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José García Foto: Senator ![]() Bei den ersten Proben für die Jubiläums-Aufführung nach der Sommerpause stößt Peter auf ungewohnte Schwierigkeiten. Ein Arztbesuch bringt den Grund zum Vorschein: Der Cellist, die Seele des Quartetts, leidet an Parkinson. Wie sieht die Zukunft des Ensembles aus? Dass Peter ersetzt werden müsste, ist bald allen Beteiligten klar. Aber geht es überhaupt? Peter jedenfalls hat für eine Ersatz-Cellistin gesorgt. Die Krise, die das zwangsläufige Ausscheiden des Cellisten auslöst, zieht weitere Konflikte nach sich. Nach einer Untreue Roberts gerät seine und Juliettes Ehe in Gefahr. Juliette überwirft sich darüber hinaus mit ihrer Tochter Alexandra, nachdem es zu einem heftigen Wortwechsel gekommen ist: An Deiner Stelle hätte ich abgetrieben, sagt Alexandra zu ihrer Mutter, was sie verständlicherweise wütend macht. Wegen der Vielzahl an Figuren und der unterschiedlichen Verhältnisse untereinander wirkt das Drehbuch manchmal etwas überfrachtet. Es ist kaum verständlich, dass dabei der Beziehung zwischen Alexandra und Daniel viel Raum zugestanden wird. Dennoch wirken bis auf die zwei Nebenfiguren Alexandra und vor allem Pilar, die lediglich eine Funktion im Drehbuch zu erfüllen scheint, die Hauptfiguren keineswegs wie Abziehbilder. Die klassische Inszenierung von Yaron Zilberman steht im Dienste der Figurenentwicklung. Regisseur Zilberman kann auf hervorragende Schauspieler setzen. Christopher Walken nimmt sich in der Darstellung der krankheitsbedingten Einschränkungen Peters zurück. Es geht ihm vor allem um die Weiterführung des Fugue-Quartetts. Die wohl nuancenreicheren Rollen fallen Philip Seymour Hoffman und Catherine Keener zu. Denn Robert weiß eigentlich, dass sich sein Traum, irgendwann einmal die erste Geige zu spielen, nicht realisieren lässt. Philip Seymour Hoffman stellt den inneren Widerspruch zwischen dem künstlerischen Anspruch und der nicht ganz ausreichenden Begabung wunderbar dar. Dazu kommen die weiteren Probleme als Ehemann und Vater hinzu. Catherine Keeners Juliette trifft Peters Krankheit in besonderer Weise. Deshalb muss sie diesen Schmerz verarbeiten und gleichzeitig auch die Familie zusammenhalten. Der vom weitaus weniger bekannten Mark Ivanir dargestellte Daniel entwickelt sich vom kalten und strengen Künstler zu einem Menschen, der plötzlich seine Gefühle entdeckt. Alle vier Darsteller verkörpern ihre Charaktere ganz glaubwürdig. Besondere Erwähnung verdient darüber hinaus, dass sie auch noch die Instrumente zu der Musik des Brentano String Quartetts spielen mussten, das eigentlich den Soundtrack einspielte. Beethovens Streichquartett Nr. 14 cis-Moll, op. 131 erweist sich als Leitmotiv, das sich nicht nur durch die ganze Filmhandlung zieht, sondern sie darüber hinaus wirklich musikalisch unterlegt. Saiten des Lebens behandelt im Grunde allgemein menschliche Fragen, etwa Freundschaft, Familie, Liebe nicht nur zur Kunst. Denn Yaron Zilbermans Spielfilmdebüt ist weniger ein Film über die Musik als vielmehr über sensible-künstlerische Menschen aus Fleisch und Blut. |
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