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JOSà GARCÃA Foto: Buena Vista International Die letzten groÃen Erfolge aus dem Hause Disney, vor allem der mit dem Animationsoscar ausgezeichnete âFindet Nemoâ (siehe Filmarchiv), erwuchsen aus der Zusammenarbeit mit dem Animationsstudio Pixar. Das erste eigenständige Zeichentrick-Projekt des Disney-Studios nach der Kündigung des Kooperationsvertrags durch Pixar âBärenbrüderâ (siehe Filmarchiv) erzählte von der Verwandlung eines Menschenkindes in einen Bären in prähistorischer Zeit. Der für den Oscar 2004 nominierte Film sprach mit durchaus zeichnerischer Perfektion interessante Themen â Verantwortung, Freundschaft, Toleranz â an. Allerdings irritierte in âBärenbrüderâ ein pantheistischer Unterton. Nun hat sich Disney auf das klassische Sujet des amerikanischen Kinos schlechthin, den Western, zurück besonnen. Daraus entstand der Zeichentrickfilm âDie Kühe sind losâ (âHome on the Rangeâ), eine Art Westernkomödie: Das ruhige Leben auf der Farm âPatch of Heavenâ, irgendwo im Wilden Westen, wird durch zwei Ereignisse empfindlich gestört: Zum einen zieht Maggie auf âPatch of Heavenâ ein â eine mehrfach ausgezeichnete freche Show-Kuh, die gleich bei ihrer Kuh-Kollegin, der naiven Grace, und ein paar Ferkeln mächtig Eindruck schindet, während sich die vornehme Kuh Mrs. Caloway zurückhaltend gibt. Zum zweiten kommt Sheriff Brown mit einer Hiobsbotschaft auf die Farm: Wenn die Besitzerin nicht innerhalb von drei Tagen ihre Schulden von 750 Dollar bei der Bank bezahlt, wird die Farm zwangsversteigert. Die drei grundverschiedenen Kühe machen sich auf, ihr Zuhause zu retten: Zusammen mit Buck, dem etwas tollpatschigen Pferd des Sheriffs, das gern mal ein echter Westernheld wäre, wollen sie den berüchtigten Viehdieb Alameda Slim schnappen, auf dessen Kopf eine Belohnung von 750 Dollar ausgesetzt ist. Obwohl sich das Drehbuch trotz der einen oder anderen Ãberraschung nicht sonderlich originell ausnimmt, unterhält die eher für die Jüngeren gedachte Geschichte dank der vielen Gags und der liebenswürdigen Gestalten, nicht nur der drei titelgebenden Kühe, sondern auch der vielen liebevoll gezeichneten Nebenfiguren. Dem Vernehmen nach soll âDie Kühe sind losâ der letzte handgezeichnete Kinderfilm der Disney-Studios sein. Denn in Zeiten der digitalen dreidimensionalen Animation der Konkurrenten Pixar (âFindet Nemoâ) und Dreamworks (âShrekâ) wird das Publikum für zweidimensionale Zeichentrickfilme immer rarer. Obwohl der letzte Disney-Zeichentrickfilm nicht das zeichnerische Niveau vom vorletzten âBärenbrüderâ erreicht, kann er sich sehen lassen: Die gezeichneten Hintergründe sind zwar bunt, aber gleichzeitig an das Western-Genre orientiert. Ebenso âwesterntypischâ nehmen sich die Einstellungen aus. Diese sind gekennzeichnet von einem Wechsel aus Nahaufnahmen und aus Totalen, die den Blick auf den weiten Horizont der Prärie öffnen. In bester Disney-Tradition steht darüber hinaus die Musik: Alan Menken, der bereits den Soundtrack für sieben Filme des Traditionsstudios geschrieben hatte, für die er etliche Oscar- sowie Grammy-Preise einheimsen konnte, komponierte eine Filmmusik mit Reminiszenzen an klassische Westernmusik. Menken greift auf ein Stilmittel zurück, das in Animationsfilmen völlig überholt zu sein schien: die Figuren singen! Mit âDie Kühe sind losâ kehrt Disney noch einmal zurück zum traditionell animierten Musical. Zusammen mit der kurzweiligen Unterhaltung werden auch klassische Werte vermittelt: Die Farm retten nicht die Möchtegern-Helden, sondern die bescheidenen Kühe, die aus Solidarität und Freundschaft wahre Heldentaten vollbringen. |
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