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JOSà GARCÃA Foto: Constantin Film Zhang Yimou gehört zu den Regisseuren mit den meisten internationalen Preisen im Verhältnis zum Gesamtwerk überhaupt: Für die bisherigen elf Spielfilme, die Zhang zwischen 1987 (âDas Rote Kornfeldâ) und 2000 (âHappy Timesâ) drehte, heimste er einen Goldenen und einen Silbernen Bären in Berlin, zwei Goldene und einen Silbernen Löwen in Venedig sowie einen GroÃen Preis der Jury in Cannes ein. Für den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film wurde er dreimal nominiert. âHeroâ hat ihm dieses Jahr die vierte Oscar-Nominierung eingebracht. âHeroâ handelt von der Vereinigung der sieben chinesischen Königreiche im dritten vorchristlichen Jahrhundert unter dem mächtigen König Qin, der so zum ersten Kaiser von China wurde â ein aus Chen Kaiges âDer Kaiser und sein Attentäterâ (1999) bereits bekanntes Sujet. Bei Zhang sind es sogar drei Attentäter, die mit ihrer exzellenten Schwertkampfkunst diese erzwungene Vereinigung verhindern wollen, und die auf die schönen Namen Sky, Falling Snow und Broken Sword hören. Ein vierter Kämpfer, Nameless, erscheint am Königshof mit den Waffen dieser drei Krieger als Beweis, sie besiegt zu haben; diese Beute verschafft ihm Zutritt zum König Qin: Nameless darf sich dem Monarchen bis auf zehn Schritte nähern, um ihm seinen Sieg zu schildern. Doch der künftige erste Kaiser lässt sich nicht von diesem Bericht überzeugen. Er entgegnet mit ganz anderen Versionen der Ereignisse, die der Zuschauer ähnlich âRashomonâ (Akira Kurosawa, 1950) in Rückblenden erlebt. Diese verschiedenen Varianten werden auf der Leinwand in je unterschiedliche Farbtöne getaucht: rot, grün, gelb, blau, weià und schwarz, ein wunderschön anzusehendes Farbkonzept. Ãberhaupt: in âHeroâ ist alles wunderschön, die Landschaften, die Schauspielerinnen, die Kameraführung. Ein klein wenig manieristisch wirkt es allerdings schon, zumal sich dieser erste Martial-Arts-Film Zhangs wenig originell ausnimmt: wenn auch die Kampfszenen eher zum Ballett stilisierten werden, erinnern sie stark an âTiger & Dragonâ (Ang Lee, 2000), von dem Zhang Yimou die Inspiration zur Inszenierung von âHeroâ nahm, wie er selbst erklärt hat. Der Vorwurf, Zhang inszeniere die Massenaufmärsche des Königsheers in Anlehnung an Leni Riefenstahls âTriumph des Willensâ, scheint allerdings schon ein wenig konstruiert zu sein. |
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