MEIN FREUND, DER DELFIN | Dolphin Tale
Filmische Qualität:   
Regie: Charles Martin Smith
Darsteller: Harry Connick Jr., Ashley Judd, Nathan Gamble, Kris Kristofferson, Morgan Freeman
Land, Jahr: USA 2011
Laufzeit: 112 Minuten
Genre: Familienfilme
Publikum:
Einschränkungen: --
im Kino: 12/2011
Auf DVD: 4/2012


José García
Foto: Warner Bros.

Basierend auf der authentischen Geschichte des Delfinweibchens Winter, über die etwa „Spiegel Online“ im September 2007 berichtete, erzählt Charles Martin Smiths Spielfilm „Mein Freund, der Delfin“ („Dolphin Tale“) nach dem Drehbuch von Karen Janszen und Noam Dromi von der wunderbaren Freundschaft zwischen einem Jungen und einem verletzten Delfin. Der etwa 11-jährige Sawyer (Nathan Gamble) hat Probleme in der Schule und ist einsam, seit sein Vater die Familie verlassen hat. Denn von seiner Mutter Lorraine (Ashley Judd) fühlt er sich nicht verstanden. Noch schwieriger wird es für ihn, als sich sein Cousin Kyle (Austin Stowell), der sich wie ein großer Bruder um ihn gekümmert hat, zum Militär meldet und zum Einsatz nach Übersee geschickt wird. Erst als Sawyer am Strand einen verletzten Delfin findet, der sich in einem Krabbennetz verheddert hat, kommt der Junge aus seiner Teilnahmslosigkeit heraus. Der Delfin wird ins Clearwater Marine Hospital gebracht, wo man ihm den Namen Winter gibt. Sawyer widmet sich mit all seinen Kräften dem verletzten Winter, der allerdings die Schwanzflosse verloren hat und so kaum eine Überlebenschance hat. Erst die gemeinsamen Bemühungen des Meeresbiologen Dr. Clay Haskett (Harry Connick Jr.) und des genialen Experten für Prothesen Dr. Ken McCarthy (Morgan Freeman) schaffen es, dass Winter mit einer Schwanzprothese neu zu schwimmen lernt.

Mit einer kindgerechten Dramaturgie erzählt Charles Martin Smith eine typische amerikanische Selbstüberwindungs-Geschichte, die sich etwa in der Parallelität zwischen der Verletzung des Delfins und von Sawyers Cousin arg plakativ ausnimmt. Mit seiner Hollywood-mäßigen Inszenierung, die sich etwa auch in den finanziellen Schwierigkeiten des Clearwater-Hospitals und in der Rettung in letzter Sekunde ausdrückt, erinnert die wunderbare Freundschaft zwischen dem vaterlosen Jungen und dem gestrandeten Delfin darüber hinaus an Steven Spielbergs „E.T.“ Dennoch: Das engagierte Spiel etwa der Veteranen-Schauspieler Morgan Freeman und Kris Kristofferson entschädigen für die teilweise gefühlsduselige Inszenierung. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden lobte bei der Verleihung des Prädikats „wertvoll“ das „Comeback tradierter amerikanischer Werte und Wertvorstellungen.“
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