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José GarcÃa Foto: Paramount Steven Spielberg drehte Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre zwei Spielfilme über die Begegnung von Erdenmenschen mit Wesen aus fremden Sternen, die sich grundlegend von den vorherrschenden Filmen über AuÃerirdische unterschieden: Im Gegensatz etwa zum düsteren âAlien â Das unheimliche Wesen aus einer fremden Weltâ (Ridley Scott, 1979) stand im Mittelpunkt von Spielbergs âUnheimliche Begegnung der dritten Artâ (âClose Encounters of the Third Kindâ, 1977) und insbesondere von âE.T. â Der AuÃerirdischeâ (1982) die wunderbare Freundschaft zwischen Kindern und einem weisen und gutmütigen Besucher aus einem anderen Planeten. Der nun im regulären Kinoprogramm anlaufende âSuper 8â des 1966 geborenen Regisseurs J.J. Abrams nimmt sich wie eine Hommage an diese Spielberg-Filme aus, zumal Steven Spielberg als Produzent fungiert. In einer Kleinstadt in Ohio versuchen sich im Jahren 1979 einige Jugendliche als Filmemacher. Es gehört nicht viel Fantasie dazu, in diesen etwa 13-Jährigen den Drehbuchautor und Regisseur J.J. Abrams selbst gespiegelt zu sehen, der von den damaligen Spielberg-Filmen animiert, seine ersten Gehversuche als Filmemacher in der zu der Zeit einzig erschwinglichen âSuper 8â-Technik machte. Zu Beginn der Sommerferien scharen sich ein paar Freunde um den dicklichen Charles (Riley Griffith), der unbedingt seinen ersten Zombie-Film drehen möchte. Ihm steht insbesondere sein bester Freund Joe (Joel Courtney) zur Seite, der mit seinem Faible für Makeup und Miniaturbauten für Charles' Film ebenso unersetzliche Arbeit leistet wie der Pyromane Cary (Ryan Lee). Charles ist ganz aus dem Häuschen, als die hübsche Alice (Elle Fanning) zusagt, die einzige weibliche Rolle in seinem Film zu spielen. Das Mädchen entpuppt sich nicht nur als hervorragende Schauspielerin. Dass sie darüber hinaus das Auto ihres Vaters lenken kann, bringt den unschätzbaren Vorteil mit sich, die ganze âFilm-Crewâ in einer Nacht zu einem abgelegenen Bahnhof bringen zu können, wo Charles die für ihn so wichtige âSuper-Ausstattungâ (âproduction valuesâ) finden kann, etwa einen vorbeifahrenden Zug während einer Schlüssel-Szene im Hintergrund zu filmen. Als aber der Zug plötzlich entgleist, erleben die Jugendlichen ein riesiges Abenteuer. Denn an der Unglücksstelle treffen sie auf ihren Biologielehrer Dr. Woodward (Glynn Turman), der sie eindringlich davor warnt, etwas davon zu erzählen. Bald erscheint auch das Militär, das offensichtlich irgendeinem Geheimnis auf die Spur gekommen ist. Die mysteriösen Vorfälle, die sich in der idyllischen Kleinstadt in der Folge ereignen, wecken trotz der Warnung ihres Lehrers die Neugier der Jugendlichen. In der Zusammenarbeit mit dem Kameramann Larry Fong, dessen Bildeinstellungen und Lichteffekte an die früheren Spielberg-Filme erinnern, und mit dem nostalgischen Produktionsdesign von Martin Whist gelingt Regisseur J.J. Abrams trotz des schnellen Schnitts und der teilweise wuchtigen, pyrotechnischen Spezialeffekte eine achtziger Jahre-Anmutung, die über weite Strecken â etwa durch die auf BMX-Fahrrädern fahrenden Jugendlichen â sehr authentisch wirkt. Zusammen mit der Musik von Michael Giacchino stellen sich etliche Szenen von âSuper 8â als zitierende Hommage an Spielbergs âE.T.â heraus. Auch inhaltlich greift âSuper 8â die klassischen Spielberg-Themen auf. Denn unter der Oberfläche eines AuÃerirdischen-Abenteuers handelt Abrams' Film von Familiendramen aus kindlicher Sicht. Ãhnlich dem kindlichen Protagonisten von âE.T.â, der sich als Scheidungskind einsam fühlte, leidet die Hauptfigur in âSuper 8â unter dem Unfalltod seiner Mutter. Seitdem gestaltet sich die Beziehung zu seinem Vater Jackson Lamb (Kyle Chandler) schwierig, der selbst den Tod seiner Frau noch nicht überwunden hat. Aber auch Alice kommt mit ihrem alleinerziehenden, alkoholsüchtigen Vater Louis Dainard (Ron Eldard) kaum besser aus. Weil sich dieser die Schuld an Jacksons Frau gibt, erweist sich das Verhältnis zwischen den zwei Männern als grundlegend gestört. Wie in den frühen Spielberg-Filmen steht in âSuper 8â denn auch die Familie im Mittelpunkt. Einen Kontrapunkt zu den aus je einem alleinerziehendem Vater und einem Kind bestehenden, âminimalenâ Familien sowohl von Joe als auch von Alice bietet die kinderreiche Familie von Charles, in der es immer lärmend-fröhlich zugeht. Wie in âE.T.â und in anderen Spielberg-Filmen wird auch Joe zuletzt das Loslassen lernen müssen, was freilich eine Spur zu plakativ in Szene gesetzt wird. Weil zu diesen Konflikten noch weitere Handlungsstränge mit dem vertuschenden Militär und mit dem eigentlichen âAlienâ-Plot dazu kommen, ist die dramaturgische Entscheidung von J.J. Abrams zu begrüÃen, den von den Jugendlichen gedrehten âSuper 8â-Film nicht etwa als âFilm im Filmâ zu zeigen. Dieser köstliche âZombie-Filmâ läuft parallel zum Abspann â auch dies eine Hommage an die hausgemachten, No-Budget-8 mm-Filme aus dem Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre, die der Zuschauer nicht verpassen sollte. |
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