REINE CHEFSACHE | In Good Company
Filmische Qualität:   
Regie: Paul Weitz
Darsteller: Dennis Quaid, Topher Grace, Scarlett Johansson, Marg Helgenberger, David Paymer, Clark Gregg, Philip Baker Hall, Selma Blair
Land, Jahr: USA 2004
Laufzeit: 109 Minuten
Genre: Komödien/Liebeskomödien
Publikum: ab 12 Jahren
Einschränkungen: S


JOSÉ GARCÍA
Foto: Tobis

Der erfahrene Anzeigenchef des überregionalen Sportmagazins „Sports America“ Dan Foreman (Dennis Quaid), der bereits die Fünfzig überschritten hat, wird eines schönen Tages – wie so mancher Arbeitnehmer zu Beginn des 21. Jahrhunderts – urplötzlich vom Verkauf seines Arbeitgebers an den Großkonzern „Globecom“ überrascht. Der neue Besitzer entlässt zwar ihn nicht, macht aber den 26-jährigen Marketing-Überflieger Carter Duryea (Topher Grace) zu seinem Vorgesetzten. Der mal unterschwellige, mal offene Kampf zwischen Dan und Carter, den Generationen und den verschiedenen beruflichen Vorstellungen erhält eine ganz neue Dimension, als sich Carter ausgerechnet in Dans bezaubernde Lieblingstochter Alex (Scarlett Johansson) verliebt.

In „Reine Chefsache“ wird die negative Seite der neoliberalen Zauberworte „Synergie“, „Lean-Management“ usw. dekuvriert: Nicht nur dass sie die Entlassung gerade der älteren Angestellten rechtfertigen. Ad absurdum wird diese Unternehmenspolitik im Film in einem Gespräch geführt: Ein Kunde würde in „Sports America“ schon gerne eine Anzeige schalten, aber sein Konzern und der Konzern der Zeitschrift streiten sich im fernen Europa um ein Mobilfunknetz. Obwohl dies mit ihnen, ihren Kunden und Lesern nichts das Geringste zu tun habe, gehe es eben nicht. Die trotz des ernsten Themas konventionell inszenierte Komödie nimmt nicht nur für die Familie Partei, sondern bricht entgegen dem in Hollywood grassierenden Jugendwahn eine Lanze für Lebens- und berufliche Erfahrungen sowie für „altmodische“, auf Vertrauen basierende Beziehungen. Dass „Reine Chefsache“ überzeugt, hängt nicht nur mit dem intelligenten Drehbuch, sondern auch mit den hervorragenden schauspielerischen Leistungen, auch und besonders des weitgehend unbekannten Topher Grace, zusammen.
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