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JOSà GARCÃA Foto: Solo Film Die Punkerin April hat mit ihrer Mittelschicht-Familie gebrochen und ist aus der Provinz in das groÃe New York gezogen, wo sie nun in einem winzigen Apartment in einem verwahrlosten Mietshaus ihren ersten Truthahn zubereiten muss, weil sie ihre sterbenskranke Mutter (für deren Darstellung Patricia Clarkson für den Oscar nominiert wurde), ihren Vater und Geschwister sowie die an Alzheimer leidende Oma zu Thanksgiving eingeladen hat. Nachdem sich Aprils schwarzer Freund auf die Suche nach einem Anzug begeben hat, stellt sie fest, dass ihr Herd gar nicht funktioniert. April bleibt also nichts anderes übrig, als ihre bis dahin völlig unbekannten Nachbarn zu fragen, ob sie ihren Ofen benutzen darf. Parallel dazu verfolgt der Film, wie sich die Familie auf die weite Reise nach New York macht, ohne dass keiner von ihnen eigentlich rechte Lust dazu hätte, das schwarze Schaf der Familie zu besuchen. Irgendwann einmal stellt etwa die Mutter empört fest, dass sie nicht eine einzige positive Erinnerung an Aprils Kindheit besitzt. Mit feinem Gespür für ironischen Humor zeichnet Regisseur die multikulturelle Welt von Aprils Nachbarn: Das gutmütige, sich stets streitende schwarze Ehepaar, den Pedanten mit SchoÃhündchen und nagelneuer Küche oder auch die chinesische Familie, die kein Wort Englisch versteht. Aus den wenigen Mitteln, die ihm offenbar zur Verfügung standen, machte Regisseur Peter Hedges eine echte Tugend: Wirken die Video-Bilder grobkörnig und die Handkamera hin und wieder verwackelt, um so sorgfältiger widmete er sich der Parallelmontage â der famose Schnitt hat entscheidenden Anteil am stimmigen Rhythmus von âPieces of Aprilâ, wozu auch die mit schöner Musik unterlegten âSchlussbilderâ gehören. Hedgesâ Regiedebüt ist vor allem ein wirklich bewegender Film, der auf ungewöhnliche, dafür aber glaubwürdigere Weise als die üblichen Hollywood-Schnulzen Familienwerte und Solidarität feiert. |
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