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JOSà GARCÃA Foto: Buena Vista International Im Animationsfilm zeichnet sich trotz Warner-Filme (aktuell âDer Polarexpressâ, siehe unten) ein Zweikampf zwischen DeamWorks und Pixar immer deutlicher ab: Brachte Spielbergs DreamWorks Mitte Oktober âGroÃe Haie, kleine Fischeâ in die Kinos und Anfang November âShrek 2â als DVD heraus, so startet nun im Kino der neue Paukenschlag von Pixar: âDie Unglaublichen - The Incrediblesâ â der wohl vorletzte der fünf Animationsfilme, die sich Pixar vertraglich verpflichtet hatte, für Disney zu realisieren. Während DreamWorks in allzu bekannten Wassern fischt â beim Sequel âShrek 2â und dem in derselben Unterwasserwelt wie âFindet Nemoâ angesiedelten âGroÃe Haie â kleine Fischeâ kann von Originalität nur bedingt gesprochen werden â, wechselt Pixar scheinbar mühelos das Genre und übertrifft sich selbst wieder einmal. Nach Spielzeugen (âToy Storyâ, 1995 und âToy Story 2â, 1999), Monstern (âDie Monster AGâ, 2001) und Fischen (âFindet Nemoâ, 2003) spielen im neuen Pixar-Film die Hauptrolle zum ersten Mal Menschen, wenn auch der besonderen Art: Superhelden, die dank des groÃen Erfolges etwa der âSpidermanâ-Filme im Kino zurzeit hoch im Kurs stehen. Der berühmteste Superheld in âDie Unglaublichenâ, Mr. Incredible, wird gefeiert wie ein Superstar. Als er aber eines Tages einen Selbstmörder gegen dessen Willen rettet, werden die Superhelden ins bürgerliche Leben abgeschoben. Nun muss Mr. Incredible gegen den Berufsverkehr statt gegen Einbrecher und sonstige Bösewichter kämpfen, sowie in einer Versicherungsfirma Aktenberge bewältigen und sich um sein Reihenhaus und um seine Familie kümmern. Auch diese besitzt Superfähigkeiten: Mr. Incredibles Frau gehörte einst selbst als Elastigirl zu den Superhelden, ist aber fünfzehn Jahre später damit vollauf beschäftigt, sich um ihre pubertierende Tochter Violetta und ihren hyperaktiven Sohn Flash zu kümmern, die ihre eigenen Superkräfte â Violetta kann sich unsichtbar machen und sich und andere mit einem Kraftfeld schützen, Flash läuft unvorstellbar schnell â erst noch beherrschen lernen müssen. Nur Baby Jack-Jack scheint ganz normal zu sein, vorerst wenigstens. Klar, dass sich Mr. Incredible nach einer Gelegenheit sehnt, wieder als Superheld aufzutreten. Dass âDie Unglaublichenâ mit enormem Detailreichtum in der Zeichnung den neuesten Stand der Animationstechnik darstellt, versteht sich von selbst. Doch dies ist bei einem Pixar-Film lediglich Mittel, nie Zweck an sich. Weit gröÃere Aufmerksamkeit wird dem Drehbuch und der ausgefeilten Dramaturgie für Kinder und Erwachsene zugleich geschenkt. Der groÃe Unterschied zwischen Pixar und DreamWorks liegt freilich in dem, was sie sich unter âAnimationsfilme für Erwachseneâ vorstellen. Bei DreamWorks bedeutet dies vor allem Parodie, sei es auf klassische Märchen- (âShrek 1â) und Hollywood-Figuren (âShrek 2â) oder aber auf Mafiafilme (âGroÃe Haie â kleine Fischeâ). Dies drückt sich in tierischen Figuren mit den Gesichtszügen bekannter Schauspieler aus. Allerdings verpufft dieser Effekt in der Synchronisierung: Werden die Figuren nicht von den âdeutschen Stimmenâ der US-Darsteller besetzt, so läuft das Konzept ins Leere. Ganz anders die Pixar-Filmen, wie nun âDie Unglaublichenâ erneut unter Beweis stellt: Die Figuren besitzen einen universaleren Charakter. Deshalb lassen sie sich hervorragend âeindeutschenâ, ob nun Markus Maria Profitlich âMr. Incredibleâ die Stimme leiht oder weitere Figuren von Kai Pflaume, Barbara Schöneberger und Herbert Feuerstein gesprochen werden. Mit den fein ausgearbeiteten, mit menschlicher Tiefe ausgestatteten Figuren spricht âDie Unglaublichenâ wie schon âFindet Nemoâ allgemein gültige Fragen an. Handelte âFindet Nemoâ von einem Vater, der aus Liebe zu seinem Sohn seine eigenen Ãngste überwindet, so ist âDie Unglaublichenâ wider den ersten Eindruck eigentlich kein Superhelden- sondern eher ein Familienfilm: Erst die gesamte Familie überwindet alle Gefahren im Kampf gegen den Oberschurken. Kommen ein durchgängiger, aber wohl dosierter Humor und eine wirkungsvoll eingesetzte Musik hinzu, dann ist das Ergebnis kaum zu übertreffen â es sei denn, dass es âCarsâ, dem nächsten Film aus der Animationsschmiede, der 2005 in die Kinos kommen soll und zugleich der letzte âPixar für Disneyâ-Film sein wird, wieder einmal gelingt, neue MaÃstäbe zu setzen. Gerne lassen wir uns überraschen. |
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