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José Garcia Foto: Camino 
Im deutschen Fernsehen sind Kriminalserien allgegenwärtig und beliebt. So rangierten unter den zehn meistgesehenen Fernsehsendungen im Jahr 2015 sieben FuÃballspiele und drei "Tatort2-Folgen. Allein der "Tatort" beschäftigt mit seinen 22 Teams 51 Ermittler. Dazu kommen beispielsweise die immer populärer werdenden "110 Polizeiruf"-Folgen im Ersten sowie eine Vielzahl an Serien - von den "SOKO"-Folgen über "Der Alte", "Nachtschicht" und "Spur des Bösen" bis zu "München Mord" oder "Helen Dorn" - und noch viele weitere Krimi-Serien im ZDF. Angesichts dieses übermächtigen Angebots wird es verständlich, dass im deutschen Kino dieses Genre rar gesät ist. Und wenn ein deutscher Regisseur doch noch einen Krimi fürs Kino dreht, dass er dann einen originellen Ansatz sucht ? und ohne Ermittler auskommt. So auch Drehbuchautor Paul Florian Müller, der mit "Sex & Crime" sein Langfilmdebüt als Regisseur vorlegt, wobei der Akzent eher auf "Crime" als auf "Sex" liegt.Im Mittelpunkt steht Theo (Fabian Busch), Autor von kommerziell erfolgreichen Schundromanen, der aber noch immer davon träumt, ein wirklich literarisch wertvolles Buch zu schreiben. In seiner Ehe kriselt es allerdings gewaltig: Seine Frau Katja (Pheline Roggan) ist gerade ausgezogen und will sich von ihm scheiden lassen. Um Theo aufzumuntern, überredet ihn dessen bester Freund Valentin, genannt Val (Wotan Wilke Möhring), Kellnerin Mörli (Claudia Eisinger), die sich als groÃer Fan von Theos Romanen geoutet hat, zu sich nach Hause zu nehmen. Dafür stellt ihm Val sogar sein neu bezogenes Haus zur Verfügung. Dann aber mitten in der Nacht meldet sich Theo bei Valentin: Etwas Furchtbares sei passiert. Und als Val dort eintrifft, liegt Mörli tot auf dem Wohnzimmerboden. Der herzkranke Theo steht am Rande eines Herzinfarkts, so dass sich Valentin bereit erklärt, Mörlis Leiche verschwinden zu lassen. Dies ist freilich der Beginn einer turbulenten schwarzen Komödie mit überraschenden Wendungen, in denen Theos neues Manuskript eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Auf den ersten Blick nimmt sich "Sex & Crime" als eine groteske Variante einer Kriminalgeschichte aus, in der nichts ist wie es scheint. Dazu setzt Paul Florian Müller eine Erzählstruktur ein, die aus mehreren Zeitebenen besteht. Durch die verschiedenen Rückblenden erzählt er die scheinbar gleiche Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Auch wenn dies manchmal redundant wirkt und immer wieder lose Erzählfäden verursacht, merkt man dem Film neben dem geringen Budget auch den groÃen Enthusiasmus an, mit dem Regisseur und Schauspieler ans Werk gegangen sind. Darüber hinaus zeichnet er sich durch eine wohltuende Selbstironie aus. SchlieÃlich könne "Sex & Crime" eine der Geschichten sein, die Theo in seinen seichten Romanen erzählt. |
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