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José GarcÃa Foto: Twentieth Century Fox Im Sommer 2003 erschien in den Vereinigten Staaten ein Buch über die Modewelt mit dem Titel âDer Teufel trägt Pradaâ (âThe Devil wears Pradaâ), das bald zu einem Beststeller werden sollte. Der Roman handelte von der College-Absolventin Andrea âAndyâ Sachs, die von einer Karriere als Journalistin bei dem renommierten Stadtmagazin âNew Yorkerâ träumt. Eher zufällig wird Andy jedoch die persönliche Assistentin Miranda Priestlys, der Chefredakteurin des angesehenen Modemagazins âRunwayâ. Der vermeintliche Traumjob zeigt jedoch sehr schnell einen PferdefuÃ, weil die despotische Chefin von ihren Untergebenen schier Unmögliches, und zwar sofort, verlangt. âDer Teufel trägt Pradaâ basiert offenkundig auf wahren Tatsachen: Seine Autorin Lauren Weisberger hatte gerade das College absolviert, als sie durch einen Zufall die Stelle der persönlichen Assistentin von âVogueâ âChefredakteurin Anna Wintour bekam. In diesem Tatsachenroman beschreibe sie â spöttelte die âNew York Timesâ â lediglich den Redaktionsalltag während der elf Monate, die sie dort arbeitete, der Roman dürfe kaum der Kategorie âFiktionâ zugeordnet werden. Dass Weisbergers Urteil über Miranda Priestly/Anna Wintour alles andere als schmeichelhaft ausfällt, stört indes die echte Chefredakteurin wenig: auf der offiziellen Homepage von âVogueâ wird âDer Teufel trägt Pradaâ als Buchtipp empfohlen. Nun hat David Frankel die Geschichte aus der Mode-Welt in einer Superproduktion mit Staraufgebot für die Leinwand adaptiert. Bei Produktionskosten von 35 Millionen Dollar hat âDer Teufel trägt Pradaâ allein in den Vereinigten Staaten bereits ca. 125 Millionen Dollar eingenommen. In der Filmfassung stellt Meryl Streep als Miranda Priestly das personifizierte Klischee einer gefühlskalten Chefin dar, die jeglicher Widerrede mit Sätzen wie âDie Details Ihrer Inkompetenz interessieren mich nichtâ begegnet. Der stahlharte Blick Mirandas kontrastiert mit den groÃen Augen, mit denen die junge Andy Sachs (Anne Hathaway) diese ihr zunächst so fremde Glitzerwelt betrachtet. Denn Andy bekommt eher zufällig den beliebten Assistenten-Job bei âRunwayâ- Chefredakteurin Miranda Priestly, obwohl â oder vielleicht gerade weil â sie von Mode keine Ahnung hat. Dafür besitzt sie etwas, was früheren Assistentinnen offenbar abging: Intelligenz und Organisationstalent. Einer vorhersehbaren Dramaturgie folgend, wird das schüchterne Entlein bald zu einem selbstbewussten Schwan. Andy findet offenkundig nach und nach Geschmack an ihrer Stellung. Im zunehmenden Verlauf der Handlung bietet âDer Teufel trägt Pradaâ jedoch auch tiefere Einblicke in die Branche. Dank der beiden Hauptdarstellerinnen, die von einem gut aufgelegten Stanley Tucci als Modedirektor bestens unterstützt werden, stellt diese scheinbar oberflächliche, flott und mit einem Hang zur Ironie inszenierte Komödie über die Modewelt allerdings allgemein gültige Fragen. Denn bald wird es deutlich, dass die Gesetze, nach denen sich die Modewelt richtet, auch in anderen Branchen ihre Gültigkeit haben. Dazu führt Regisseur David Frankel aus: âAndy macht eine Reise, die wir alle machen, wenn wir unsere ersten Jobs antreten, und entdecken, wie die Welt wirklich ist. Wir werden mit ethischen und moralischen Fragen konfrontiert, über die wir nie nachgedacht haben und wir lernen etwas über uns selbst.â Auch die Figur der machtbesessenen Miranda Priestly erhält doch noch menschliche Züge. Hinter der Fassade einer tyrannisch agierenden Geschäftsfrau stellt sich eine harte Arbeiterin heraus, die sich genauso die gleiche Frage wie Andy stellt: Wie weit darf eine Frau für die eigene Karriere gehen, was ist sie bereit dafür zu opfern. Eine Frage von groÃer Aktualität, wie etwa die Diskussion um Eva Hermanns Buch âDas Eva-Prinzipâ veranschaulicht. |
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