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José GarcÃa Foto: Sony John Cale (Channing Tatum), ein Veteran des Afghanistan-Krieges, arbeitet als Personenschützer für den Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Eli Raphelson (Richard Jenkins). Cales Traum aber ist es, zum Secret Service des WeiÃen Hauses zu wechseln und so für die Sicherheit des amerikanischen Präsidenten James Sawyer (Jamie Foxx) verantwortlich zu sein. Damit würde er ganz besonders bei seiner elfjährigen Tochter Emily (Joey King) punkten, die bei seiner geschiedenen Frau lebt. Denn Emily ist nicht nur ein groÃer Fan des Präsidenten. Sie weià darüber hinaus einfach alles über das WeiÃe Haus. Deswegen nimmt Cale seine Tochter zu seinem Vorstellungsgespräch mit, um anschlieÃend an einer offiziellen Führung durch den Amtssitz des Präsidenten teilzunehmen. Das Gespräch bei Secret-Service-Chefin Carol Finnerty (Maggie Gyllenhaal) verläuft zwar alles andere als zufriedenstellend für ihn. Davon erzählt Cale seiner Tochter jedoch lieber nichts und belässt sie im Glauben, dass er den ersehnten Job bekommen wird. Während der Führung wird das Gebäude von einer Gruppe Terroristen gestürmt. Die Angreifer nehmen die Teilnehmer als Geiseln, aber Cale kann fliehen. Durch einen Zufall gelingt es ihm tatsächlich, den Präsidenten aus der Hand der Terroristen zu befreien. Allerdings wird das Duo durch das ganze WeiÃe Haus von den Angreifern gejagt. John Cale muss sich etwas einfallen lassen, um den Präsidenten aus dem WeiÃen Haus herauszuschleusen, aber auch um seine Tochter Emily zu befreien. Natürlich nimmt sich die Handlung von âWhite House Downâ haarsträubend aus. Bei solchen âKatastrophenfilmenâ von Roland Emmerich war es schon immer so. Ob in âIndependence Dayâ (1996) Aliens das WeiÃe Haus zerstörten, in âThe Day After Tomorrowâ (2004, siehe Filmarchiv) eine gigantische Flutwelle New York überflutete oder in â2012â (2009, siehe Filmarchiv) die Welt am Rande eines Untergangs stand, spektakuläre Action und atemberaubende Bilder standen stets im Vordergrund. Nach seinem Ausflug ins Elisabethanische Zeitalter mit âAnonymusâ (2011, siehe Filmarchiv), Emmerichs Version vom âechtenâ Shakespeare, kehrt der schwäbische Regisseur mit Wohnsitz Hollywood zu seinem eigentlichen Genre zurück. Am Drehbuch von James Vanderbilt fällt allerdings zunächst einmal auf, dass nicht irgendwelche Taliban, sondern radikale Patrioten das WeiÃe Haus stürmen, die sich durch die nahostfreundliche Friedenspolitik des Präsidenten verraten fühlen. Die schlimmsten Gegner der Vereinigten Staaten sind im eigenen Land zu suchen, so suggeriert âWhite House Downâ. Dass die Feinde in den eigenen Reihen zu finden sind, mindert auch das patriotische Pathos, das Emmerichs Film durchzieht und einen Höhepunkt in der Fahne schwenkenden Emily im Augenblick höchster Not erreicht. Ãhnlich in seinem früheren Film â2012â sind auch in âWhite House Downâ einigen Spezialeffekten ihren Ursprung aus dem Computer anzumerken. Wenn auch im aktuellen Emmerich-Film durch die fast ausschlieÃliche Konzentration auf das WeiÃe Haus als Schauplatz die Kamerafahrten nicht so imposant sind wie in âThe Day After Tomorrowâ oder in â2012â, so setzt die deutsche Kamerafrau Anna J. Foerster Weitwinkelobjektive ein, die einige der Szenen extrem weiten. Gerade die Mischung aus der Enge der Kämpfe in den Fluren und im Keller des WeiÃen Hauses und den erweiterten Schauplätzen macht die für einen Actionfilm ungewöhnliche Bildersprache von âWhite House Downâ reizvoll. Auch der Humor kommt in âWhite House Downâ nicht zu kurz. Abgesehen von einigen witzigen Dialogen zwischen dem Präsidenten und seinem Retter geht dies vor allem auf das Konto des Fremdenführers, der selbst mitten im Kugelhagel auf das ehrwürdige Inventar des WeiÃen Hauses achtet und versucht zu retten, was zu retten ist, selbst wenn die Attentäter kein so groÃes Verständnis für solche Kunstschätze besitzen. In âThe Day After Tomorrowâ und â2012â gelang Roland Emmerich eine Charakterzeichnung, die im Gegensatz zu den gängigen Katastrophenfilmen aus den Figuren keine Abziehbilder, sondern lebendige Menschen machte. In âWhite House Downâ nehmen sich die Hauptcharaktere jedoch holzschnittartig aus. Channing Tatum erscheint als eine Neuauflage des Polizisten John McClane, der in âStirb langsamâ (âDie Hardâ, 1988) allein gegen eine ganze Bande schwerbewaffneter Gangster kämpft. Auch wenn Jamie Foxx seinen Präsidenten mit gewissen Anklängen an Barack Obama gestaltet, wirkt er in dieser Funktion nicht besonders glaubwürdig. Ebenso wenig überzeugend ist die Elfjährige, die mit ihrem iPhone immer wieder die Terroristen heimlich filmt und dadurch, dass sie diese Aufnahmen auf ihren YouTube-Kanal einstellt, der Polizei die entscheidenden Hinweise für die Identifizierung der Täter liefert. Eine solch klischeebeladene Charakterzeichnung macht auch das Drehbuch vorhersehbarer als in den letzten Actionfilmen von Roland Emmerich. Was allerdings âWhite House Downâ mit den früheren Katastrophenfilmen des schwäbischen Regisseurs gemeinsam hat, ist die Verknüpfung der actiongeladenen Haupthandlung mit einem familienzentrierten Nebenstrang. Drehbuchautor James Vanderbilt und Regisseur Roland Emmerich gelingt eine ausgewogene Mischung des Präsidentenrettungs-Plots mit der berührenden Geschichte der Familie Cale, in der die Vater-Tochter-Beziehung zu retten ist. |
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