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JOSà GARCÃA Foto: Constantin In Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (âNapolaâ), in den höher angesiedelten Ordensburgen sowie in der Reichsschule Feldafing wollten die Nationalsozialisten die âHerrenmenschenâ ausbilden, die im âtausendjährigen Reichâ solche Schlüsselstellen wie etwa Gauleiter von New York oder Moskau besetzen sollten. Als 1945 der zwölfjährige, Tod und Schrecken verbreitende Alptraum vorbei war, hatten solche âElite-Schulenâ mehr als 15.000 âJungmännerâ besucht â und etliche Mädels, waren drei der 37 Napolas doch Mädcheninternate. Dennis Gansels mit dem Deutschen Filmpreis 2003 für das beste unverfilmte Drehbuch ausgezeichnete Spielfilm âNapola â Elite für den Führerâ, der die 38. Hofer Filmtage 2004 eröffnete und nun im regulären Kinoprogramm anläuft, gewährt Einblick in eine solche âNapolaâ: Der 17-jährige Friedrich (Max Riemelt), ein begabter Boxer, zieht gegen den Willen seiner Eltern in die Napola Allenstein ein. Friedrich bietet die Elite-Schule die Chance, aus der Enge des Arbeiterviertels herauszukommen, etwas Besseres zu werden als sein Vater. Dies möchte auch sein Mitschüler Albrecht (Tom Schilling), allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Denn Albrecht ist der Sohn des Gauleiters, aber gegen die Erwartungen seines Vaters gelten seine Interessen eher den schöngeistigen Dingen. âNapolaâ erzählt eine Geschichte von Zugehörigkeit zu einer Gruppe und Selbstfindung, von einer Freundschaft über soziale Unterschiede hinweg, die dadurch auf die Probe gestellt wird, dass der Gauleiter in Friedrich das Idealbild seines Sohnes realisiert sieht, während er sich vom eigenen SpröÃling enttäuscht fühlt. Durch seine zurückgenommene Inszenierung zeigt der Film gleichsam nebenbei, dennoch wirkungsvoll das erschreckende Erziehungskonzept des Nationalsozialismus. Dadurch erzählt âNapola â Elite für den Führerâ von der Verführbarkeit der Jugend im Dritten Reich â ohne allerdings in platte oder klischeebeladene Darstellung der âbösen Nazisâ zu verfallen. âNapola â Elite für den Führerâ zeichnet sich durch eine gelungene Schauspielerführung aus, wobei dem Regisseur eine hervorragende Darstellerriege zur Verfügung steht, von den jugendlichen Schauspielern Max Riemelt und Tom Schilling bis Justus von Dohnanyi, Devid Striesow und Michael Schenk, mit denen die Nebenrollen prominent besetzt sind. Durch die Konzentration auf die zwei Charaktere erfährt allerdings der Zuschauer recht wenig von den anderen Mitschülern âderen Beweggründe bleiben leider weitestgehend im Dunklen. |
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