|
||||||||||||||||
JOSÉ GARCÍA Preis der ökumenischen Jury Cannes 2001 Die Journalistin Nafas ereilt in Kanada, wohin sie vor Jahren auswanderte, ein Hilferuf ihrer in Kandahar lebenden jüngeren Schwester, der die Unterdrückung der Frau in Afghanistan den Lebensmut geraubt hat. Um der Schwester die Suizidgedanken auszutreiben, will sie zurück. Fliegen kann sie allerdings nur bis zur iranisch-afghanischen Grenze, wo sich gegen Bezahlung ein Mann, der seine drei Frauen und etliche Kinder dabei hat, bereit erklärt, sie in seinem Dreiradauto nach Kandahar mitzunehmen. Der Regisseur geisselt das fundamentalistische Regime der Taliban, das mit der Burka - dem von den afghanischen Frauen getragenen Überkleid - die Freiheit der Frauen erstickt und in den Koranschulen Kinder die Definition einer Kalaschnikow wie eine Koran-Sure auswendig lernen lässt. Mit echter Religiosität indes sympathisiert er. Die stark dokumentarische Wirkung des Filmes wird teilweise ins Poetische überhöht, etwa als ein Flugzeug Prothesen mit kleinen Fallschirmen abwirft, und Verstümmelte den langsam vom Himmel heruntersegelnden Beinen entgegen humpeln. Nur durch die surreal-fellineske Verfremdung der Szene wird sie überhaupt erträglich. In der fiktiven Dokumentation liegt allerdings auch die Schwäche des Streifens aus den eindrücklichen Tableaus entsteht schlussendlich kein narrativer Strang. |
||||||||||||||||
|