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José GarcÃa Foto: Warner Bros. ![]() Bei âMimzy â Meine Freundin aus der Zukunftâ, der die Reihe âGeneration/Kplusâ (ehemals âKinderfilmfestâ) bei der diesjährigen Berlinale eröffnete und nun im regulären Kinoprogramm startet, führt Bob Shaye, Gründer von New Line Cinema und Produzent unter anderem der âDer Herr der Ringeâ-Trilogie, Regie. Als prominenter Darsteller spielt Timothy Hutton eine der Erwachsenen-Rollen. Die Hauptrollen übernehmen jedoch die Kinderdarsteller Chris OâNeil und Rhiannon Leigh Wryn. Als Geschwister Noah und Emma finden sie während eines Urlaubs am Strand von Seattle eine geheimnisvolle Kiste, die sie vor ihrer Mutter Jo (Joely Richardson) verbergen. Im geheimnisvoll geformten Kästchen befinden sich ungewöhnlich aussehende Dinge: ein leuchtendes Kristall von der GröÃe einer Kreditkarte, eine Muschel, eine âGelatinemasseâ sowie ein gezackter Stein, der später in neun âKreiselâ zerbricht. Darunter liegt aber auch ein abgenutzter Stoffhase, den Emma auf den Namen âMimzyâ tauft, nachdem er selbst dem Mädchen diesen Namen âeingegebenâ hat. Denn der Hase kommuniziert in Gedanken mit Emma. Aber noch seltsamere Dinge geschehen. Diese Objekte ziehen die Kinder nicht nur so sehr in ihren Bann, dass sich Noah und Emma zum Erstaunen ihrer Mutter bald mit nichts anderem mehr beschäftigen. Darüber hinaus steigt ihr Intelligenzquotient auffallend an: Noah stellt in der Schule ein Experiment vor, in dem er kaum geahnte Fähigkeiten zum Ausdruck bringt. Bald fängt er auch an, komplizierte Mandalas zu zeichnen. Noahs Lehrer Larry White (Rainn Wilson) ist von einer dieser Zeichnungen besonders angetan, entspricht sie doch dem Traum, von dem White immer wieder träumt. Seine Freundin Naomi (Kathryn Hahn) entdeckt darin einen Zusammenhang mit uralten tibetisch-buddhistischen Lehren. Während es Emma aufgeht, dass Mimzy ihr eine Botschaft überbringen will â sie verkörpert die letzte Hoffnung der Menschen aus der Zukunft â, verursacht Noah mit den Kreiseln einen stadtweiten Stromausfall, der die Behörden auf den Plan ruft: Die ganze Familie gerät unter Terrorismusverdacht, woraufhin eine Antiterror-Einheit das Haus stürmt. Basierend auf einer Science-Fiction-Kurzgeschichte von Lewis Padgett aus dem Jahre 1943 erzählt âMimzy â Meine Freundin aus der Zukunftâ immer auf Augenhöhe mit den kleinen Protagonisten. Der Film enthält zwar typische Klischees eines Familienfilmes, etwa den unter zuviel Arbeit leidenden Vater (Timothy Hutton), der seiner Familie zu wenig Zeit widmet. Aber âMimzy â Meine Freundin aus der Zukunftâ zeichnet die Erwachsenencharaktere nicht als die stereotypischen Abgüsse mancher Kinderfilme. So interessieren sich etwa Noahs Physiklehrer Larry und dessen Freundin Naomi aufrichtig für die Entdeckungen der Geschwister. Selbst FBI-Agent Broadman (Michael Clarke Duncan) wird kaum als Fiesling dargestellt. Enttäuscht die eher monotone Musik von Howard Shore, so fällt der unaufdringliche Einsatz von Spezialeffekten positiv auf, die sich stets der Handlung unterwerfen. Regisseur Bob Shaye visualisiert etwa den geschärften Gehör- und Gesichtssinn der Geschwister auf sehr diskrete Weise. Selbst in den charakteristischen Science-Fiction-Szenen verkommen die Spezialeffekte nicht zum Selbstzweck. âMimzy â Meine Freundin aus der Zukunftâ stellt eine Hommage an die Spielfilme Steven Spielbergs dar, insbesondere an âE.T. â Der AuÃerirdischeâ (1982) und, vor allem in der âRahmenhandlungâ, an âA.I. â Künstliche Intelligenzâ (2001). Esoterisch anmutende Elemente werden durch einen wohltuend technologiekritischen Ton wieder wettgemacht: Der ständige Umgang mit elektronischen Geräten raubt den Kindern die kindliche Unschuld. Gerade sie benötigen jedoch die Menschen, wenn sie eine Zukunft haben wollen â eine Botschaft, die âMimzy â Meine Freundin aus der Zukunftâ trotz des zugegebenermaÃen kitschig geratenen Endes kindgerecht umsetzt. |
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