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JOSà GARCÃA Foto: UIP In der Sparte Animations-Langfilm geht die Konkurrenz zwischen Disney/Pixar und Steven Spielbergs Studio DreamWorks in eine neue Runde. Nach dem Ende 2004 gestarteten und mit dem Oscar 2005 für den besten Animationsfilm ausgezeichneten Film âDie Unglaublichenâ (siehe Filmarchiv), den Pixar für Disney realisierte, kontert DreamWorks mit âMadagascarâ. Nachdem sich DreamWorks mit seinem letzten, an âFindet Nemoâ (siehe Filmarchiv) allzu offensichtlich angelehnten Animationsfilm âGroÃe Haie, kleine Fischeâ (siehe Filmarchiv) eher an ein Erwachsenenpublikum gewandt hatte, kehrt das Studio mit âMadagascarâ zum altbewährten Prinzip des Zeichentrick- oder Animationsfilms für Kinder zurück. In einem New Yorker Zoo feiert das Zebra Marty mit seinen Freunden, dem eingebildeten Löwen Alex, der hypochondrischen Giraffe Melman und der divahaften Nilpferddame Gloria, seinen zehnten Geburtstag. Die vier gehören zu den groÃen Attraktionen des Central Park-Zoos, wo sie auch ihr ganzes Leben verbracht haben. Ein Leben in Gefangenschaft hat zwar seine Vorteile, sind die Mahlzeiten sowie die medizinische Grundversorgung doch gesichert, aber Marty fühlt sich magisch angezogen vom Gedanken, die groÃe weite Welt auÃerhalb des Zoozauns kennen zu lernen. Als es vom Ausbruch einiger hochintelligenter Pinguine erfährt, gibt es für Marty kein Halten mehr. Nachdem seine Freunde Martys Flucht festgestellt haben, beschlieÃen sie, das Zebra zurückzuholen. Obwohl sie entdeckt werden, setzt sich eine Tierschutzgruppe für sie ein: Sie werden auf ein Schiff nach Afrika verfrachtet und landen als Schiffbrüchige am Strand von Madagaskar. In Afrika werden die vier Freunde jedoch mit einer fremden Umwelt konfrontiert, da sie von der Wildnis keinen blassen Schimmer haben. Die Handlung von âMadagascarâ ist denkbar einfach, die Dramaturgie ebenso. Hatten die DeamWorks-Filmemacher in ihrem letzten Animationsfilm âGroÃe Haie, kleine Fischeâ die tierischen Figuren mit menschlichen Zügen ausgestattet, so verliehen sie im neuen Film den Tieren ein eher cartoonhaftes denn realistisches Aussehen, was sich bereits im Retro-Stil des Vorspanns ankündigt. Auch das Tempo von âMadagascarâ erinnert an die alten amerikanischen Cartoons, etwa an den Road Runner oder an Bugs Bunny. Trotzdem nimmt sich âMadagaskarâ Zeit, die Figuren auszugestalten, auch die Nebenfiguren, unter denen die fabelhaften Pinguine besonders überzeugen. Zum Wortwitz, der glücklicherweise auch in der deutschen Synchronisation erhalten bleibt, kommt die perfekte Zeichnung nicht nur der Figuren, sondern auch der Hintergründe, sowie einige Anspielungen auf bekannte Filme, was hier vorwiegend in der Tonspur stattfindet, so etwa im Zitat der Filmmusik von âStunde des Siegersâ (1982). Verglichen mit dem Tiefgang der Pixar-Filme âFindet Nemoâ oder âDie Unglaublichenâ wirkt jedoch das Drehbuch von âMadagascarâ arg oberflächlich: AuÃer dem Gegensatz âNatur gegen Zivilisationâ bietet er lediglich Unterhaltung. Wenn auch für die Kleineren nicht immer geeignet â in seiner âRückkehr zur Naturâ wird Löwe Alex selbst zur Gefahr für seine Freunde â, ist âMadagascarâ im Gegensatz zu früheren Animationsfilmen aus dem Hause DreamWorks allerdings ein echter Familienfilm. |
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