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JOSà GARCÃA Foto: Buena Vista International Filmschauspieler fürchten kaum etwas mehr als auf eine bestimme Rolle festgelegt zu werden. Nach dem enormen Erfolg der dreiteiligen âDer Herr der Ringeâ-Verfilmung lag es also nahe, dass sich die Darsteller etwa von Frodo, Arwen oder Aragorn bald um neue Filmengagements bemühen würden, wollten sie nicht als solche Figuren für immer im Gedächtnis des Kinopublikums bleiben. Werden demnächst Elijah âFrodoâ Wood und Liv âArwenâ Tyler in Nebenrollen (in âVergià mein nicht!â respektive âJersey Girlâ) zu sehen sein, so ist Aragorn-Darsteller Viggo Mortensen nun seine erste Hauptrolle überhaupt zugefallen: als Frank Hopkins in âHidalgo â 3000 Meilen zum Ruhmâ. Die Exposition von âHidalgo â 3000 Meilen zum Ruhmâ erinnert freilich sehr an den amerikanisch-japanischen Spielfilm âLast Samuraiâ (siehe Filmarchiv): In âLast Samuraiâ nimmt Captain Nathan Algren (Tom Cruise) nach der Ausrottung der Indianer durch General Custer Abschied von der Armee, um in einer Westernshow einen Job zu finden, ehe er in ein fernes Land aufbricht. In âHidalgoâ hat der einstige Armee-Kurier Frank Hopkins ebenfalls den Dienst quittiert, nachdem er im Jahre 1890 am Wounded Knee Creek die Vernichtung des Lakota-Indianerstamms durch amerikanische Soldaten erlebt hat. Alkoholabhängig wie Captain Algren und wie dieser von schrecklichen Erinnerungen an das Massaker verfolgt, tritt Frank Hopkins bei der Wild West Show von Buffalo Bill zusammen mit seinem Mustang âHidalgoâ, dem âschnellsten und ausdauerndsten Pferd der Weltâ, auf. Gerade diesen Titel will ihm der âScheich aller Scheichsâ streitig machen. So bricht Frank Hopkins in ein exotisches Land auf, als ihm Gesandte des Scheichs anbieten, in Saudi-Arabien beim legendären Wüstenrennen âOcean of Fireâ gegen die edelsten Araber-Pferde anzutreten. Als ob dieses Pferderennen nicht genug Tortur im Kampf gegen die Elemente â die alles versengende Sonne, den tückischen Treibsand und haushohe Sandstürme â wäre, muss sich der Held auch noch gegen erbarmungslose Konkurrenten, eine intrigierende englische Lady sowie gegen ungerechtfertigte Verdächtigungen behaupten. Dafür darf Hopkins nicht nur die Ehre genieÃen, als erster Ausländer und âUngläubigerâ obendrein am härtesten Ausdauerrennen der Welt teilzunehmen, sondern auch noch die schöne Scheichstochter Jazira vor gewissenlosen Entführern zu retten. John Fuscos Drehbuch erweist sich als eine Mischung aus unterschiedlichen Filmen und Genres: zu den bereits erwähnten Elementen aus âLast Samuraiâ kommen der verwegene Held aus âIndiana Jonesâ â von diesem Film wird auch eine Szene ausdrücklich zitiert â, der weise Scheich aus Lawrence von Arabien â besetzt mit demselben Schauspieler, der im Jahre 1962 das klassische Vorbild spielte: Omar Sharif â sowie das Motiv des schmächtigen Pferdchens, das sich gegen groÃe Vollbluter durchsetzt, aus dem Pferderennendrama âSeabiscuitâ hinzu. Gegen diese Uneinheitlichkeit inszeniert Regisseur Joe Johnston âHidalgo â 3000 Meilen zum Ruhmâ in einer an die Abenteuerfilme des goldenen Hollywoods angelehnten epischen Breite, die dem Film eine gewisse klassische GröÃe verleiht. So ist âHidalgo â 3000 Meilen zu Ruhmâ ein trotz Ãberlänge über weite Strecken unterhaltsamer Film, der nicht nur durch eine gelungene Ausstattung und einen genretypischen, soliden Soundtrack überzeugt, sondern darüber hinaus klassische Werte vermittelt. Lediglich die Konfrontation zwischen den Kulturen, die in âLast Samuraiâ einen breiten Raum einnimmt, gerät in âHidalgoâ zur Konfrontation zwischen Klischees: hier der Cowboy, der sich immer wieder als der perfekte Gentleman erweist, dort die vor allen Dingen um seine Ehre bedachten Araber. Nur wenn das Klischeehafte etwa durch Jaziras als Zitat gemeinten Spruch âund nun reitet der Cowboy in den Sonnenuntergangâ verfremdet wird, gewinnt âHidalgo â 3000 Meilen zum Ruhmâ eine ihm wohltuende ironische Distanz. |
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