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Jose GarcÃa Foto: Kinowelt Den Namen Bernhard Wicki assoziieren ganze Zuschauergenerationen am ehesten mit einem Spielfilm, der in der Nachkriegszeit eine ungeheure Wirkung erzielte. âDie Brückeâ (1959) erzählte mit verstörendem Realismus vom sinnlosen Kampf einiger Kindersoldaten in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Der Film machte Bernhard Wicki weltberühmt: âDie Brückeâ gewann den Bundesfilmpreis und einen Golden Globe, wurde für den Oscar nominiert. Seit 2002 trägt der Friedenspreis des deutschen Films darüber hinaus den Namen âBernhard Wicki Preis â Die Brückeâ. Die Initiatorin des Preises, Wickis zweite Frau Elisabeth Wicki-Endriss, hat einen Dokumentar-Film über das Leben und das Werk von Bernhard Wicki gedreht: âVerstörung â und eine Art von Poesie. Die Filmlegende Bernhard Wickiâ. Dadurch erhält der Film einen sehr persönlichen Ansatz, denn die Dokumentation zeigt Erfolge und auch Niederlagen des groÃartigen Regisseurs und Schauspielers nach der Erinnerung seiner Frau, angefangen mit Wickis Beerdigung im Januar 2000 und den Nachrufen im Fernsehen. Der Dokumentarfilm soll nicht nur kultur- und filmgeschichtlicher Abriss, sondern auch eine poetische Liebeserklärung an den Menschen Bernhard Wicki sein. Deshalb kommen neben bislang unveröffentlichten Film- und TV-Ausschnitten sowie Audiomaterial auch Freunde und Weggefährten zu Wort: Während Wickis Freund Maximilian Schell als Erzähler durch die vielen Jahre von Wickis Wirken führt, ergänzt Michael Mendl Wickis Gedanken aus Schriften und Briefen. Klaus Maria Brandauer setzt sich mit Wickis frühen Gedichten auseinander. Bernhard Wicki wuchs in Ãsterreich und Sachsen-Anhalt auf. Nach dem Abitur auf einem Internat in Schlesien erhält er im Jahre 1938 einen der begehrten Plätze bei Gustav Gründgens an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin. Aus dieser Zeit stammt aber auch ein Erlebnis, das ihn zutiefst prägen sollte, und das in âVerstörung â und eine Art von Poesieâ einen gröÃeren Raum einnimmt: Im November 1938 wird Wicki wegen despektierlicher ÃuÃerungen über die Frau von Hermann Göring ins Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Die Ermittlungen fördern Wickis politisches Engagement in der Kommunistischen Jugend zutage, so dass er bis März 1939 im KZ Sachsenhausen inhaftiert bleibt. Seine Freilassung erfolgte allerdings unter der Auflage eines Aufenthaltsverbots in Berlin. So zog Wicki nach Wien, wo er am Max-Reinhard-Seminar seine Ausbildung fortsetzte und seine ersten Rollen am Theater bekam. Den Film entdeckte Bernhard Wicki erst durch die Fotografie, auch dank des zu Beginn der fünfziger Jahre in Europa vorherrschenden âitalienischen Neorealismusâ, der eine besondere Parallelität zwischen Fotografie und Film darstellte. Filmwerke wie âRom, offene Stadtâ (âRoma, città apertaâ, 1945) und âPaisà â (1946) von Roberto Rossellini sowie âFahrraddiebeâ (âLadri di bicicletteâ, 1948) von Vittorio de Sica übten einen nachhaltigen Einfluss auf die gesamte Filmwelt und insbesondere auch auf Bernhard Wicki aus. So gelingt ihm nach Theaterengagements in Zürich, Basel, Bremen und München 1953 der Durchbruch als Filmschauspieler: In Helmut Käutners Film âDie letzte Brückeâ spielte Wicki seine erste Kinorolle. âVerstörung â und eine Art von Poesieâ dokumentiert die Filme aus den 50-er Jahren, in denen Wicki als Schauspieler auftritt, durch schnell geschnittene Szenen, um dann auf die wohl bekannteste Tätigkeit des Porträtierten zu sprechen zu kommen. Denn darauf folgt chronologisch stringent Wickis erste eigene Regiearbeit âWarum sind sie gegen uns?â (1958), um sodann seinen bekanntesten Film âDie Brückeâ (1959) in den Mittelpunkt zu stellen. âDie Jungs waren so alt wie ich, als ich ins KZ kamâ, erläutert der Regisseur das persönliche Anliegen, das ihn dazu führte, den Roman von Gregor Dorfmeister zu verfilmen. Es folgen Wickis Hollywood-Jahre, die mit Filmausschnitten und Fotomontagen mit den damaligen Stars bebildert werden. Doch die Enttäuschung, nicht den âFinal-Cutâ- Status zu bekommen, das Recht, über die endgültige Fassung zu entscheiden, lässt ihn Hollywood den Rücken kehren. Bernhard Wicki kehrt nach Deutschland zurück und dreht âDas Spinnennetzâ, seinen letzten Film, der 1989 bei den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt und dann für den Oscar nominiert wird. âVerstörung â und eine Art von Poesieâ bietet zwar eine ganze Menge Information über den Regisseur und den Menschen Bernhard Wicki. Dem Film mangelt es jedoch an kritischer Distanz. Ein analytischer Ansatz, der zur Einordnung des Filmschaffens Bernhard Wickis hätte beitragen können, hätte dem Film gewiss gut getan. |
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