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José García Foto: Buena Vista Die seit 1991 bestehende Partnerschaft zwischen Pixar und Disney sollte mit dem Start von Ratatouille im Sommer 2007 beendet werden. Im Januar 2006 übernahm aber Disney die Firma Pixar im Rahmen eines Aktientauschs. Damit beschreitet der Disney-Konzern neue Wege: Filme in Computer-Animation werden nun im eigenen Haus erstellt. So ist Triff die Robinsons (Meet the Robinsons) der zweite computer-animierte Film des für klassische, handgezeichnete Trickfilme berühmten Disney-Studios. Triff die Robinsons erzählt vom 12-jährigen Lewis, der im Waisenhaus aufwächst, wo er sich mit allerlei Erfindungen beschäftigt. Wodurch er allerdings auch mögliche Adoptiveltern in die Flucht schlägt. Mit seiner neuesten Erfindung, einem Gedanken scannenden Apparat, möchte er in die Vergangenheit reisen, um seine Mutter zu treffen. Statt jedoch in der Vergangenheit landet Lewis in der Zukunft. Schuld daran ist der gleichaltrige Wilbur, der Lewis bei einem Schülerwettbewerb kennen gelernt hat, und darauf besteht, ihn in seiner Zeitmaschine in die Zukunft mitzunehmen. Dort findet Lewis eine futuristisch anmutende Stadt mit Gebäuden ohne Ecken und Kanten und mit einem strahlend blauen Himmel vor. In der Zukunft lernt er vor allem aber Wilburs Familie kennen, die aus allesamt durchgeknallten Erfindern besteht. Dort wird er jedoch auch von einem mysteriösen Bösewicht, dem Melonenmann, bedroht. Die auf dem erfolgreichen Kinderbuch A day with Wilbur Robinson von William Joyce basierende Handlung von Triff die Robinsons erinnert zwar insbesondere an Robert Zemeckis Zurück in die Zukunft (1985), zitiert aber darüber hinaus wie in Animationsfilmen üblich bekannte Spielfilme wie Jurassic Park (1983) oder die Schlusssequenz von Krieg der Sterne (Star Wars, 1977). Das Drehbuch erweist sich indes als ein Schwachpunkt in Triff die Robinsons. Verglichen mit den Pixar-Filmen nimmt sich die Handlung vom neuen Disney-Film als eindimensional aus. Dies versucht der Film freilich mit einem wahren Feuerwerk an originellen Figuren wettzumachen. Obwohl sämtliche Mitglieder der Robinson-Familie ein enormes Witzpotential besitzen, verpufft wiederum die Wirkung schnell, weil sie im Sekundentakt über die Leinwand hetzen, so dass die Figuren letztendlich kein Profil erhalten Die Inszenierung folgt dieser frenetischen Geschwindigkeit. Sie besteht im Wesentlichen aus flinken Kamerabewegungen, rasanten Perspektivenänderungen und schnellen Schnitten. Besonders gelungen in Triff die Robinsons ist freilich die Zeichnung. Die menschlichen Figuren, die aus Plastilin geformt zu sein scheinen, erinnern unweigerlich an die Superhelden im Pixar-Animationsfilm Die Unglaublichen. Aber auch das restliche Produktionsdesign wurde mit besonderer Detailverliebtheit entworfen. Bestes Beispiel liefert eine Sequenz, in der die Zukunft als Aneinanderreihung von grauen Gebäuden in der Form eines Hutes erscheint, die dann von der sonnenbeschienenen heilen Welt wieder abgelöst wird. Disney hat von Pixar das Handwerk durchaus gelernt. Mit mehr Sorgfalt in der Drehbuch- und Figurenentwicklung könnten die Filmemacher aus dem Traditionsstudio die Nachfolge der Animationsschmiede antreten, die mehr als zehn Jahre im Animationsfilm an der Spitze der Entwicklung stand. |
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