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JOSà GARCÃA Foto: Constantin Sommerzeit ist Popcorn-Zeit, oder wenigstens Zeit für so genanntes Popcorn-Kino, für Filme, die eher Unterhaltung bieten als dass sie zum Nachdenken anregen. Der Zuschauer freut sich auf Entspannung in einem hoffentlich klimatisierten Saal, und bewaffnet sich mit einer groÃen Popcorn-Tüte, um gegen die gewaltigen Kämpfe zu bestehen, die auf der Leinwand toben. Den Anfang des Kino-Sommers machte vor kurzem Spielbergs âKrieg der Weltenâ (siehe Filmarchiv), dann folgte aus Spielbergs Animationsschmiede DreamWorks âMadagascarâ (siehe Filmarchiv), und nun kommt in die Kinos ein weiterer Popcorn-Film, eine Comic-Verfilmung: âFantastic Fourâ. Dass nicht alle Animationsfilme reine Unterhaltung bieten, sondern auch tiefgründige Fragen behandeln können, stellen Filme aus dem Animationsstudio Pixar wie âDie Unglaublichenâ (siehe Filmarchiv) oder âFindet Nemoâ (siehe Filmarchiv) unter Beweis. Dass nicht alle Comic-Verfilmungen lupenreines âPopcorn-Kinoâ sein müssen, zeigten etwa âSpider-Man 2â (siehe Filmarchiv) sowie âBatman Beginsâ (siehe Filmarchiv). Nun verhält sich âFantastic Fourâ zu den zuletzt genannten Comic-Verfilmungen wie âMadagascarâ zu den Pixar-Animationsfilmen: ein einfach gestricktes Drehbuch und eine noch einfachere Dramaturgie zielen auf Gags statt auf Charakterentwicklung. Mit dem ersten âFantastic Fourâ-Comic läutete Stan Lee 1961 eine neue Ãra der âSuperheldenâ ein; seitdem sollen 60 Millionen Comics der âFantastic Fourâ verkauft worden sein. Die Leinwandversion folgt erst jetzt, weil die Comicverfilmungen der letzten Jahre einerseits die Spezialeffekte weit genug voranbrachten, andererseits beim Publikum das Interesse für Comics auf der groÃen Leinwand weckten. Ãhnlich âBatman Beginsâ erzählt âFantastic Fourâ von den Anfängen der âSuperheldenâ: Der Wissenschaftler Dr. Reed Richards erhofft sich von einer Expedition ins Weltall Schlüsselerkenntnisse zur Entschlüsselung des menschlichen Gencodes. Für die Finanzierung des Vorhabens muss er sich allerdings an seinen alten College-Rivalen Victor von Doom wenden. Zur Weltallmission mitten ins Zentrum eines kosmischen Sturms gehören darüber hinaus Richards bester Freund Ben Grimm, sowie Reeds ehemalige Freundin Sue Storm und deren Bruder, der draufgängerische Pilot Johnny Storm. Während der Weltraummission werden sie durch einen Unfall von der kosmischen Strahlung des Sturms erfasst, die ihr DNS mutieren lässt. Wieder auf der Erde, entwickeln die Raumfahrer allmählich recht seltsame Fähigkeiten. Reed Richards Körper wird zu einem menschlichen Gummiband â er wird zu âMr. Fantasticâ. Sue Storm Susan kann sich nicht nur unsichtbar machen, sondern auch durch reine Gedankenkraft ein undurchdringbares Schutzschild erschaffen, weswegen sie âInvisible Girlâ genannt wird. Ihr Bruder Johnny verwandelt sich in eine menschliche Fackel, âHuman Torchâ. Und Pilot Ben Grimm wird zu einem steinernen Muskelprotz mit dem Namen âThe Thingâ. Bei Victor verbindet sich freilich ein skrupelloser Charakter mit Superkräften; daraus entsteht der Schurke des Comics respektive der Leinwandversion. Wie auch bei âMadagascarâ ist das Drehbuch von âFantastic Fourâ an Schlichtheit kaum zu überbieten. Im Gegensatz zu âSpider Manâ oder âBatman Beginsâ bietet Regisseur Tim Story mit âFantastic Fourâ nicht einmal spannend inszenierte Kämpfe, geschweige denn Charakterentwicklung. Sicher gestaltet sich dies hier schwieriger als bei anderen Comicverfilmungen, weil ja gleich vier Charaktere im Mittelpunkt stehen. Die eher mittelmäÃigen Schauspieler helfen allerdings auch nicht sonderlich bei dieser Charakterzeichnung. Lediglich die eine oder andere humorvolle Rauferei zwischen Ben Grimm und Johnny Storm und insbesondere â bezeichnend genug â die Brücke zur möglichen Fortsetzung des Filmes sind wirklich gelungen. |
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