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José GarcÃa Foto: Fox Der Science-Fiction-Film âPlanet der Affenâ (âPlanet of the Apesâ, 1968) gehört zu den Klassikern des Genres. Unter der Regie von Franklin J. Schaffner erzählte der auf dem Roman âDer Planet der Affenâ (La planete des singes, 1963) von Pierre Boulle basierende Film von drei Astronauten, die nach einer Zeitreise im Jahr 3978 auf einem fremden Planeten landen, auf dem primitive Menschen von vernunftbegabten Affen beherrscht werden. Der Film endet mit einer schockierenden Einstellung: Taylor (Charlton Heston) entdeckt die Ruine der Freiheitsstatue â Er ist in Wirklichkeit auf die Erde zurückgekehrt, die von einem Atomkrieg verwüstet wurde: Die Menschen haben selbst ihre Zivilisation zerstört. Nach vier verunglückten Fortsetzungen in den Jahren 1970 bis 1973 und einem ebenso unbefriedigenden âRemakeâ von Tim Burton im Jahre 2001 startet nun im Kino âPlanet der Affen: Prevolutionâ von Regisseur Rupert Wyatt, der die Entwicklung der Affen zu intelligenten Wesen beschreibt. âPlanet der Affen: Prevolutionâ ist freilich ein eigenständiger Film, der die Kenntnis des Originalfilms nicht voraussetzt.Im Kern handelt Rupert Wyatts Film von einem modernen Doktor Frankenstein, dessen Wunsch, Krankheit und Tod zu besiegen, ein Monster mit unvorhersehbar zerstörerischen Folgen erschafft: Weil sein Vater Charles (John Lithgow) an Alzheimer leidet, sucht der junge, ehrgeizige Wissenschaftler Will Rodman (James Franco) umso verbissener nach einem Heilmittel gegen diese Krankheit. Will steht unmittelbar vor dem Durchbruch in der Entwicklung des Medikaments ALZ-112, als die Versuchsaffen plötzlich ein auffällig aggressives Verhalten zeigen. Sie müssen eingeschläfert werden, aber es bleibt ein gerade geborenes Affenbaby zurück, das Will zu sich nach Hause holt. Weil sich das seiner Mutter verabreichte ALZ-112 offensichtlich auf das Baby übertragen hat, besitzt âCaesarâ â wie Will den Schimpansen nennt â von Anfang an eine auÃergewöhnliche Intelligenz: Er ist nicht nur in der Lage, komplexe Zusammenhänge zu begreifen. Darüber hinaus zeigt âCaesarâ ein menschenähnliches Verhalten, vor allem in der Beziehung zu Wills Vater Charles. Problematisch wird es jedoch ein paar Jahre später, als Caesars Beschützerinstinkt in Gewalttätigkeit umschlägt, so dass sich Will gezwungen sieht, sich von ihm zu trennen. Erstmals in seinem Leben erlebt Caesar in einem Tierheim sowohl seine Artgenossen als auch weniger gutgesinnte Menschen aus nächster Nähe. âPlanet der Affen: Prevolutionâ überzeugt mit seinen atemberaubenden Spezialeffekten. Die WETA-Studios, die bereits für die exzellenten Effekte in den âDer Herr der Ringeâ-Verfilmungen sowie in âAvatarâ verantwortlich zeichneten, setzen die sogenannte Motion-Capture-Technik (Darstellungsaufzeichnung) erstmals an realen Schauplätzen ein. Andy Serkis, der mit Hilfe dieser Technik in den âDer Herr der Ringeâ-Verfilmungen Gollum verkörpert hatte, gelingt es, Caesars Mimik und Bewegungsabläufe mit erstaunlicher Natürlichkeit darzustellen. Dank dieser Gestik sowie einer Zeichensprache, die lediglich an ganz wenigen Stellen durch Untertitel ergänzt wird, kann der Zuschauer stets nachvollziehen, was Caesar und die anderen Affenâdenkenâ und âempfindenâ. Darüber hinaus besticht insbesondere in den Actionszenen die Arbeit des Kameramanns Andrew Lesnie sowie der Verantwortlichen für den Schnitt, Conrad Buff IV und Mark Goldblatt. Obwohl die Filmemacher viel in die Spezialeffekte investiert haben, sind diese in âPlanet der Affen: Prevolutionâ kein Selbstzweck. Sie stehen vielmehr stets im Dienst einer Handlung, die eindeutig dem Drehbuch von Rick Jaffa und Amanda Silver und damit der Figurenzeichnung den Vorrang einräumt â trotz der gegen Ende überhandnehmenden Actionsequenzen. Nach dem eigentlichen Ende läuft zwischen den Abspanntafeln eine kleine Sequenz, die als Einstieg in eine Fortsetzung des Filmes verstanden werden kann â wenn âPlanet der Affen: Prevolutionâ den Produzenten an der Kinokasse den erhofften Erfolg bringt. Mit Franklin J. Schaffners âPlanet der Affenâ-Originalfilm hat der aktuelle Spielfilm von Rupert Wyatt den sozialkritischen Gestus gemein, der die selbstzerstörerischen Kräfte der menschlichen Zivilisation bloÃlegt. Verdichtete sich diese Kritik im Jahre 1968 zeitgemäà in einem Atomkrieg, so hat sich 2011 der Fokus auf die Gentechnik verlagert: Ãhnlich etlichen Spielfilmen aus letzter Zeit werden die Grenzen der Wissenschaft aufgezeigt: âWie weit darf man damit gehen, bevor man anfängt, mit der Natur herumzupfuschen? Wo sind die Grenzen?â (so Produzent Peter Chernin). In einer Hinsicht steht indes Rupert Wyatts in krassem Gegensatz zum Originalfilm: Wurde 1968 die Position der herrschenden Klasse hinterfragt, die ihre Autorität durch die Wissenschaft gefährdet sah, so zeigt sich âPlanet der Affen: Prevolutionâ gegenüber einer Wissenschaft ausgesprochen skeptisch, die keine ethischen Grenzen kennt. Dazu führt Drehbuch-Coautor Rick Jaffa aus: âWill hat eine Grenze überschritten. Er denkt sich: Wir können Alzheimer heilen und die Intelligenz fördern. Doch wenn du anfängst, Gott zu spielen, wird das Ganze prekär.â |
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