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José GarcÃa Foto: Piffl Medien Das Internet hat die Arbeitswelt, aber auch die Lebensweise von Millionen Menschen verändert. Für diese Veränderung stehen Namen wie âGoogleâ oder âeBayâ, die vor einigen Jahren höchstens einer Insider-Gemeinde bekannt waren, deren Dienste nun aber weltweit von immer mehr Menschen genutzt werden. Die 1998 gegründete Suchmaschine Google ist mittlerweile so populär geworden, dass der Rechtschreib-Duden das Verb âgoogelnâ in seine 23. Auflage (2004) aufnahm. Etwas früher als Google, im Jahre 1995, wurde in Kalifornien das Internet-Auktionshaus âeBayâ ins Leben gerufen. Als Plattform für den Kauf und Verkauf von Waren tritt âeBayâ lediglich als Vermittler auf. Für den Käufer ist die Nutzung unentgeltlich, der Verkäufer bezahlt eine Gebühr â bei Millionen Transaktionen ein überaus einträgliches Geschäft: Im Jahre 2006 soll der Gewinn des Auktionshauses 1120 Millionen Dollar betragen haben. Heute nutzen weltweit mehr als 150 Millionen Menschen âeBayâ als Handelsplattform. In Deutschland wird das Internetportal des Aktionshauses monatlich von schätzungsweise rund 20 Millionen unterschiedlichen Internetnutzern besucht. Die volkswirtschaftliche Bedeutung von âeBayâ unterstreichen beispielsweise zwei Meldungen der letzten Tage: In Deutschland vereinbarten Anfang Juni die Commerzbank und âeBayâ eine exklusive Partnerschaft bei Finanzdienstleistungen. Nach einem Bericht der âWiener Zeitungâ soll das österreichische Finanzministerium bereits vor zwei Jahren eine eigene Abteilung ins Leben gerufen haben, die sämtliche âeBayâ-Auktionen überwachen und protokollieren soll, um die Umsatz- und Einkommensteuer der Online-Transaktionen einfordern zu können. Wie das Auktionsfieber im Internet die Menschen verändert, kann nun in der Dokumentation von Marcus Vetter und Stefan Tolz âTraders Dreams â eine Reise in die eBay-Weltâ nachempfunden werden. Dafür wenden die Autoren Vetter und Tolz eine bewährte Methode an: Sie begleiteten Menschen in unterschiedlichen Ländern ein Jahr lang. Die Aufnahmen schneiden sie parallel, so dass der Film ständig zwischen den Handlungssträngen hin- und herspringt. Auf den leeren StraÃen der schottischen Isle of Skye fährt die Kamera im Auto der Postzustellerin Jo Wade mit, deren Arbeit durch eBay deutlich mehr geworden ist. Auf Skye lernt der Zuschauer den âPowersellerâ Spike kennen, der ganze Nächte vor dem Computer verbringt, um über eBay zu kaufen und zu verkaufen. Spike bekommt Besuch von Archie Campbell, der in seiner Freizeit mit akribischer Detailtreue Schiffe und Ozeanriesen zeichnet. Lässt sich dieses Hobby über eBay womöglich zu Geld machen? Szenenwechsel: Im sächsischen Borna versucht Familie Thurm mit einer Geschäftsidee der Arbeitslosigkeit zu entfliehen: Sie gründen eine Internetagentur, um Waren von örtlichen Kleinunternehmern auf eBay zu versteigern. Familie Thurm besucht eBay-Seminare, fährt zu möglichen Geschäftspartnern, testet Verpackungsmaterial. Der Zuschauer fiebert mit Familie Thurm mit, ob sich ihre geduldige Arbeit auch auszahlen wird. Der nächste Schauplatz von âTraders Dreams â eine Reise in die eBay-Weltâ befindet sich in der Wüste Nord-Mexikos, im Dorf Mata Ortiz. Dorthin fährt regelmäÃig Larry Deming, der mit dem Verkauf der mexikanischen Vasen aus Mata Ortiz auf der amerikanischen Seite von eBay zu einem âPowersellerâ geworden ist. Allerdings überlegen sich die mexikanischen Künstler, ob sie nicht eine eigene Internetseite einrichten können, um den Online-Verkauf selbst in die Hand zu nehmen. Der Zwischenhändler könnte einen geschäftlichen Rückschlag erleiden. Einen solchen Rückschlag musste freilich auch das eBay-Unternehmen in China hinnehmen. Der Dokumentarfilm widmet sich in einem weiteren Handlungsstrang dem Internet-Auktionshaus âAlibabaâ. Das Online-Unternehmen des hellwachen Managers Jack Ma hat sich mit dem eBay-Konkurrenten Yahoo verbündet. Nachdem es Jack Ma gelungen ist, eBay in China zu verdrängen, will er auch auf dem Weltmakrt eBay Konkurrenz machen. Vorerst scheint dies in der eBay-Zentrale im kalifornischen San José keine groÃen Probleme zu bereiten. Wenigstens ist beim jährlichen Weltkongress âeBay Liveâ, auf dem sich die eBay-Gemeinde trifft, die Welt noch in Ordnung. Dorthin fahren die Filmemacher gemeinsam mit Jim Griffith, dem legendären âOnkel Griffâ, Moderator der âEbay Radio Showâ und Verfasser der âEbay Bibelâ, um einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens zu werfen. âTraders Dreams â eine Reise in die eBay-Weltâ zeigt Beispiele von Gewinnern und Verlierern im weltweiten Handel vom heimischen Computer aus |
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