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JOSà GARCÃA Foto: MC One / Zorro Film Alle Jahre wieder, wenn die Weihnachtszeit naht, mehren sich die Weihnachtsfilme für Kinder, häufig als Zeichentrick- oder Animationsfilm. Brachte vorige Woche Warner Bros. mit dem hyperrealistischen âPolarexpressâ (siehe unten) einen typisch amerikanischen Animationsfilm in die Kinos, so besinnt sich der deutsche Spielfilm âNussknacker und Mausekönigâ auf die europäische, klassische Form des gezeichneten Zeichentrickfilms, obwohl auch bei diesem Film die Hintergründe digital bearbeitet wurden. Der klassische Zeichentrick passt denn auch zum Inhalt von âNussknacker und Mausekönigâ, der auf Motiven des gleichnamigen phantastischen Märchens von E.T.A. Hoffmann basiert: In Sankt Petersburg des 19. Jahrhunderts entdeckt die kleine Klara einen seltsamen Spielzeugladen, in den sie mit ihrem Bruder Nicholas eintritt. Dort erfährt sie die Geschichte vom Nussknacker, der einst ein verzogener, egoistischer Prinz war. Durch eine von seinem Onkel, dem Zauberer Drosselmaier, geschenkte Zaubernuss verwandelte der Prinz am Weihnachtsabend seinen Hofstaat in Spielzeuge und sich selbst in einen Nussknacker. Nun können sie nur zurückverwandelt werden, wenn ein âreines Herzâ im Spielzeugland die zweite magische Nuss findet, die nur einmal im Jahr am Heiligabend um Mitternacht heranreift. Der Zauberer Drosselmaier glaubt, in Klara dieses âreine Herzâ gefunden zu haben, weshalb er das Mädchen auf SpielzeuggröÃe schrumpfen lässt, damit es sich mit dem Nussknacker auf den Weg ins Spielzeugland macht. Doch bis die zweite magische Nuss gefunden wird, müssen sie sich gegen den Mausekönig behaupten, der alles tut, um die Rückverwandlung zu verhindern. Denn der machtgierige Nager und seine ehrgeizige Tante Milda, die im Keller des Prinzenpalastes wohnt, wittern die Chance, die Macht im Königreich an sich zu reiÃen. âNussknacker und Mausekönigâ erzählt die an sich einfache Geschichte jedoch auf für Kinder verwirrende Weise. Denn der Film springt immer wieder von einer Erzählebene in die andere: vom Königspalast, wo der Prinz launisch sein Unwesen treibt, in das âmoderneâ Haus von Klaras Familie, wohin sich der Mausekönig zusammen mit seinen Handlangern Bubble und Squeak mit einer Armee von Mäusen begeben. Vielleicht sollte dadurch die Handlung auf Spielfilmlänge âgestrecktâ werden. In jedem Fall wirkt der Film langatmig â die schöne Botschaft von Freundschaft und der Kraft der Fantasie bleibt dabei auf der Strecke. Wenn sich dazu die dem Thema unangemessene, modernistische Sprache der Mäuse und Aussagen aus einer der Geschichte übergeordneten Perspektive gesellt â âdarüber wird später einmal ein berühmtes Ballett komponiert werdenâ heiÃt es in Anspielung auf Tschaikowskys Ballett-Variante, und darüber hinaus die Musik kaum zur Handlung passt, dann bleibt âNussknacker und Mausekönigâ weit hinter dem Anspruch zurück, die Leinwandversion eines klassischen Märchens zu bieten. Daran können die an sich schöne Zeichnung der Figuren und einige gut inszenierte Sequenzen nicht viel ändern. |
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