FATIMA. DAS LETZTE GEHEIMNIS | Fátima, el último misterio
Filmische Qualität:   
Regie: Andrés Garrigó
Darsteller: Eva Higueras, Fran Calvo, Cristina Glez del Valle, Alex Larumbe, Enric Chenoll, Carlos Cañas
Land, Jahr: Spanien 2017
Laufzeit: 80 Minuten
Genre:
Publikum: ohne Altersbeschränkung
Einschränkungen: --
im Kino: 10/2018


José García
Foto: Goya Producciones

Über die Marienerscheinungen im portugiesischen Fatima gibt es bereits eine Reihe Dokumentar- und Spielfilme, so zuletzt Max Kronawitters Dokumentarfilm "Das große Finale — Das Sonnenwunder von Fatima", der die Erscheinungen von Fatima in den weltgeschichtlichen Zusammenhang — Erster Weltkrieg, russische Revolution, Verbreitung des Kommunismus in Europa — stellt. Der neue Film über Fatima mit dem Titel "Fatima. Das letzte Geheimnis" von Andrés Garrigó setzt sozusagen den Diskurs von Kronawitters Film insofern fort, als "Fatima. Das letzte Geheimnis" die Aussagen der Marienerscheinungen in Korrelation mit den Ereignissen des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts stellt. Regisseur und Produzent Garrigó: "Fatima besitzt eine prophetische Dimension. Die Aussagen der Gottesmutter sind in Erfüllung gegangen."

Der 80-minütige Film "Fatima. Das letzte Geheimnis", der zum 100. Jahrestag der Marienerscheinungen erscheint, setzt eine Rahmenhandlung ein, um die Haupthandlung aus der Sicht einer nichtgläubigen Frau zu betrachten: Die freiberufliche Schnittmeisterin Mónica (Eva Higueras) braucht einen neuen Auftrag. Da sie zurzeit nur Absagen bekommt, geht sie über die Vermittlung einer Freundin doch noch auf ein Angebot ein: Der Produzent Víctor (Fran Calvo) beauftragt sie mit dem Schnitt eines Filmes über Fatima. Mónica praktiziert den (katholischen) Glauben schon lange nicht mehr. Ein besonderes Interesse hat sie an diesem "Job" sicher nicht. Aber aus der Not heraus sagt sie Víctor zu. Es handelt sich dabei um einen bekannten Kunstgriff, der zuletzt etwa in Jon Gunns "Der Fall Jesus" angewandt wurde: Die Authentizität der Darstellung wird dadurch untermauert, dass der Zuschauer die Perspektive eines Agnostikers übernimmt. So seufzt zunächst Mónica, wenn sie im Film etwa von "Gebet, Sühne, Sünde" reden hört. Was sie aber an ihrem Schneidetisch sieht — eben den Film "Fatima. Das letzte Geheimnis", den sie nach und nach erstellt — lässt sie über ihren vergessen geglaubten Glauben nachdenken. Ob dazu noch ein besonderer Vorfall in ihrer Familie als weitere Drehbuchwendung nötig war, sei nun dahingestellt.

Was Mónica und mit ihr der Zuschauer sieht, sind die weltgeschichtlichen Ereignisse der letzten hundert Jahre im Licht der Botschaften von Fátima. Anhand von Dokumentaraufnahmen, einigen Spielszenen und insbesondere auch von Interviews werden die Aussagen der Erscheinungen in den Zusammenhang mit bekannten und weniger bekannten Ereignissen gebracht. Zu den bereits bekannten Vorfällen gehören der Kommunismus von der Oktoberrevolution über die Verbreitung der "Irrlehren" über die ganze Welt bis zum Fall der Berliner Mauer und dem Verfall des sowjetischen Imperiums sowie insbesondere auch das Attentat auf Papst Johannes Paul II. am 13. Mai 1981, das dem sogenannten dritten Geheimnis von Fatima entspricht — so der damalige Kardinal Joseph Ratzinger im Jahre 2000. Zu den weniger bekannten Ereignissen zählen etwa einige Aspekte der portugiesischen Geschichte, etwa die von Freimaurern durchsetzte portugiesische Regierung im Jahre 1917 oder auch die sogenannte Nelkenrevolution im Sommer 1975, die in Portugal ein kommunistisches Regime installieren wollte. Zu Wort kommen in "Fatima. Das letzte Geheimnis" sowohl Experten vor Ort — etwa der theologische Berater Pedro Valinho Gomes oder Angela de Fatima Coelho, Postulatorin der Seherkinder — als auch Theologen wie Manfred Hauke von der Universität Lugano und Javier Paredes von der Universität Alcalá de Henares und besonders der inzwischen verstorbene ehemalige Pressesprecher von Johannes Paul II., Joaquín Navarro Valls und der Privatsekretär von Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein.

Als besonders aktuell nimmt sich außerdem der Zusammenhang zwischen Fatima und dem Islam aus. Dazu führt Regisseur und Produzent Garrigó aus: "Warum hat unsere himmlische Mutter sich dazu entschieden, im einzigen Ort Portugals zu erscheinen, der denselben Namen trägt wie die Tochter Mohammeds? Die Erklärung einer unserer Experten ist sehr interessant: Die Muslime hatten Spanien und Portugal erobert und die Portugiesen kämpften, um ihr Land von den Mauren zu befreien. Während der Schlacht wurde eine junge Frau namens Fatima gefangen genommen. Sie war jung und einer der Soldaten, ein portugiesischer Adliger, verliebte sich in sie und sie heirateten. Sie wurde Katholikin. Der Ort, wo sie begraben liegt, wurde nach ihr benannt: Fatima. Fatima ist also ein arabischer Name und die Anhänger des Islam haben große Achtung vor Unserer lieben Frau von Fatima, nicht nur, weil sie denselben Namen trägt wie Mohammeds Tochter, sondern auch, weil im Koran die Jungfrau Maria als die Mutter Jesu, eines Propheten, verehrt wird."
Der Film feiert deutsche Premiere am 7. Oktober im Bonner Kinopolis-Kino. Nach der Vorführung findet eine Podiumsdiskussion mit dem Regisseur und Produzenten Andrés Garrigó statt, an der unter der Moderation von Claudia Kaminski der Geschäftsführer von "Kirche in Not" Florian Ripka und Markus Hofmann, Generalvikar im Erzbistum Köln und Vorstandsmitglied im Deutschen Lourdes-Vereins, teilnehmen.


"Fatima. Das letzte Geheimnis". Regie: Andrés Garrigó. Spanien 2017. Deutsche Premiere am 7. Oktober im Kinopolis-Kino, Moltkestraße 7, 53173 Bonn-Bad Godesberg, 18.00 Uhr. Weitere Kino-Starttermine — besonders in den Fatima-Apostolatstädten — sind für den 21. Oktober 2018 geplant.
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