TITO, DER PROFESSOR UND DIE ALIENS | Tito e gli alieni
Filmische Qualität:   
Regie: Paola Randi
Darsteller: Valerio Mastanderea, Clémence Poésy, Luca Esposito, Chiara Stelle Riccio, Miguel Herrera, John Keogh, Gianfelice Imparato, Natalie Spencer, Hunter Tremayne
Land, Jahr: Italien 2017
Laufzeit: 92 Minuten
Genre:
Publikum:
Einschränkungen: --
Auf DVD: 7/2019


José Garcia
Foto: eksystent

Ein italienischer Professor (Valerio Mastandrea) experimentiert in der Wüste von Nevada, ganz in der Nähe von Area 51, dem militärischen Sperrgebiet, in dem das US-Verteidigungsministerium Flugtests durchführt, um das sich aber auch allerlei Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit außerirdischem Leben samt UFOs ranken. Seit dem Tod seiner Frau liegt der "Professore" aber meistens auf dem Sofa, was ihm Stella (Clémence Poésy) vorwirft. Die heimlich in ihn verliebte, junge Frau ist sein einziger Kontakt mit der restlichen Welt. Der Professore wird aus seiner Lethargie gerissen, als ihn ein Päckchen aus der alten Heimat erreicht. Sein Bruder Fidel (Gianfelice Imparato), ebenfalls Witwer, teilt ihm mit, dass er bald sterben wird. Deshalb sollen seine Kinder, die 16-jährige Anita (Chiara Stella Riccio) und der siebenjährige Tito (Luca Esposito), nach Fidels Tod zu ihrem Onkel nach Amerika reisen.

Voller Erwartung fliegen Anita und Tito nach Las Vegas, schließlich habe dort jeder einen Swimmingpool, und in der Stadt würde auch Lady Gaga wohnen, weiß Anita ihrem Bruder zu berichten. Mit ganz großen Augen schauen sich die Kinder die Touristenattraktionen in der Stadt an. Aber die Autofahrt führt aus Las Vegas heraus und in die Wüste hinein. Am Ende einer langen Fahrt finden sie sich in einer Einöde wieder. Ihre Unterkunft ist zwar geräumig, aber eine Art Zelt. Zu dieser Enttäuschung kommt die schlechte Laune seines Onkels hinzu. Denn der Decoder "Linda", den er für die US-Air Force entworfen hat, arbeitet nicht richtig. Colonel Daniels (John Keogh) kündigt an, das Projekt soll bald eingestellt werden, wenn der Professore nicht handfeste Ergebnisse liefert.

Als der weltfremde Professor schon beinah aufgegeben hätte, öffnet sich plötzlich dank einer Planetenkonstellation ein Zeitfenster, das den Empfang von Signalen aus dem All ermöglicht. Allerdings wird sich dieses Fenster in zwei Stunden wieder schließen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um die bereits von der Air Force abgeschaltete Linda erneut in Gang zu setzen.

Regisseurin Paola Randi verknüpft in "Tito, der Professor und die Aliens" unterschiedliche Kinogenres: Die Oberfläche bildet eine eher verschrobene Science-Fiction-Geschichte, deren Skurrilität sich in vielen schönen Details ausdrückt. Damit verbunden sind aber sowohl Elemente einer typisch italienischen Komödie als auch ernste Themen, die mit dem Verlust geliebter Menschen zusammenhängen. Aus der Ausgewogenheit der Genre- und Themenmischung zusammen mit einem gewissen Ad-Absurdum-Führen bestimmter Klischees - von Las Vegas über Area 51 bis hin zu den Aliens - entsteht ein Film, der existentielle, ja religiöse Fragen im Umgang mit dem Leben nach dem Tod stellt. Dazu führt Paola Randi aus: "Ich habe versucht herauszufinden, wie die Menschheit mit dem Bedürfnis umgeht, ein Gegenmittel gegen die Angst vor Tod und Trauer zu finden. In einem Essay von Emanuele Severino `Die vorsokratischen Philosophen` entdeckte ich, dass die Menschheit zuerst darauf Antworten in der Mythologie und später in der Wissenschaft suchte. Ich fand, dass Sci-Fi die perfekte Mischung von beidem hatte."

Dass "Tito, der Professor und die Aliens" existentielle Fragen mit einem lakonischen Humor verbindet, macht ihn zu einem Film für alle Altersstufen.
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