|
||||||||||||||||||
José GarcÃa Foto: NFP Zum 55-jährigen Bestehen des Grundgesetzes der Bundesrepublik kam Regisseur und Filmproduzent Harald Siebler auf den Gedanken, die 19 Grundrechte aus dem ersten Abschnitt des Grundgesetzes âDie Grundrechteâ in 19 Kurzfilme umzusetzen. Ãber eine bundesweite öffentliche Ausschreibung wurden mehr als 480 Drehbücher eingeschickt, aus denen eine aus Filmfachleuten und Autoren bestehende Jury die 19 Skripte auswählte, die umgesetzt wurden und den Episodenfilm âGG 19. 19 Grundrechte. 19 gute Gründe für die Demokratieâ bilden, der nun im Kino startet. Parallel zum Kinostart veröffentlicht der Gerstenberg Verlag ein mit Kommentaren des emeritierten Professors für Bürgerliches Recht und Rechtgeschichte Uwe Wesel versehenes Buch. Das gleichnamige âBuch zum Filmâ stellt nicht zuletzt wegen der Kommentare von Uwe Wesel eine Bereicherung dar. Mit der filmischen Umsetzung hapert es allerdings, und zwar gewaltig. Zwar liegt es in der Natur eines Episodenfilms, dass die einzelnen Kurzfilme unterschiedlich ausfallen. Wenn jedoch das filmische Niveau der meisten Beiträge nicht einmal dem Anspruch eines Fernsehwerbespots genügen, dann ist das hehre Ziel der Filmemacher, die abstrakten Werte des Grundgesetzes mit den Mitteln des Kinos erlebbar zu machen, völlig verfehlt. Bereits die als Einführung geplante Episode über Artikel 18 âVerwirkung von Grundrechtenâ kommt als bemüht lockere, aber letztendlich behäbige Inszenierung daher: Ein als Superheld verkleideter dicker Mann steigt von der Leinwand herab, um einen Kinozuschauer über die Vorzüge der Grundrechte zu belehren. Manche Kurzfilme geben sich skurril bis surreal, so etwa âSieg für S.â, der den kafkaesken Kampf eines Imbissbuden-Besitzers gegen einen sinnlosen Verwaltungsapparat immerhin originell bebildert. Einige Episoden geraten indes völlig belanglos, wie etwa der âNie wiederâ betitelte Kurzfilm zum Artikel 8 âVersammlungsfreiheitâ oder âDer Petentâ zum Artikel 17: Beschwerde- und Petitionsrecht. Noch schlimmer nimmt sich etwa âKaspars Erbeâ aus, die als âspöttischâ bezeichnete, aber letztlich ärgerliche Lebensgeschichte eines Erben, der sich darüber hinaus als Mörder seines Vaters entpuppt. Sie soll Artikel 14 âEigentum, Erbrecht und Enteignungâ bebildern. Unter den 19 Episoden befinden sich freilich auch gelungen inszenierte Kurzfilme. So der von Katharina Wackernagel und Jürgen Schornagel hervorragend gespielten âLadies firstâ, der in fünf Minuten Artikel 3 âGleichheit vor dem Gesetzâ ironisch-pointiert umsetzt. Bei manchen Episoden scheint wenigstens die Originalität des Drehbuchs durch. Etwa bei der Episode âFremdes Kindâ, die Artikel 4 âFreiheit des Glaubensâ auf unvermutete Weise thematisiert. Der Kurzfilm handelt von der jungen Johanna (Alice Dwyer), die gegen den Willen ihres âaufgeklärtenâ Vaters (Harald Schrott) in ein Kloster eintreten möchte. Die lässig-aufmüpfige Art, mit der Alice Dwyer ihre Figur gestaltet, steht jedoch in krassem Gegensatz zur Intention des Filmes. Besser gelungen ist aber die Episode âPiet Melzerâ, die Artikel 15 âVergesellschaftung von Grund und Boden, Naturschätzen und Produktionsmitteln durch Ãberführung in Gemeineigentumâ als Science-Fiction-Film stilgerecht inszeniert. Insgesamt bleibt jedoch der Eindruck, dass sich âGG 19â zwar womöglich als Hilfsmittel für den Unterricht, als Spielfilm beziehungsweise Kurzfilm-Sammlung für die groÃe Kinoleinwand jedoch kaum eignet. Unter den 19 Episoden befinden sich freilich auch gelungen inszenierte Kurzfilme. So der von Katharina Wackernagel und Jürgen Schornagel hervorragend gespielten âLadies firstâ, der in 5 Minuten Artikel 3 âGleichheit vor dem Gesetzâ ironisch-pointiert umsetzt. Bei manchen Episoden scheint wenigstens die Originalität des Drehbuchs durch. Etwa bei der Episode âFremdes Kindâ, die Artikel 4 âFreiheit des Glaubensâ auf unvermutete Weise thematisiert. Der Kurzfilm handelt von der jungen Johanna (Alice Dwyer), die gegen den Willen seines âaufgeklärtenâ Vaters (Harald Schrott) in ein Kloster eintreten möchte. Die lässig-aufmüpfige Art, mit der Alice Dwyer ihre Figur gestaltet, steht jedoch in krassem Gegensatz zur Intention des Filmes. Besser gelungen ist aber die Episode âPiet Melzerâ, die Artikel 15 âVergesellschaftung von Grund und Boden, Naturschätzen und Produktionsmitteln durch Ãberführung in Gemeineigentumâ als Science-Fiction-Film stilgerecht inszeniert. Insgesamt bleibt jedoch der Eindruck, dass sich âGG 19â zwar womöglich als Hilfsmittel für den Unterricht, als Spielfilm beziehungsweise Kurzfilm-Sammlung für die groÃe Kinoleinwand jedoch kaum eignet. |
||||||||||||||||||
|