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José GarcÃa Foto: farbfilm Im Dokumentarfilm âEinzelkämpferâ, mit dem sie ihr Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DffB) abschloss, gibt Sandra Kaudelka einen kleinen Einblick in ihre eigene Karriere als Wasserspringerin, ehe sie sich auf vier ehemalige DDR-Rekordsportler konzentriert, die sie für ihren Abschlussfilm auswählte: Marita Koch, Olympiasiegerin und bis heute die schnellste 400 m-Läuferin mit 16 Weltrekorden, KugelstoÃer Udo Beyer, Olympiasieger, dreifacher Weltrekordler und Kapitän der DDR-Leichtathletikmannschaft, Brita Baldus, ehemals beste Wasserspringerin der DDR, sowie Ines Geipel, Sprinterin bei Olympischen Spielen, die 1985 aus politischen Gründen ihre Sportkarriere aufgeben musste, weil die Stasi von ihrem Fluchtversuch bei den Olympischen Spielen 1984 erfuhr. Mit Dokumentaraufnahmen und Interviews rekonstruiert Sandra Kaudelka den Lebenslauf dieser vier Leistungssportler, die heute ganz unterschiedliche Berufe ausüben: Udo Beyer betreibt zusammen mit seiner Tochter ein Reisebüro in Potsdam. Brita Baldus hatte Mühe, trotz zweier Hochschulabschlüsse in ihrer Heimatstadt eine Arbeitsstelle zu finden, und arbeitet nun als Bademeisterin. Dafür fand sie zum Glauben und lieà sich taufen. Ines Geipel ist als Schriftstellerin und Professorin an der wohl renommiertesten Schauspielschule Deutschlands, der Hochschule âErnst Buschâ tätig. Sie erhielt 2011 wegen ihres Engagements für in der DDR unterdrückte Literatur und für ihre Aufarbeitung des DDR-Zwangsdoping-Systems das Bundesverdienstkreuz. Mit den Biografien dieser vier Sportler und ihren ganz unterschiedlichen Erfahrungen beleuchtet Kaudelka die Bedeutung des Sports für die internationale Anerkennung der DDR, aber auch ihre Schattenseiten. Die Kehrseite der Devise âkein Talent soll in der DDR unentdeckt bleibenâ war der unbedingte Auftrag âMedaillen gewinnenâ, selbst wenn die Sportler zu Objekten degradiert wurden, mit denen man alles machen konnte. Zu den Kehrseiten gehörte ebenfalls die Verstrickung in die Politik: Udo Beyer und insbesondere Marita Koch wurden zu Aushängeschildern der DDR â Kaudelkas Film zeigt beispielsweise Marita Koch bei ihrer Rede vor dem Delegierten des 11. SED-Parteitages. Eine Verquickung, die Ines Geipel kritisch beleuchtet: âFür diejenigen, die zeitgleich im Gefängnis gesessen haben, waren die DDR-Athleten Oberidioten, die nie nach rechts oder links geschaut haben.â Das Thema, das heute im Zusammenhang mit dem DDR-Sport sicherlich am meisten interessiert, kommt erst gegen Ende von âEinzelkämpferâ zur Sprache: Bestreiten Koch und Beyer in die Doping-Maschinerie der DDR eingebunden worden zu sein, so zeigt sich lediglich Ines Geipel wirklich kritisch diesem Zwangsdopingsystem gegenüber. Sie, die nach der Wende von den unglaublichen Zersetzungsmethoden der Stasi an ihrem eigenen Leib erfuhr, trat denn auch 2000 als Nebenklägerin im Doping-Prozess auf. |
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