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José García Foto: Kino Kontrovers ![]() Mit ihrer selbstlosen Art beginnt Hannah, Josephs harten Panzer aufzubrechen. Nach und nach fühlt sich der brutale Schläger zur aus der oberen Mittelklasse gehörenden, eleganten Frau hingezogen, auch weil Hannah von ihrem sadistischen Ehemann James (Eddie Marsan) erpresst, gedemütigt und schließlich auch misshandelt wird. Joseph mag primitiv sein, James ist weitaus schlimmer. Regisseur Paddy Considine und Darsteller Peter Mullan gelingt die nicht gerade einfache Gratwanderung, beim Zuschauer Sympathie für einen Menschen zu wecken, der auf den ersten Blick nur Abscheu hervorruft. Die beinah dokumentarisch anmutende Atmosphäre entsteht allerdings nicht durch eine Authentizität vorgaukelnde Handkamera, sondern durch das glaubwürdige Produktionsdesign mit den typisch britischen Farben grün-braun und grau, insbesondere aber durch eine fein abgestimmte Dramaturgie und durch das nuancierte Spiel der Protagonisten: Die Körpersprache Peter Mullans, die breite Palette von teils widersprüchlichen Empfindungen, die Olivia Colman allein durch ihre Blicke ausdrückt, verleihen dem Drama große Intensität. Für ihre Darstellung wurden sie auf dem Sundance-Filmfestival 2011 mit dem Preis für die beste Darstellerin und den besten Darsteller jeweils ausgezeichnet darüber hinaus gewann Paddy Considine den Preis für die beste Regie. Tyrannosaur ist nicht nur eine außergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen zwei sehr unterschiedlichen Menschen, sondern auch ein Film über die Chance, Schuld und Rache zu überwinden. |
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