âHarry Potter und die Heiligtümer des Todes. Teil 2â im Augenblick seiner gröÃten Dramatik: Nachdem Harry im âDenkariumâ Snapes Erinnerungen erlebt und das Geheimnis um seine eigene Verbindung zu Lord Voldemort erfahren hat, bleibt für ein paar Sekunden die Leinwand nach all dem Kampfgetöse absolut still. Danach sind zunächst einmal nur noch Harrys Schritte zu hören. Das Zurückfahren der Tonspur ohne jegliche Musikunterstützung steigert die emotionale Spannung derart, dass diese Augenblicke zu den Schlüsselmomenten von âHarry Potter und die Heiligtümer des Todes. Teil 2â gehören. Hier fällt Harry Potter seine folgenschwere Entscheidung. Nicht nur das apokalyptische Produktionsdesign von Stuart Craig, Eduardo Serras Kameraführung und die Filmmusik von Alexandre Desplat, die zwar immer wieder John Williamsâ ursprüngliche Komposition aufgreift, aber einen eindeutig düsteren Charakter annimmt, lassen indes immer mehr an Tolkiens âDer Herr der Ringeâ denken. Autorin J.K. Rowling hatte eine ungewohnte, eigenwillige Metapher dafür geschaffen, dass die Ãberwindung des Bösen nicht bloà in der Auseinandersetzung mit den äuÃeren Feinden, sondern letztlich gegen die bösen Neigungen im Innern des Helden selbst besteht. Ãhnlich Frodo, der, um den Einen Ring zu zerstören, seinen eigenen Tod in Kauf nahm, spricht Harry Potter den entscheidenden Satz aus: âIch bin bereit zu sterben.â Harry liefert sich der Gewalt des bösen Lord Voldemort aus, weil nur durch seinen eigenen Tod das Böse besiegt werden kann. In diesem aussichtslosen Kampf kann Harry jedoch auf den Beistand der geliebten Menschen zählen, deren Liebe ihn stets getragen haben (âWir waren niemals wegâ, sagt Harrys Mutter zu ihm). Dass âdie Gutenâ für den Dunklen Lord unsichtbar bleiben, begründen Roman und Film damit, dass dem absolut Bösen die Liebe unzugänglich bleibt. Der rote Faden, der sich durch alle Harry Potter-Romane und -Filme zieht, ist die Liebe: Durch die Liebe seiner Eltern blieb Harry beim Angriff des Dunklen Lords vom Tod verschont. Die Liebe seiner Eltern hat ihn durch all die Jahre bis zum entscheidenden Kampf getragen. Im Spruch des alten Hogwarts-Leiters Albus Dumbledore: âBedaure nicht die Toten. Bedaure die Lebenden, insbesondere die, die nicht liebenâ verdichtet sich die zentrale Aussage der âHarry Potterâ-Welt: Eine Liebe, die stärker ist als der Tod. |
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