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José García Foto: Studiocanal ![]() Während das Attentat in der Demokratischen Republik Kongo einen Bürgerkrieg auslöst, verlässt Jim Terrier das Land und seine Freundin. Erst acht Jahre, nachdem er den Minister erschoss, taucht Jim in Afrika wieder auf. In der Zwischenzeit ist er offenbar so sehr untergetaucht, dass er sich um den Verbleib seiner großen Liebe nicht hat kümmern können. Im Jahr 2014 beschäftigt er sich für eine Hilfsorganisation im Kongo mit Brunnengraben. Obwohl er mit seiner Vergangenheit nichts mehr zu tun hat, holt ihn diese in Form eines Killerkommandos ein, das es auf ihn gezielt abgesehen hat. Jim muss erneut aus Afrika fliehen. Diesmal aber mit einem eindeutigen Ziel: herauszufinden, wer ihn töten wollte. Seine Reise führt ihn zunächst nach London, dann nach Barcelona und Gibraltar. Sein Freund Stanley (Ray Winstone) soll ihm helfen, die ehemaligen Kollegen zu finden. Denn Jim Terrier ist davon überzeugt, dass der Anschlag mit dem damaligen Auftrag zusammenhängt. So begegnet er seinem ehemaligen Chef Cox (Mark Rylance), der inzwischen für denselben Konzern arbeitet, der damals das Attentat auf den Bergbauminister in Auftrag gab, sowie Felix, der zu einem erfolgreichen Geschäftsmann geworden und mit Jims ehemaliger Freundin Annie verheiratet ist. Während der Gunman die Hintermänner herauszufinden sucht, die ihm nach dem Leben trachten, stellt sich heraus, dass seine Söldnertätigkeit auch seine Gesundheit angegriffen hat. Der auf dem 1982 erschienenen französischen Roman La Position du tireur couche (deutsch Die Position des schlafenden Killers, in der Neuübersetzung Position: Anschlag liegend) von Jean-Patrick Manchette basierende Spielfilm The Gunman beginnt vielversprechend: In einem von Korruption und Armut heimgesuchten Land sieht der Zuschauer verschiedene Europäer. Auf der einen Seite die von Jasmine Trinca verkörperte Ärztin, die in der NGO tätig ist. Auf der anderen Seite die ehemaligen Soldaten, die angeblich die Arbeit von weltweit tätigen Konzernen sichern sollen. Dass eine Ankündigung des Bergbauministers bei diesen Firmen eine Art Erdbeben auslöst, lässt auf einen Politthriller hoffen. Diese Hoffnung wird jedoch alsbald enttäuscht: Nach dem Attentat wird The Gunman zum rasanten Action-Thriller. Auch später, als Jim Terrier versucht herauszufinden, warum er ausgeschaltet werden soll, bleiben die Tätigkeiten seiner ehemaligen Kollegen im Dunkeln. Statt auf den politisch-moralischen Konflikt konzentriert sich Regisseur Morel neben der Action auf eine konventionelle Dreiecksgeschichte zwischen Jim, Annie und Felix. Bezeichnend dafür ist etwa, dass Jim hin und wieder seine damalige Tat zu bereuen scheint, diese Frage aber kaum vertieft wird. Stellvertretend für etwaige Gewissensbisse bekommt der Gunman als Spätfolge Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen, die sich außerdem immer dann einstellen, wenn es von Nutzen für das Drehbuch ist. Klischeehaft mutet darüber hinaus die gesamte Handlung mit ihrer Verfolgungsjagd durch Afrika und Europa an. Die Situation in der Demokratischen Republik Kongo, die anfangs noch eine Rolle gespielt hatte, wird zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Wenn sich auch noch Logiklöcher in der Handlung auftun so findet der finale Showdown in einer Stierkampfarena in Barcelona statt, aber der Nachspann belehrt den Zuschauer darüber, dass in dieser Stadt seit 2011 der Stierkampf verboten ist , bleibt von The Gunman kaum etwas mehr übrig als der genretypische Nervenkitzel. Auch ein inspirierter und völlig durchtrainierter Sean Penn und die italienische Schauspielerin Jasmine Trinca in ihrem internationalen Debüt können kaum den gesamten Film tragen. Dafür ist beispielsweise die von Javier Bardem gespielte Figur des Felix viel zu eindimensional gezeichnet und die des hervorragenden Idris Elba als Interpol-Agent viel zu kurz geraten. |
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