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José GarcÃa Foto: Warner Bros. Um den Abschluss der âHarry Potterâ-Reihe hat es in den letzten Wochen wieder einmal viele Spekulationen gegeben. Am 21. Juli wird es damit ein Ende haben, wenn der siebte und letzte Potter-Band in England erscheint. Der Termin für den Start der Verfilmung des fünften Bandes âHarry Potter und der Orden des Phönixâ am 11. Juli konnte deshalb nicht besser gewählt sein. Im Gegensatz zum Kinderfilmstil der ersten zwei Leinwand-Adaptionen durch Kinderfilm-Spezialist Chris Columbus, gestalteten der Mexikaner Alfonso Cuarón und der Brite Mike Newell den dritten beziehungsweise vierten Harry Potter-Film dem Charakter dieser Bände entsprechend deutlich düsterer. Daran schlieÃt sich der nun anlaufende fünfte Film âHarry Potter und der Orden des Phönixâ an, den der eher unbekannte britische Regisseur David Yates in überwiegend entsättigten, trüben Farben gestaltet. Der mit 1021 Seiten längste Roman der âHarry Potterâ-Reihe wird auf 138 Filmminuten und damit zum kürzesten âHarry Potterâ-Film verdichtet â eine besondere Leistung des Drehbuchautoren Michael Goldenberg, der den episodischen Charakter früherer Verfilmungen überwindet. Mit dem neuen Film âHarry Potter und der Orden des Phönixâ gelingt es, wie in der Reihe bislang lediglich âHarry Potter und der Gefangene von Askabanâ, in einem dramaturgisch stimmigen Spannungsbogen das Wesentliche der Vorlage filmisch umzusetzen. Mit dem titelgebenden âOrden des Phönixâ macht Harry Potter nach einer knappen Exposition Bekanntschaft. Der von seinem Mentor, Hogwarts-Schulleiter Albus Dumbledore (Michael Gam ), egründete Orden versteht sich als Widerstandsorganisation gegen die Wiederkunft des Bösen, das in der Potter-Welt den Namen âLord Voldemortâ zwar trägt, nicht jedoch ausgesprochen werden darf. Konsequent konzentriert sich die Verfilmung auf den Kern des fünften âHarry Potterâ-Buchs: Zaubereiminister Cornelius Fudge (Robert Hardy) weigert sich, Harrys Aussage zu glauben, dass der Dunkle Lord zurückgekehrt ist. Mit Hilfe einer Pressekampagne unterminiert der Minister nicht nur Harrys Glaubwürdigkeit. Auch Dumbledore schaltet er als Schulleiter aus, und beruft an seine Stelle seine eigene Sekretärin Dolores Umbridge (Imelda Staunton). Gegen die Anweisungen der neuen Schulleiterin stellt Harry aus Schülern die so genannte âDumbledores Armeeâ zusammen. Der Schüler Harry Potter wird zum Ausbilder dieser Truppe, die er für den Kampf gegen die dunklen Mächte vorbereitet. âHarry Potter und der Orden des Phönixâ glänzt nicht nur durch die beeindruckenden Spezialeffekte und durch ein imposantes Produktionsdesign, für das etwa die Sequenz im Zaubereiministerium mit ihrer Fülle an Schauwerten insbesondere stehen mag. Vielmehr überzeugt der bis in die Nebenrollen brillant besetzte Film vor allem durch die feine Zeichnung der Charaktere: Imelda Staunton gestaltet die stets in allen möglichen rosaroten Schattierungen gekleidete Dolores Umbridge zu einem sprichwörtlichen Wolf im Schafspelz, ohne in eine Karikatur abzugleiten. Vor allem gelingt es einem merklich gereiften Daniel Radcliffe, Harry Potters inneren Zweifel auszudrücken, der von Alpträumen, aber auch von der dunklen Vorahnung geplagt wird, dass er mit dem Dunklen Lord in einer geheimnisvollen Verbindung stehen könnte. Harry lernt freilich von seinem Patenonkel Sirius (Gary Oldman), dass jeder Mensch gute und auch schlechte Wesenszüge besitzt, und dass es letztlich darauf ankommt, diese schlechten Eigenschaften zu bekämpfen, sich nicht auf die schlechte Seite ziehen zu lassen. âHarry Potter und der Orden des Phönixâ offenbart zwar Anklänge an die âDunkle Seite der Machtâ aus dem âStar Warsâ-Universum, die zudem durch die an die Laserschwerter-Gefechte in âKrieg der Sterneâ erinnernde Inszenierung der Zauberstab-Kämpfe visuell unterlegt werden. Regisseur David Yates inszeniert jedoch insbesondere den Versuch Lord Voldemorts, von Harry Besitz zu ergreifen, mit visuellen, sehr filmischen Mitteln auf eigenständige Art. Bereits im vierten Teil wurde der Zuschauer Zeuge dieser Bemühungen des Herrn der Dunkelheit, Harry auf seine âDunkle Seiteâ zu ziehen. Erneut stellt sich die Liebe als der Schlüssel heraus, um sich aus der Umklammerung des Bösen zu befreien. Damit wird wieder einmal ein Hauptmotiv der âHarry Potterâ-Welt sichtbar: Von Liebe versteht der Herr der Finsternis nichts. |
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