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JOSà GARCÃA Foto: Concorde Der âMeisterdieb-Filmâ stellte im klassischen Hollywood ein beliebtes Genre dar: von Alfred Hitchcocks âÃber den Dächern von Nizzaâ (âTo Catch a Thiefâ, 1955) mit Cary Grant und Grace Kelly über William Wylers âWie klaut man eine Million?â (âHow to Steal a Millionâ, 1966) mit Peter OâToole und Audrey Hepburn bis âThe Italian Jobâ (âCharlie staubt Millionen abâ, 1969) mit Michael Caine in der Hauptrolle. Regisseur Gary Gray hat die Geschichte des letztgenannten Spielfilmes gerade neu verfilmt: unter dem Namen âThe Italian Job â Jagd auf Millionenâ entstand das, was in der Kinosprache ein âRemakeâ genannt wird. Die Handlung des Originalfilms aus dem Jahre 1969 dient im Remake â das ja nicht eine simple Kopie des alten Filmes ist â lediglich zum Einstieg in dessen eigentliche Geschichte: nachdem âMeisterdiebâ Charlie Croker und seine Kumpane, allen voran sein väterlicher Freund und Safeknacker John Bridger, in Venedig bei einer spektakulären Aktion Goldbarren im Wert von 35 Millionen Dollar geklaut haben, werden sie von Verbindungsmann Steve verraten, der nicht nur die gesamte Beute an sich reiÃt, sondern darüber hinaus John erschieÃt. Ein Jahr später spürt Charlies Bande Steve in Los Angeles auf. Mit Hilfe von Johns Tochter Stella, die ein so groÃes Safe-Genie wie ihr Vater ist, planen sie einen zweiten Coup, um das Gold zurückzugewinnen. Obwohl ein solcher Goldraub eher in die 50er und 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts als in unsere Zeit passt, haben sich die Filmemacher viel Mühe gegeben, um die Handlung technisch zu aktualisieren: zur Bande gehört nicht nur ein Sprengstoffexperte und ein Fahrkünstler, sondern auch ein Computerspezialist, der unter anderem dadurch die für die Fluchtautos nötige grüne Welle auf den StraÃen von Los Angeles veranlasst, dass er sich in das Steuerungssystem der Ampelanlage der kalifornischen Stadt per Laptop einloggt. Gerade der Computerfreak Lyle sorgt für einen der immer wiederkehrenden witzigen Augenblicke in âThe Italian Jobâ, indem er behauptet, der wahre Erfinder der inzwischen verbotenen Internet-Musikbörse âNapsterâ zu sein; sein damaliger College-Nachbar Shawn Fanning habe ihm das Programm einfach gestohlen, während er ein Nickerchen am Computer hielt, was einen herrlichen Gastauftritt des Napster-Schöpfers Fanning ermöglicht. Nicht in einem Gastauftritt, wenigstens jedoch in einem Zitat ist auch der Hauptdarsteller des âOriginalfilmesâ Michael Caine für den Bruchteil einer Sekunde auf einem Riesen-TV-Bildschirm zu sehen, wenn auch in einer Szene aus einem anderen Spielfilm. Im Mittelpunkt der genre-typischen, wilden Verfolgungsjagden des Remakes steht ein Auto, das ebenfalls als âRemakeâ bezeichnet werden kann: der neue Mini-Cooper. Wie im ursprünglichen âItalian Jobâ aus dem Jahre 1969 wird die Beute in drei Minis transportiert. Lieferten sich unlängst Franka Potente und Mark Damon im Remake âDie Bourne Identitätâ (âThe Bourne Identityâ, 2001) eine lange Verfolgungsjagd durch die Pariser StraÃen in einem solchen Mini-Cooper, so sind in âThe Italian Jobâ drei Minis in spektakulären Manöver in der Innenstadt von Los Angeles und im Inneren eines U-Bahn-Schachtes zu sehen. Kann âThe Italian Jobâ keine besondere Originalität für sich in Anspruch nehmen, so sorgen ein intelligentes, stimmiges Drehbuch und ein gutes Gespür für Timming trotzdem für durchgängige Spannung. Zählt man dazu die Betonung der schauspielerischen Leistung der Darsteller gegenüber reiner Action, eine wohltuende Zurückhaltung in bezug auf Gewalt sowie eine Prise Romantik im klassischen Hollywood-Stil ohne plumpe Sex-Einlagen, dann stellt âThe Italian Jobâ kurzweilige, stilvolle Unterhaltung dar. In diesem Genre darf man nicht viel mehr erwarten â man sollte sich aber auch nicht mit weniger zufrieden geben. |
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