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José GarcÃa Foto: Kool Alix Delaportes mit dem âPrix Michel dâOrnanaâ für den besten französischen Debütfilm 2010 ausgezeichneter, nun im regulären Kinoprogramm anlaufender Spielfilm âAngèle und Tonyâ erzählt eine unkonventionelle Liebesgeschichte. In einer Kleinstadt in der Normandie sucht Angèle (Clotilde Hesme) einen Ehemann, denn nur als verheiratete Frau kann sie ihren Sohn Yohan zurückbekommen. Der etwa zehnjährigen Yohan, den Angèle seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hat, wächst bei ihren Schwiegereltern auf â und diese haben bereits das Sorgerecht für ihn beantragt. Ãber eine Kontaktanzeige lernt Angèle den wortkargen Fischer Tony (Grégory Gadebois) kennen. Die 27-jährige schöne Frau meint, den nicht mehr jungen, etwas dicklichen Fischer, der mit seinem jüngeren Bruder Ryan bei seiner Mutter wohnt, einfach verführen zu können. Tony verweigert sich jedoch ihrer sexuellen Angebote, weil er sich überrumpelt fühlt und darüber entsetzt ist, dass Angèle darin lediglich etwas Physiologisches sieht. Der ernsthafte Tony gibt ihr allerdings trotz der Bedenken seiner Mutter eine Chance als Fischverkäuferin. Mit viel Gespür für Timing entwickelt Drehbuchautorin und Regisseurin Alix Delaporte die Geschichte einer langsamen Annährung. Ohne ausgefallene filmische Stilmittel zeigt âAngèle et Tonyâ im geruhsamen Rhythmus, wie aus Kalkül und Berechnung echte Liebe wird, so dass Angèle âein Gefühl entdeckt, dass sie noch nie empfunden hatâ (Alix Delaporte). Dabei setzt die Regisseurin insbesondere auf das nuancierte Spiel ihrer Hauptdarsteller, auf die mit einer geheimnisvollen Aura gepaarte, trotzige Unbefangenheit von Clotilde Hesme sowie auf den spröden Charme des unauffälligen Grégory Gadebois. Zu den Stärken von âAngèle et Tonyâ gehört auÃerdem, dass der Film Etliches aus Angèles Vergangenheit offen lässt, etwa die näheren Umstände des Todes von Angèles Mann und Yohans Vater, weswegen sie offenbar im Gefängnis saà â schlieÃlich stellt Tony diese Fragen auch nicht. Nicht nur die wunderbaren Bilder der Schlusssequenz von âAngèle und Tonyâ schildern hoffnungsvoll ein Glück, das in der Versöhnung mit sich selbst und in der Annahme des Anderen besteht. |
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