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JOSà GARCÃA Foto: MFA + âMade in Scandinaviaâ war schon immer eine Art Gütesiegel für Kinderfilme. Kommen aus dem Hause Disney und anderen Filmstudios der Vereinigten Staaten hauptsächlich Zeichentrickfilme für die Kleinen, so stammen aus skandinavischen Ländern vorwiegend Realfilme mit Kindern und für Kinder. So auch der Eröffnungsfilm des Kinderfilmfestes der Berlinale 2003 âHodder rettet die Weltâ. Nachdem er im eigenen Land, in Dänemark, den âCopenhagen International Childrenâs Film Festival 2003â gewann, startet âHodder rettet die Weltâ nun im deutschen Kino. Nach der mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2000 ausgezeichneten Romanvorlage âHodder, der Nachtschwärmerâ von Bjarne Reuter erzählt âHodder rettet die Weltâ von der Phantasiewelt, in die sich der neunjährige Hodder flüchtet. Nachdem seine Mutter früh starb, lebt Hodder mit seinem Vater in Kopenhagen. Da Hodders Vater als Plakatkleber nachts arbeitet und tagsüber schläft, fühlt sich der Junge ziemlich einsam, zumal er von seinen Klassenkameraden einfach links liegen gelassen wird. Hodder erweist sich als der absolute Einzelgänger â und deshalb als der perfekte Adressat für den durch eine Fee übermittelten Auftrag, die Welt zu retten. Ãhnlich anderen zeitgenössischen Kinderfilmen â zuletzt etwa dem niederländischen âScience Fictionâ (siehe Filmarchiv) â stattet Regisseur Henrik Ruben Genz seinen Film mit dem gleichen Anspruch aus, als handele es sich um einen Spielfilm für Erwachsene. Dies erfordert nicht nur auf gleicher Augenhöhe mit seinem Protagonisten die Realität zu betrachten, sondern darüber hinaus diese gemäà Hodders Phantasie abzubilden. Darin finden nicht nur seine Lehrerin Asta K. und die Bäckerin Platz, in deren Laden er nach Schulschluss Plunderteilchen kauft. In Hodders Leben spielen eine herausragende Rolle ebenfalls âder reimende Boxerâ Big Mac Johnson sowie William Ludo, der Häuptling der Insel Guambilua, deren Rettung sich Hodder verschieben hat. Im Gegensatz zum sachlichen, bisweilen sterilen Stil etwa von âScience Fictionâ schwelgt âHodderâ in comichaften Bildern, die den flieÃenden Ãbergang von der Realität zur Phantasie verdeutlichen. Denn der Spielfilm ist nicht einfach ein fantastisches Märchen, sondern wechselt von der einen in die andere Ebene ständig hin und her. Dies wird an der Figur der Nachbarin Lola besonders deutlich, die wie Hodders Vater nachts unterwegs ist, und sich deren Beruf der erwachsene Zuschauer leicht ausmalen kann. In den Augen des Neunjährigen wird sie jedoch zu einer Verbündeten, um, wenn nicht die ganze Welt, so doch wenigstens eine kleine Insel zu retten. âHodder rettet die Weltâ handelt letztendlich von der Phantasie eines Kindes, durch die es die Einsamkeit und die Ablehnung seiner Umwelt zu überwinden sucht. Die rührend herzliche Charakterzeichnung seiner Hauptfigur macht âHodder rettet die Weltâ zu einem liebenswürdigen Film in der groÃen Tradition skandinavischer Real-Kinderspielfilme. |
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