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José GarcÃa Foto: 20th Century Fox ![]() In einer nicht näher bestimmten Zukunft hören die Menschen mit 25 Jahren auf zu altern. Genetisch besitzen sie ab diesem Moment ein Jahr Lebenszeit â wie eine am Arm unter der Haut als grünes Display eingebaute Lebensuhr anzeigt. Mit dieser Zeit wird gehandelt: Nach der Fabrikschicht wird sie aufgestockt, etwa beim Kauf einer Tasse Kaffee verkürzt sie sich um vier Minuten. Auf diese Weise gibt es einige Reiche, die mit ihren hunderten Jahren ein Leben in Luxus führen können, während die Armen im Ghetto froh sind, wenn sie überhaupt die nächsten 24 Stunden überleben, ohne sich zu Wucherpreisen beim Zeit-Leiher etwas von der Lebenswährung borgen zu müssen. In diesem âZone 12â genannten Ghetto lebt Will Salas (Justin Timberlake) mit seiner 50 Jahre alten, aber wie eine Gleichaltrige aussehenden Mutter. Durch einen Zufall lernt er einen Lebensmüden kennen, der nach 105 Jahren einfach aus dem Leben scheiden will, und ihm die restliche Lebenszeit schenkt. Weil ihm die Polizei dies nicht glaubt, befindet er sich plötzlich auf der Flucht â zusammen mit der hübschen Sylvia (Amanda Seyfried), der Tochter des Zeit-Tycoons Philippe Weis (Vincent Kartheiser), die er kurzerhand als Geisel genommen hat. Die Welt, in der âIn Timeâ angesiedelt ist, unterscheidet sich kaum von der unseren: Die Architektur, die heutigen Autos fast gleichen Fahrzeuge, in der Form ebenso bekannte Telefonapparate und -zellen und die gediegene, zeitlose Einrichtung bei den Superreichen sowie der Kontrast zwischen den armen, baumlosen Stadtvierteln und den reichen Quartieren mit ihren Villen und ausgedehnten Parks erinnern an Cuaróns âChildren of Menâ (siehe Filmarchiv). Die Kamera von Roger Deakins spiegelt in diesen Dekors den seelischen Zustand einer durch und durch materialistischen Gesellschaft wider. Obwohl das Drehbuch an manchen Stellen logische Schwächen offenbart und die Inszenierung mit zunehmender Filmdauer auf immer mehr Action setzt, wodurch âIn Timeâ bei weitem nicht die atmosphärische Dichte von âGattacaâ erreicht, vermag der Subtext des Filmes zu fesseln: Niccol prangert erneut eine Gesellschaft an, die ohne ethische Prinzipien auf die Ãberwindung des Todes setzt. |
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