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José García Foto: Disney ![]() Regisseur Tim Burton realisiert Frankenweenie mit derselben Stop-Motion-Technik, die er bereits in den Grusel-Animationsfilmen Nightmare Before Christmas (1993) und Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche (2005) angewandt hatte. Weil aber Frankenweenie eine Hommage an die Horrorfilme aus den Dreißigerjahren darstellt, dreht ihn der kalifornische Regisseur in schwarz-weiß, allerdings verbunden mit 3D-Animation. Tim Burtons Hommage an die klassischen Frankenstein-Filme erschöpft sich jedoch nicht in der Handlung von Frankenweenie. Darüber hinaus zeigt sich dies auch in einer Reihe Details, etwa in der Anordnung von Tisch und Tuch bei Sparkys Wiederbelebung, in den Fackeln der gegen das Monster ausgerückten Stadtbewohner oder auch in der Frisur von Frankensteins Braut, als der unter Strom stehende Sparky Pudeldame Persephone küsst. Im Fernsehen läuft selbstverständlich ein Dracula-Film eine weitere Verbeugung vor dem Horrorgenre. Bei den Figuren erinnert zwar Edgar an den buckligen Frankenstein-Gehilfen Igor. Aber die meisten Charaktere, etwa Persephones Frauchen Elsa Van Helsing, der bereits erwähnte Lehrer Rzykruski oder auch Victors Klassenkameraden sind eher an die Figuren anderer Tim-Burton-Filme angelehnt und werden mit viel Liebe zum Detail überzeichnet. Bei den Monstern lässt sich Regisseur Burton von bekannten Ungeheuern wie Godzilla oder den Gremlins inspirieren. Tim Burtons Spiel mit dem Genre wird deutlich beim Film im Film, der außerdem in den 3D-Brillen, mit denen Victors Familie seinen selbstgemachten Film betrachtet, einen selbstironischen Bezug enthält. Im Vergleich zu seinen früheren Horror-Animationsfilmen Nightmare Before Christmas und Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche, in denen ein makabrer, eher erwachsener Witz dominierte, zeichnet sich der schwarze Humor von Frankenweenie durch eine familiengerechte Qualität aus. Nicht umsonst inszeniert Tim Burton seinen Film für Disney. Hatte er seine zwei letzten Regiearbeiten Alice im Wunderland (2010) und Dark Shadows (2012) bereits für das Mickey-Maus-Großstudio gedreht, so ist Frankenweenie Tim Burtons erster Animationsfilm für Disney. Dennoch ist Frankenweenie kein Kinderfilm. Seine gruselige und durch die Schwarz-Weiß-Optik noch gesteigerte düstere Anmutung machen die Freigabe ab 12 Jahren verständlich. Die Verknüpfung von 3D-Technik mit einem Schwarz-Weiss-Film gelingt freilich vollends. Viel zum überzeugenden Gesamteindruck von Frankenweenie tragen nicht nur die schönen weichen Übergänge, sondern insbesondere auch die atmosphärische Musik von Danny Elfman bei, der seit 1985 die Filmmusik für fast alle Tim-Burton-Filme komponiert hat. Je nach Victors Stimmung klingt sie manchmal traurig, manchmal unbeschwert wie in einem Kinderfilm. Dennoch weiß Danny Elfman ebenfalls, Spannung zu erzeugen, ohne seine Musik in den Vordergrund zu rücken. Frankenweenie erzählt vor allem die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft zwischen einem Kind und seinem Hund. Dass Victor Sparky über alles liebt, verdeutlicht Tim Burton von Anfang an, so dass Victors Wunsch, seinen Liebling wieder zum Leben zu erwecken, glaubwürdig wirkt. Diese Disney-gerechte Familienstory verpackt aber Tim Burton in ein Ambiente, das seine eigene Handschrift in jedem Augenblick verrät, weshalb sich Frankenweenie in sein Gesamtoeuvre bestens einreiht. |
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