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José GarcÃa Foto: Sony Die Invasion aus dem All wird immer wieder gerne im Kino inszeniert, so etwa in âIndependence Dayâ (1996), von dem für dieses Jahr eine Fortsetzung mit dem Titel âIndependence Day 2: Wiederkehrâ angekündigt ist. Basierend auf dem ersten Teil der Romantrilogie von Rick Yancey âDie 5. Welleâ (âThe 5th Waveâ) handelt der gleichnamige Spielfilm von Susannah Grant, Akiva Goldsmann und Jeff Pinker (Drehbuch) sowie J Blakeson (Regie) vom unheimlichen Besuch âder Anderenâ. Aus der Sicht der 16-jährigen Cassie (Chloë Grace Moretz) erzählt âDie 5. Welleâ vom plötzlichen Auftauchen eines riesigen, dem Weltraumschiff der AuÃerirdischen in âIndependence Dayâ nicht unähnlichen Flugobjekts über ihrem Wohnort in Ohio, mitten in den Vereinigten Staaten. Die AuÃerirdischen â denn um solche handelt es sich ganz offensichtlich â versuchen gar nicht erst, Kontakt mit den Erdbewohnern aufzunehmen. Dass sie nicht gerade mit friedlichen Absichten gekommen sind, wird spätestens deutlich, als die âerste Welleâ beginnt: Ein elektromagnetisches Feld legt alle Motoren, ja die gesamte Strom- und Wasserversorgung lahm. Es entsteht Dunkelheit. Bald darauf rollt eine zweite Welle, die riesige Wassermengen in Bewegung setzt, womit etliche Städte des Planeten von der Erdoberfläche getilgt werden. Nach der Welle der Zerstörung folgt als Drittes eine von Vögeln verbreitete Virus-Epidemie. Regisseur Blakeson inszeniert ein postapokalyptisches Szenario mit einer dezimierten Menschheit. Von der Epidemie wird auch Cassies Mutter Lisa Sullivan (Maggie Siff) hinweggerafft. Ihr Vater Oliver (Ron Livingston) bringt Cassie und ihren kleinen Bruder Sam (Zackary Arthur) in ein gut organisiertes Flüchtlingslager. Allgemeine Verwirrung löst die Ankunft einer Einheit US-Soldaten unter dem Kommando von Colonel Vosch (Lieb Schreiber) aus. Denn sie kommen nicht nur schwer bewaffnet, sondern auch mit Kraftfahrzeugen. Waren nicht doch alle Fahrzeuge durch die erste Welle auÃer Gefecht gesetzt worden? Bestürzung macht sich breit, als Colonel Vosch erklärt, die vierte Welle habe bereits begonnen: âDie Anderenâ würden sich Menschen als Wirte aussuchen, so dass niemandem mehr getraut werden kann. Als er befiehlt, die Kinder von den Erwachsenen zu trennen, um sie an einen militärischen Stützpunkt zu bringen, rebellieren einzelne Erwachsene. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem alle Erwachsenen getötet werden. Cassie, die von ihrem kleinen Bruder durch einen Zufall getrennt wurde, kann entkommen â mit einem einzigen Gedanken: Sam zu finden. Als die verletzte 16-Jährige etwas später vom Farmer Evan Walker (Alex Roe) gerettet wird, stellt sich für sie die Frage, inwieweit sie ihm vertrauen kann. Obwohl in âDie 5. Welleâ Cassies Perspektive vorherrschend bleibt, setzt Regisseur J Blakeson etwa ab der Mitte des Filmes zwei Nebenstränge parallel. Denn neben der Haupthandlung erlebt der Zuschauer die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen bei der von Colonel Vosch befehligten Einheit. Hierher hat es auch Ben Parish (Nick Robinson) verschlagen, der in der Schule Cassies Schwarm war und nun als Einziger aus seiner Familie überlebt hat. Auch wenn das meiste in âDie 5. Welleâ kaum als originell bezeichnet werden kann, vermag Regisseur J Blakeson seinen Film packend zu inszenieren. Die bewegte Kameraführung von Enrique Chediak und ein Schnitt mit hohem, wenn auch nicht überspanntem, Tempo treiben genauso wie die Nervenkitzel erzeugende Musik von Henry Jackmann die Handlung voran. Dennoch wird die Spannung dadurch konterkariert, dass der Zuschauer mit seinem Wissensvorsprung gegenüber den Filmfiguren viel zu früh erahnen kann, worin die â5. Welleâ bestehen soll. Wird das Buch von Rick Yancey als ein âAll Ageâ-Roman bezeichnet, so richtet sich J Blakesons Film insbesondere an ein jugendliches Publikum. Das Produktionsdesign entwirft ein apokalyptisches Szenario, dem an manchen Stellen das mittelhohe Produktionsbudget sowie die Vorbilder anzusehen sind. Unabhängig davon, dass die Hauptfigur nicht nur weiblich, sondern etwa auch in demselben Alter wie Katniss Everdeen in âDie Tribute von Panemâ ist, erinnert manches an eine Fassung von âIndependence Dayâ für Jugendliche, in der die Gewalt nicht überhandnimmt. Auch die Idee, dass sich die AuÃerirdischen (hier âDie Anderenâ genannt) menschlicher Körper bemächtigen, die sie dann steuern, gemahnt an manche Filme, so zuletzt an Andrew Niccols âSeelenâ (âThe Hostâ, 2013), wiederum mit einer etwa 16-Jährigen als Hauptfigur. âDie 5. Welleâ reiht sich in die Riege der Jugendliteratur-Beststeller und deren Verfilmungen ein â von Lois Lowrys âHüter der Erinnerungâ (âThe Giverâ) über âDie Bestimmung â Divergentâ von Veronica Roth und âMaze Runnerâ (deutscher Romantitel: âDie Auserwählten â Im Labyrinthâ) von James Dashner bis Stephenie Meyers âSeelenâ (âThe Hostâ) und âDie Tribute von Panemâ-Trilogie â, die eine düstere Zukunft, ein dystopisches Szenario zeichnen. Allen gemeinsam ist, dass Jugendliche im Mittelpunkt stehen. Sie sind es, die ein apokalyptisches Szenario überlebt haben und nun meistens ausdrücklich gegen die Welt der Erwachsenen eine neue Gesellschaftsordnung aufbauen müssen. Soweit ist es bei âDie 5. Welleâ jedoch noch nicht. Aber J Blakesons Film ist ja erst der Beginn einer Trilogie. Den zweiten Teil der Roman-Trilogie âThe Infinite Seaâ veröffentlichte Rick Yancey im Jahre 2014 (Deutsch: âDas unendliche Meerâ, 2015). Die Erscheinung des Abschlussbands steht noch aus. |
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