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José GarcÃa Foto: Delphi Liebesfilme über eigenwillige Einzelgänger haben zurzeit im Kino Konjunktur: Eine Woche nach âAngèle und Tonyâ (siehe Filmarchiv) startet ein Spielfilm, der die Verschobenheit bereits im Titel trägt: âDie Anonymen Romantikerâ (âLes Ãmotifs Anonymesâ) handelt von der wunderbar schüchternen Angélique Delange (Isabelle Carré), die bei den Treffen der titelgebenden Selbsthilfegruppe ihre Ãberempfindlichkeit in den Griff zu bekommen hofft. Denn diese Hochsensibilität, die sie einfach in Ohnmacht fallen lässt, wenn sie über sich sprechen soll, steht Angélique insbesondere bei ihrer Arbeitsuche im Wege. Bislang konnte sich die junge Frau auch bei der Arbeit in die Anonymität flüchten: Sie kreierte sieben Jahre lang köstliche Pralinés für den Schokoladenfabrikanten Mercier, der Angéliques Köstlichkeiten als Arbeiten eines Eremiten ausgab. Nach dem Tod von Monsieur Mercier muss sie aber eine neue Stelle suchen, und der Zufall führt sie zur Schokoladenmanufaktur von Jean-René Van Den Hugde (Benoît Poelvoorde), nichtsahnend dass die Firma fast pleite ist und dass ihr zukünftiger Chef ähnlich leidet wie sie. Jean-René wiederum versucht seine Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen mithilfe eines Therapeuten zu bekämpfen, der ihm am Ende einer jeden Sitzung eine Aufgabe stellt. So lädt der Chef seine Angestellte ins Restaurant zum Abendessen ein. Wegen der verschiedenen Ticks der beiden endet der Abend zwar in einem Fiasko, aber bei einer gemeinsamen Reise zu einer SüÃwaren-Messe kommen sie sich endlich näher. Nur: Wie sollen sich zwei Hochsensible Persönlichkeiten die gegenseitige Liebe erklären? Das Drehbuch von Jean-Pierre Améris und Philippe Blasband setzt die Handlung über weite Strecken aus zwei Parallelsträngen zusammen, die vom schwungvollen Schnitt von Philippe Bourgueil und der wunderbar beschwingten Musik von Pierre Adenot miteinander verknüpft werden. Das mit der traumhaften Erzählweise korrespondierende, malerische Produktionsdesign verleiht dem Film darüber hinaus einen märchenhaften Charakter. Bei seiner Inszenierung vertraut Regisseur Améris insbesondere aber auf das zurückgenommene Spiel seiner Hauptdarsteller, die ihre Figuren nicht zu Karikaturen verkommen und über die vorsehbare Handlung hinwegsehen lassen. Witzige Einfälle und gutes komödiantisches Timing runden eine zauberhaft romantische Komödie ab. |
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