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José GarcÃa Foto: Disney Randale-Ralph ist der Bösewicht eines Videospiels namens âFix-it Felix Jr.â, bei dem Ralph an einem Hochhaus mit seinen riesigen Händen alles Mögliche kaputt macht. Dann repariert es der vom Spieler gesteuerte, fleiÃige Held des Videospiels Felix Jr. mit seinem magischen Hammer im Nu. Das Videospiel wurde vor dreiÃig Jahren eingeführt, seine 8-Bit-Struktur wird etwa an der geringen Auflösung und an den abgehakten Bewegungen der Figuren sichtbar. Obwohl in diesen drei Jahrzehnten viele andere Spiele ausrangiert wurden, hat es âFix-it Felix Jr.â bis heute geschafft, in den Videohallen stehen zu bleiben. Nach drei Jahrzehnten hat es aber Ralph reichlich satt, der auf einem Schrottplatz lebende AuÃenseiter zu sein, der immer nur aus der Ferne beobachten kann, wie Felix Jr. am Ende des Tages eine Medaille verliehen bekommt und zusammen mit den Bewohnern des Hochhauses feiert. Die von einem der Gespenster aus dem berühmten Pacman-Videospiel geleitete Selbsthilfegruppe âDie anonymen Bösewichteâ kann Ralph nicht umstimmen: Er möchte endlich nicht mehr der Böse sein, sondern auch ein wenig Anerkennung genieÃen. Ralph reicht es â so auch der deutsche Titel des nun anlaufenden Disney-Animationfilms âWreck-it Ralphâ, bei dem Rich Moore Regie führt und Pixar-Chef John Lasseter als Ausführender Produzent agiert. Einzige Möglichkeit, diese Anerkennung zu bekommen, besteht für Ralph im Gewinn einer Medaille, wie sie Felix in ihrem Spiel tagtäglich erhält. So macht sich Ralph in eines der anderen Spiele in seiner Videospiel-Halle auf, das Science-Fiction-Ego-Shooter-Spiel âHero s Dutyâ. Das Verlassen seines eigenen Spiels könnte allerdings unheilvolle Konsequenzen nach sich ziehen, wird Ralph unter Berufung auf eine Figur namens âTurboâ aus einem ausgemusterten Videospiel gewarnt, die vor vielen Jahren genau das tat. Bekommt Ralph verhältnismäÃig schnell die Medaille, so muss er in ein anderes Spiel namens âSugar Rushâ flüchten, wo sich der Hauptteil der Handlung von âRalph reichtsâ abspielt. Dort lernt der Riese mit den groÃen Händen das kleine Mädchen Vanellope von Schweetz kennen. Dieses ist ebenfalls eine AuÃenseiterin, weil sie als Programmierungsfehler an der Hauptattraktion des Videospiels, dem âSugar Rushâ-Rennen, nicht teilnehmen darf. Eine der reizendsten Seiten von âRalph reichtsâ besteht darin, Videospiele aus verschiedenen Generationen mit ihren unterschiedlichen Auflösungen zu vereinen. Dass sich die Figuren aus all den Videospielen in die âGame Central Stationâ begeben, nachdem die Spielhalle geschlossen hat, und dort ein Eigenleben entwickeln, erinnert zwar natürlich an die Grundidee des Pixar-filmes âToy Storyâ und dessen Fortsetzungen. Dies wird jedoch in âRalph reichtsâ nicht einfach kopiert, sondern stellt den Ausgangspunkt für eine eigenständige Story dar, die in zwei Parallelsträngen entwickelt wird: Während die zwei AuÃenseiter auf der Suche nach Anerkennung Ralph und Vanellope den fiesen Tricks des âSugar Rushâ-Kings trotzen müssen, machen sie die Heldin des Shooter-Spiel âHero s Dutyâ und der fleiÃige Handwerker Felix auf die Suche nach einem Cyborg auf, ehe sich dieser virusartig in der âSugar Rushâ-Welt ausbreitet und sie letztlich zerstört. Beim neuen Disney-Animationsfilm besticht allerdings nicht nur die bei Behaltung ihrer altertümlich wirkenden Bewegungsmotorik intelligente Umsetzung der alten 8-Bit-Lebenswelt von âFix-it Felix Jr.â in einen 3D-Animationsfilm gemäà heutiger technischer Standards. Darüber hinaus gelingt den Drehbuchautoren Phil Johnston und Jennifer Lee sowie Regisseur Rich Moore eine Geschichte mit einigen unerwarteten Wendungen, die in ihren schwierigen moralischen Entscheidungen den besten Geschichten aus den âPixarâ-filmen in nichts nachsteht. Obwohl Ralph in einigen Punkten etwa an den unter seiner rauen Schale leidenden gutmütigen Oger Shrek erinnert, ist die Figurenzeichnung eigenständig genug, um sich von âShrekâ abzusetzen. Die Filmemacher statten Vanellope von Schweetz ebenfalls mit einer reichen Persönlichkeit aus. Die auf den ersten Blick etwas nervige Vanellope hadert mit ihrem Schicksal als Programmierfehler und leidet ebenfalls an Einsamkeit. Ohne altklug zu wirken, hat sie sich eine Lebensweisheit angeeignet, die sich etwa in ihrem Spruch âNeid ist ein Hund, der einer vergifteten Wurst nachjagtâ ausdrückt. Obwohl âRalph reichtsâ an den hohen animationstechnischen Standard der âPixarâ-Filme nicht ganz heranreicht, obwohl sich auch der Humor im Laufe der Handlung immer mehr abnutzt und das zu sehr in die Länge gezogene Ende eine Spur zu kitschig wirkt, gelingt dem neuen Disney-Animationsfilm genau das, was die zwei letzten âPixarâ-Filme âCars 2â und âMerida â Legende der Highlandsâ hatten vermissen lassen: eine originelle und nicht vorhersehbare Geschichte. AuÃerdem ist âRalph reichtsâ wie allen Pixar-Filmen ein Kurzfilm vorgeschaltet: âIm Flug erobertâ erzählt ohne einen einzigen Dialog und in fast Schwarzweià eine charmante und wunderschön umgesetzte GroÃstadt-Liebesgeschichte. |
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