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José GarcÃa Foto: Twentieth Century Fox ![]() Der nun anlaufende Film von Sacha Gervasi âHitchcockâ nähert sich dem Regiemeister über die Dreharbeiten zu dessen Spielfilm âPsychoâ, basiert doch das Drehbuch von John J. McLaughlin auf dem Buch âAlfred Hitchcock and the making of Psychoâ von Stephen Rebello. Gervasis Film beginnt, was für die an Anspielungen reiche Inszenierung von âHitchcockâ bezeichnend ist, mit einem Verbrechen, das ein Psychopath namens Ed Gein 1944 in Wisconsin verübte. Die âAnwesenheitâ Alfred Hitchcocks (Anthony Hopkins) beim Mord verweist darauf, dass der Regisseur in Ed Gein die reale Person erblickte, die in seinem Film âPsychoâ Norman Bates heiÃen sollte. Nach diesem Prolog beginnt die eigentliche Handlung von âHitchcockâ im Jahre 1959 mit der erfolgreichen Premiere von âDer unsichtbare Dritteâ. Hitchcock befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere und seines Ruhms. Die Frage eines Journalisten macht ihn jedoch stutzig: Ob er als 60-Jähriger nicht schon zu alt sei, um einen weiteren brillanten Film zu drehen. Als Alfred Hitchcock den auf den Verbrechen des Serienmörders Ed Gein beruhenden Roman âPsychoâ liest, weià der Regiemeister, was sein nächstes Projekt sein wird. Er lässt jedes aufzutreibende Exemplar des Romans kaufen, damit keiner dessen Schluss kennt. Was nun folgt, ist ein veritabler Hindernislauf: Bei der Vorstellung des neuen Projektes zeigen sich die Journalisten über den Schundroman angewidert, die Produzenten bei Paramount drehen den Geldhahn zu, so dass der Regisseur den Film selbst finanzieren und dafür sein Haus verpfänden muss. Das weitaus gröÃte Problem steht ihm allerdings noch bevor: Die für die Einhaltung des âMotion Picture Production Codeâ zuständigen Zensoren zu überzeugen. Denn ohne ihre Zustimmung kann in den Vereinigten Staaten kein Film herausgebracht werden. Ob sich dies alles so oder so ähnlich zutrug, sei nun dahin gestellt. Jedenfalls folgt die Handlung von âHitchcockâ einer klassischen Dramaturgie: Die auftretenden Probleme führen dazu, dass das Vorhaben fast aufgegeben wird. Aber am Ende setzt sich âder Heldâ allen Schwierigkeiten zum Trotz durch. Dazu führt Sacha Gervasi aus: Die Widerstände gegen âPsychoâ machten Hitchcock ânoch entschlossener, triumphieren zu wollen, womit unser Film irgendwie auch eine Underdog-Geschichte erzählt. Ãber diesen Aspekt unterhielt ich mich mit Anthony Hopkins ausführlich vor Beginn der Dreharbeiten. Anthony hatte seinen Spaà mit diesem Widerspruch, dass hier ein Branchenkönig auf dem Höhepunkt seiner Karriere plötzlich ein Underdog ist.â Zwar zeigt âHitchcockâ die Vorbereitungen auf den Dreh und insbesondere die Auswahl der Schauspieler Anthony Perkins (James DâArcy), der Norman Bates spielen soll, Vera Miles (Jessica Biel) und vor allem Janet Leigh (Scarlett Johansson). Dass die berühmte Duschszene aus âPsychoâ auch in Gervasis Film einen besonderen Platz einnimmt, versteht sich von selbst. âHitchcockâ legt allerdings Wert darauf, bei den Dreharbeiten einen Wiedererkennungseffekt in den Hitchcock-Kennern unter den Zuschauern zu erzielen. Beispielsweise wird das Drehen einer Szene mit einer Rückprojektion gezeigt. Für den Fortgang der Handlung von Gervasis Film ist dies zwar unerheblich. Es eröffnet aber die Möglichkeit, ein von Alfred Hitchcock immer wieder eingesetztes Verfahren zu verdeutlichen, bei dem die Schauspieler vor einer groÃen teiltransparenten Bildwand etwa in einem unbewegten Auto sitzen, auf die von hinten das bewegte Bild der vorbeiziehenden Landschaft projiziert und dadurch Bewegung vorgespiegelt wird. Auch ein Satz, der in âHitchcockâ Alma Reville (Helen Mirren) spricht (âRegen Sie sich nicht auf. Es ist nur ein alberner Filmâ) verweist auf den berühmten Ausspruch, den Alfred Hitchcock bei den Dreharbeiten zu âSklavin des Herzensâ (1949) zu Ingrid Bergman gesagt haben soll: âIngrid, es ist nur ein Filmâ. Handelt âHitchcockâ vordergründig von den Dreharbeiten zu âPsychoâ, so ist das eigentliche Thema von Gervasis Film die Beziehung zwischen Alfred Hitchcock und seiner Ehefrau Alma Reville. Weil die besten Einfälle zum Film von ihr stammen und âPsychoâ auÃerdem den letzten Schliff im Schneideraum von Alma erhält (âVier Hände waren beim sogenannten Hitchcock-Touch im Spiel, und zwei davon gehörten Almaâ, so Filmkritiker Charles Champlin) nimmt sich Sacha Gervasis Film als eine regelrechte Hommage an Alma Reville aus. Dass Helen Mirrens Leinwandpräsenz selbst das herausragende Spiel Anthony Hopkinsâ übertrifft, passt denn auch ins Bild. |
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