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JOSÉ GARCÍA Foto: Warner Bros. ![]() Folgt auch der dritte Film dem bereits bekannten Erzählmuster Harry Potter verbringt die Ferien bei Onkel Vernon und Tante Petunia, ehe er für ein neues Schuljahr auf die Zaubererschule Hogwarts fährt, wo er lebensbedrohliche Abenteuer zu bestehen hat , so fällt bei Harry Potter und der Gefangene von Askaban die Exposition viel knapper als in den früheren Verfilmungen. Konsequenter als die Filmfassung des zweiten Bandes Harry Potter und die Kammer des Schreckens (siehe Filmarchiv) führt Cuarón in die eigentliche Geschichte des dritten Harry Potter-Bandes unmittelbar ein, die vom gefährlichen Zauberer Sirius Black handelt. Der des Verrats von Harrys Eltern an deren Mörder Lord Voldemort beschuldigte Sirius Black ist als erster überhaupt aus dem berüchtigten Zauberergefängnis Askaban ausgebrochen. Nun hat er sich auf die Suche nach Harry Potter begeben. Schwelgte die Verfilmung der ersten zwei Bände in den Schauwerten etwa der Zaubererschule Hogwarts, so setzt Kameramann Michael Seresin Weitwinkelobjektive und schwindelerregende Kamerafahrten nicht als Selbstzweck ein, sondern um eine im Vergleich zu den früheren Verfilmungen dunklere Filmatmosphäre zu erreichen. Dies wird von der auffällig zurückgenommenen Farbigkeit sowie von der Filmmusik John Williams noch betont, dem es wieder einmal gelungen ist, das bereits bekannte Harry-Potter-Thema weiterzuentwickeln. Ein Kinderfilm ist der dritte Potter-Film eindeutig nicht. Die spärlich, aber wirkungsvoll benutzen Nahaufnahmen der Protagonisten veranschaulichen die Entwicklung der Figuren. Wobei Daniel Radcliffes Harry Potter einen Riesenschritt in Sachen Selbstbewusstsein getan hat: Trat er in den früheren Filmen eher hinter Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) zurück, so hat er im dritten Film auch in schauspielerischer Hinsicht die Hauptrolle übernommen. Seine gesteigerte Selbstsicherheit offenbart sich bereits in der Eingangssequenz, bei der Harry die arrogante Schwester seines Onkels Vernon wortwörtlich in die Luft jagt. Trotz aller Freiheiten der Regie gibt die Filmadaption den Kern der im dritten Potter-Band entfalteten Geschichte getreu wieder. Erneut beschäftigen Harry die mysteriösen Umstände, unter denen seine Eltern ums Leben kamen, um ihn zu retten. Im dritten Harry-Potter-Film begegnen den Protagonisten allerlei obskure Kreaturen, allen voran die so genannten Dementoren die tödlichen Askaban-Wächter, die auf der Suche nach dem entflohenen Sirius Black das Schulgelände von Hogwarts bewachen. Doch einen echten Bösewicht gibt es hier nicht, da der große Widersacher Lord Voldemort im dritten Band gar keinen Auftritt hat. Obwohl deshalb der Kampf zwischen Gut und Böse, der die Harry-Potter-Bücher und -Filme charakterisiert, etwas verwischt wird, bleiben als Hauptmotive die bekannten Potter-Themen: die Sehnsucht des Waisenkindes nach Geborgenheit, die Liebe Harrys zu seinen Eltern, die ihr Leben für ihn opferten. Immer wieder ist es die Liebe, die Harry gegen die Anfechtungen des Bösen in Harry Potter und der Gefangene von Askaban im Angriff der Dementoren eindrucksvoll in Szene gesetzt wappnet. |
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