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JOSÉ GARCÍA Die junge Rechtsanwältin Lucy Kelson läuft zum Feind über: Nachdem sie den Wade-Konzern wegen seiner rücksichtslosen Profitgier jahrelang bekämpft hat, übernimmt sie dessen Rechtsabteilung als Gegenleistung für das Versprechen des Konzern-Bosses, des reichen Playboys George Wade, in diesem Fall das Coney Island-Gemeindezentrum von Immobilienspekulationen zu verschonen. Bald sind der Chef und seine Chefjuristin ein eingespieltes Team, das allerdings seine Differenzen in wizig-bissigen Wortgefechten austrägt. Erst als Lucy kündigt und ihre Nachfolgerin die Stelle antreten soll, entdecken George und Lucy, dass hinter ihrer rein beruflichen Beziehung doch noch mehr stecken könnte. Originell nimmt sich die Handlung keineswegs aus. Wir kennen sie aus der Zeit des so genannten goldenen Hollywoods. Damals in den vierziger bis sechziger Jahren gab es ein eigenständiges Subgenre innerhalb des Liebesfilms: die Geschlechterkampf-Komödie, bei der es in verbalen Auseinandersetzungen zwischen ihm und ihr vor Witz nur so sprühte, ehe sie sich natürlich kriegten. Durch die Freizügigkeit im Mainstream-Kino blieben der Geist und wohl auch der Esprit meistens auf der Strecke, was dieser Filmgattung ein Ende setzte. Aktuelle Remakes (Mr. Deeds) oder ähnliche Versuche, dieses Subgenre wiederzubeleben, wirken meistens antiquiert. Bei Ein Chef zum Verlieben kann dieser Versuch positiv ausgedrückt werden (wunderbar naiv), und das nicht nur wegen der gelungen witzigen Dialoge, sondern auch dank der Besetzung: Sandra Bullock und Hugh Grant flößen ihren klischeebeladenen Figuren Leben und eben klassischen Witz ein. |
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