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José GarcÃa Foto: Warner Bros. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts entdeckte das Kino eine Reihe klassischer, totgesagter Filmgenres wieder, vom Sandalen- (âGladiatorâ, 2000) über den Western- (âOpen Range â Weites Land", 2003) bis hin zum Katastrophenfilm (âPoseidonâ, 2006). Ist es bei den genannten Genres eher bei einem einmaligen Versuch geblieben, so gelang einem weiteren klassischen Genre die Wiederbelebung schon besser: Seit Steven Soderberghs âRemakeâ von âOceanâs 11â (2001) erlebt der âMeisterdieb-Filmâ (âCaper-Movieâ heiÃt er in Hollywood) eine regelrechte Renaissance, zu der etwa auch Gary Grays im Jahre 2003 unter dem Titel âThe Italian Job â Jagd auf Millionenâ gedrehte Neuverfilmung von Peter Collinsons âThe Italian Jobâ (1969) sowie Steven Spielbergs âCatch me if you canâ (2002) wesentlich beigetragen haben. Soderbergh legte seinen Gaunerfilm âOceanâs 11â als bewusste Hommage an den gleichnamigen, in Deutschland unter dem Titel âFrankie und seine SpieÃgesellenâ bekannten Klassiker mit dem âRat Packâ (Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. u.a.) aus dem Jahre 1960 an. Nach dem Erfolg von âOceanâs 11â drehte der Regisseur mit demselben Schauspieler-Ensemble eine Fortsetzung, die er konsequent âOceanâs 12â nannte â Der Grund für die höhere Zahl lag darin, dass zu den ursprünglichen elf âGesellenâ in der Person von Julia Roberts ein zwölftes Banden-Mitglied hinzukam. Weil sich jedoch Julia Roberts am dritten âOceanâsâ-Film offensichtlich nicht mehr beteiligen wollte oder konnte, wurde die Bande wieder auf Elf reduziert. Woher also die Zahl 13 bei der gerade im Kino angelaufenen zweiten Fortsetzung âOceanâs 13â stammt, bleibt das Geheimnis des Starregisseurs und seiner Drehbuchautoren Brian Koppelman und David Levien. Ist zum Glück aber nicht weiter tragisch. Nach dem Europa-Ausflug in âOceanâs 12â kehrt âOceanâs 13â an den Ort des Anfangs zurück, nach Las Vegas. Selbstverständlich kann es für Meisterdiebe in der Hauptstadt des Glückspiels nur um das Knacken eines Spielcasinos gehen. An Geld alleine sind diesmal die elf, zwölf oder dreizehn Freunde allerdings nicht interessiert. Eigentlich will das neue Ratpack mit ihrem Anschlag Rache üben, weil einem der Freunde, Danny Oceans Mentor Reuben Tishkoff (Elliot Gould) vom schmierigen Casinobesitzer Willy Bank (Al Pacino) ganz übel mitgespielt wurde: Willy Bank riss sich Tishkoffs Anteil unter den Nagel, als die beiden in Las Vegas ein neues Casino gemeinsam eröffnen wollten. Oceans väterlicher Freund erlitt daraufhin einen Herzinfarkt, der ihn ans Bett fesselte. Die Grundidee, durch einen trickreich durchgeführten Raubüberfall einen Schurken zu ruinieren, um damit einen Freund zu rächen, erinnert unweigerlich an George Roy Hills âDer Clouâ (1973). Schmieden in dem mit sieben Oscars ausgezeichneten âDer Clouâ Henry Gondorff (Paul Newman) und Johnny Hooker (Robert Redford) einen ausgeklügelten Plan, der den Zuschauer bis zur Auflösung in seinen Bann zieht, um Gangsterboss Doyle Lonnegan aufs Kreuz zu legen, so mangelt es freilich âOceanâs 13â an solcher Spannung. Zwar legt der Film durch eine elliptische Erzählstruktur den Plan, den Danny Ocean (George Clooney) zusammen mit seinen Kumpanen Rusty Ryan (Brad Pitt), Linus Caldwell (Matt Damon), Basher Tarrr (Don Cheadle) und den anderen ausheckt, niemals ganz offen, um die eine oder andere Ãberraschung bis zum Schluss in der Hinterhand zu haben. Dem neuen âRat Packâ geht es jedoch nicht nur darum, Bank um Millionen zu erleichtern. Darüber hinaus wollen sie auch verhindern, dass der hinterhältige Casino-Inhaber mit den fünf Diamanten des Royal Review Board ausgezeichnet wird, wofür Ocean und Konsorten dem Hotelprüfer (David Paymer) dieser Institution selbst übel mitspielen müssen. Allerdings spielt die Handlung in âOceanâs 13â nicht die zentrale Rolle. Am dritten âOceanâsâ-Film besticht vor allem die sichere, scheinbar leichte Inszenierung, mit âSplitscreensâ (geteilte Leinwand), Handkamera und Zooms, aber auch mit einer Filmmusik, die an die siebziger Jahre erinnert, einschlieÃlich âLove Storyâ-Thema. So urteilt die Filmbewertungsstelle Wiesbaden bei der Verleihung des Prädikats âbesonders wertvollâ: âWie Al Pacino und sein Casino-Koloss demontiert werden, ist edles Starkino ohne das sonst übliche Gedröhne und Getöse. Besonders positiv fällt auch auf, dass Soderbergh völlig auf Gewaltszenen verzichtet und einen geradezu liebevollen Film über Freundschaft in der Form eines Caper-Movies in die Kinos schmuggelt. Sogar dem leidgeprüften Hotelprüfer gönnt er am Schluss noch seinen Jackpot.â |
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