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José GarcÃa Foto: FilmKinoText Nachdem mit âSketches of Frank Gehryâ (siehe Filmarchiv) ein Dokumentarfilm über den berühmten Architekten auf der groÃen Leinwand zu sehen war, bringt nun der Bonner Filmverleih âFilmKinoTextâ eine Reihe Dokumentationen über bildende Künstler ins Kino. Den Anfang macht ein Film von Heinz Bütler über den âSchweizer Nationalmalerâ Ferdinand Hodler: âDas Herz ist mein Augeâ. Mit seinen groÃformatigen Werken âTellâ oder âDer Holzfällerâ gilt Ferdinand Hodler (1853â1918) als Inbegriff der Schweizer Kunst. Aber auch seine Landschaftsbilder haben das Bild des Genfer Malers nachhaltig geprägt: Bäume, Berge, Seen, Gipfel und Täler stehen immer wieder im Mittelpunkt seiner Gemälde. Die Natur erscheint auf Hodlers Bildern stets auf die Geometrie konzentriert, wodurch die Landschaftsbilder einen nahezu expressionistischen Charakter erhalten. Diese Vereinfachung führte Hodler ebenfalls jedoch zur Erfindung groÃformatiger allegorischer Figurenbilder, mit denen der in Genf ansässige Maler zum Wegbereiter des Symbolismus avancierte. Ferdinand Hodler wurde Mitglied der Wiener Sezession. Etwa Gustav Klimt und Wassily Kandinsky schätzten ihn als einen der Pioniere der Klassischen Moderne. Heinz Bütler nähert sich in einer 74-minütigen Dokumentation dem bedeutendsten Schweizer Maler aus der Wende zum 20. Jahrhundert an. Bütler lässt vier ausgesprochene Hodler-Kenner zu Wort kommen, die ihre subjektive Sicht auf den Maler werfen. Der ausgewiesene Hodler-Spezialist Jura Brüschweiler setzt sich sehr emotional mit dem Künstler auseinander, dem er sein berufliches Leben verschrieben hat. Der Maler und Sammler Rudolf Schindler erwarb in den fünfziger Jahren Skizzen, Studien und Zeichnungen aus Hodlers Atelier. Anhand dieser Materialien gibt Schindler Einblick in den Entstehungsprozess bedeutender Hodler-Werke. Der Schriftsteller Peter Bichsel entwirft anhand einiger Hodler-Ikonen wie dem âTellâ ein persönliches Porträt des Künstlers, dem er liebend gern beim Handorgeln zugeschaut hätte, um zu erfahren, was vielleicht kein Gespräch aufgedeckt hätte. Der bekannte Ausstellungsmacher und Kunsthistoriker Harald Szeemann beschäftigt sich aus heutiger Perspektive mit einem Werk, das für ihn in seiner Vielfalt, Qualität und Wucht âdie reine Freudeâ ist. Durch diese vierfache Perspektive beleuchtet âFerdinand Hodler â Das Herz ist mein Augeâ nicht nur verschiedene Aspekte des Kunstschaffens Hodlers, etwa seinen Symbolismus. Die Dokumentation bietet ebenfalls einen Einblick in die groÃen Themen der Arbeit Ferdinand Hodlers: Mensch, Natur, Liebe und Tod. Darüber hinaus nähert sich der Film dem Schaffensprozess eines Malers an, indem die verschiedenen Schritte von der Skizze und der Zeichnung bis zu der endgültigen Fassung in den Gemälden verdeutlicht werden. Durch die Abwechslung der Kommentare mit den parallel zu Werken Hodlers gesprochenen Informationen über den Künstler sowie den Texten von Hodler selbst erhält Heinz Bütlers Dokumentarfilm einen ausgewogenen Rhythmus. Die Betrachtung der Werke eines bildenden Künstlers auf der groÃen Kinoleinwand bietet zwar einen besonderen ästhetischen Genuss, aber das Medium DVD besitzt andere Vorzüge. Denn die DVD bietet nicht nur Platz für einen allgemeinen (Dokumentar-)Film, sondern darüber hinaus auch für weitere, kürzere Dokumentationen, die spezielle Aspekte des jeweiligen Kunstschaffens beleuchten können. So erscheint in der Reihe NZZ-Film eine DVD, die über den 74-minütigen Dokumentarfilm âFerdinand Hodler â Das Herz ist mein Augeâ hinaus zwei weitere, je 30-minütige Dokumentationen Heinz Bütlers versammelt: âFerdinand Hodler â Die groÃe Linieâ gibt Einblick in die Arbeit Ferdinand Hodlers als Zeichner. âDer Fall Hodlerâ beleuchtet den Werkkatalog der Gemälde des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft. Der Dokumentarfilm âFerdinand Hodler â Das Herz ist mein Augeâ ab dem 19. Juli im Kino. Die DVD âFerdinand Hodler â Die Filmeâ kann über die Internet-Adresse www.nzzfilm.ch ( (Artikel-Nr. 84467, EUR 28,90) bestellt werden |
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