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José Garcia Foto: Alpenrepublik ![]() Mit-Drehbuchautor und Regisseur Ziad Doueiri bettet den teilweise als Gerichtsfilm konzipierten "Der Affront" in einen gröÃeren Zusammenhang ein. Ja, er bietet eine Parabel nicht nur über verletzte Ehre und Rechthaberei, sondern auch über die vertrackte Lage im Nahen Osten. Ziaad Doueiri benennt deutlich die Hintergründe eines zunächst eher harmlosen, persönlichen Disputs, der ein ganzes Land an den Rand des Bürgerkrieges zu bringen droht. Denn der Libanese Toni hält die im Libanon lebenden Palästinenser für besonders privilegiert, weil die Behörden es sich weder mit der UN noch mit der weltweiten öffentlichen Meinung verscherzen möchten. Yasser wiederum sieht sich als Bürger zweiter Klasse wie die hunderttausenden Palästinenser, die im Zuge des Palästina-Konflikts im Libanon Schutz gefunden haben. Dazu kommt die unterschiedliche Bewertung über die Ursachen des Bürgerkrieges, der bis 1990 im kleinen Land tobte, und der offenbar noch nicht überwunden wurde. Zuletzt spielt auch die Religion eine Rolle: Waren früher die Christen in der Mehrheit, so machen sie heute nur noch etwa ein Drittel der Bevölkerung aus. "Der Affront" lässt sich als teilweise plakative Parabel auf die besonders angespannte Lage im Nahen Osten lesen. |
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