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José GarcÃa Foto: Universal Mit Jason Bourne schuf Robert Ludlum (1927â2001) eine Figur aus der Welt der Geheimdienste, die James Bond in nichts nachsteht. Basierend auf Ludlums Romanen entstanden drei Spielfilme, âDie Bourne Identitätâ (2001), âDie Bourne Verschwörungâ (2004) und âDas Bourne Ultimatumâ (2007), die das Genre des Agententhrillers neu belebten und nebenbei einige der am besten inszenierten Action-Sequenzen der letzten Jahre enthielten. Im Laufe dieser drei Filme wurde deutlich, dass der von Matt Damon verkörperte Jason Bourne zu einer geheimen Abteilung des amerikanischen Geheimdienstes namens âTread- stoneâ gehörte, deren Mitglieder mit hartem Training zu regelrechten âKiller-Maschinenâ ausgebildet wurden. Am Ende des dritten Bourne-Filmes entlarvte der Spezialagent selbst das Treadstone-Programm, womit die ganze Bourne-Geschichte eigentlich als abgeschlossen galt. Das meinten ebenfalls sowohl Hauptdarsteller Matt Damon als auch der Regisseur des zweiten und dritten Teiles der Bourne-Reihe Paul Greengrass. Weil aber alle drei Filme weltweit fast eine Milliarde Dollar eingenommen haben, entschied sich Universal trotzdem dazu, auch ohne Damon und Greengrass einen vierten Bourne-Film zu drehen: âDas Bourne Vermächtnisâ (âThe Bourne Legacyâ). Regie führt nun Tony Gilroy, der bei allen Bourne-Filmen das Drehbuch (mit) verfasst hatte. Von der Belastung, eine Bourne-Geschichte ohne Jason Bourne zu erzählen, erholt sich der vierte Bourne-Film freilich kaum. Hauptfigur in âDas Bourne Vermächtnisâ ist Aaron Cross (Jeremy Renner), der in Alaska ein Extrem-Ãberlebenstraining absolviert. Um seine Leistungsfähigkeit zu erhöhen, muss der ehemalige Soldat allerdings regelmäÃig grüne und blaue Tabletten einnehmen. Parallel dazu entscheidet in Virginia CIA-Agent Byer (Edward Norton), nach den Enthüllungen von Jason Bourne auch das nachfolgende, sogenannte âOutcomeâ-Programm zu stoppen, zu dem offenbar auch Aaron Cross gehört. Wie sich Byer dieses âStoppenâ vorstellt, verdeutlichen drei kurze Sequenzen mit Agenten, die auf verschiedenen Erdteilen mithilfe von dreieckigen Tabletten von der Organisation selbst eliminiert werden. Auf Cross lässt Byer von einer ferngesteuerten Drohne eine Rakete abfeuern, aber der Agent überlebt den Anschlag. Weil seine Tablettenreserve dem Ende zuneigt, sucht er die für seine medizinische Betreuung zuständige Wissenschaftlerin Dr. Marta Shearing (Rachel Weisz) auf â just in dem Augenblick, als sie ebenfalls von einem CIA-Kommando aus dem Verkehr gezogen werden soll. Die beiden machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Grundstoff für seine Medikation, ohne die Aaron Cross nicht mehr leben kann. Dieser befindet sich allerdings in einem Labor in Manila. âDas Bourne Vermächtnisâ stellt immer wieder den Bezug zum vorherigen Film âDas Bourne Ultimatumâ her, indem Fahndungsfotos von Jason Bourne oder einfach kurze Szenen aus diesem Film eingestreut werden. Dadurch wird zwar die Gleichzeitigkeit zum dritten Bourne-Film suggeriert. Damit setzt er jedoch auch über Gebühr auf das Vorwissen des Zuschauers â wer die vorherigen Bourne-Filme nicht kennt, wird sich in âDas Bourne Ultimatumâ kaum zurechtfinden. Dramaturgisch lehnt sich der neue Film an den ersten Bourne-Film an: Wie damals Matt Damon und Franka Potente reisen nun Jeremy Renner und Rachel Weisz durch die halbe Welt auf der Flucht vor den Agenten aus dem eigenen Lager. Sogar die Rückblenden mit Cross Rekrutierung für das âOutcomeâ-Programm gleichen den entsprechenden Szenen in âDie Bourne Identitätâ. Deshalb wirkt insbesondere die erste Filmhälfte ermüdend, weil eine Figur etabliert werden soll, die eigentlich längst bekannt ist, ehe sie eine im Grunde ebenfalls bekannte Handlung voranbringt. Erst in der zweiten Filmhälfte kommen die Actionfans mit den rasant inszenierten Verfolgungsjagden auf ihre Kosten. Obwohl deren Herzstück eine fast 30-minütige wilde Verfolgung zunächst über den Dächern, dann auf den StraÃen von Manila ist, verzichtet Regisseur Tony Gilroy keineswegs auf den Nahkampf mit einem gegenüber den früheren Bourne-Filmen gesteigerten Realismus. Wirklich neu ist in âDas Bourne Vermächtnisâ lediglich das Sujet der biologischen Versuche, mit denen die Agenten âaufgebessertâ werden sollen. Wurde Jason Bourne einfach durch Training auf seine speziellen Aufgaben vorbereitet, so werden Aaron Cross und die anderen Agenten aus der âOutcomeâ-Abteilung als regelrechte Versuchskaninchen behandelt, um durch genetische Eingriffe ihre Fähigkeiten zu steigern. Die damit verbundenen ethischen Fragen werden jedoch kaum angerissen. Rachel Weisz lässt das Drehbuch keinen Raum zu, um über ihre Rolle in dieser Versuchsreihe nachzudenken. Ebenso wenig Entwicklungspotenzial besitzt die Rolle des CIA-Agenten Eric Byer, sodass Edward Norton ziemlich eindimensional agiert. Allein Jeremy Renner vermag zu überzeugen: Der kalifornische Schauspieler stellt die zuletzt in âMission Impossible â Phantom Protokollâ und in âMarvels The Avengersâ belegte physische Präsenz und seine Action-Qualitäten erneut unter Beweis. |
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