KWOM UND DER KÖNIG DER AFFEN |
Filmische Qualität:   
Regie: Jean-Francois Laguionie
Darsteller: (Dt. Stimme) Daniel Brühl
Land, Jahr: Frankreich/Deutschland/Großbritannien 1999
Laufzeit: 75 Minuten
Genre: Animation
Publikum: ab 6 Jahren
Einschränkungen: -


JOSÉ GARCÍA


Nach einer Naturkatastrophe im Dschungel hat sich ein Affenvolk in zwei Gruppen gespalten: Während sich die Woonkos in die Wipfel der riesigen Urwaldbäume zurückzogen, leben die Laankos am Boden. Im Laufe der Zeit entfremdeten sich die beiden Stämme immer mehr; bei den Laankos gelten die Verwandten in den Bäumen als gefährliche Wilde, während die Woonkos meinen, auf dem Boden lauerten Dämonen. Eines Tages stürzt der junge Woonko Kwom auf die Erde. Der König der Laankos findet ihn und nimmt ihn auf sein Schloss mit. Kwom wird vom König zu dessen Hofnarren ernannt, damit er seine Traurigkeit vertreibe, die ihm seit der mysteriösen Erkrankung seiner Tochter auf der Seele liegt. Kwom und die hübsche Zofe Gina entdecken, dass die Prinzessin vom machthungrigen Kanzler mit Hilfe der Gouvernante langsam vergiftet wird.

Diese bereits 1999 entstandene europäische Koproduktion, die erst jetzt in den deutschen Kinos anläuft, hebt sich mit ihrer anspruchsvollen Initiationsgeschichte wohltuend von den meisten amerikanischen Zeichentrickfilmen ab. Technisch deutlich weniger aufwändig als die Animationsfilme aus dem Hause Disney oder DreamWorks – in den Hintergründen dominieren Aquarellzeichnungen in Pastelltönen –, konzentriert sich „Kwom und der König der Affen“ auf das Herausarbeiten der unterschiedlichen Persönlichkeiten. Diese werden nicht einfach den Kategorien Gut und Böse zugeordnet, weswegen der Film nicht nur kleine Kinder ansprechen dürfte. „Kwom und der König der Affen“ liefert ein Plädoyer für Toleranz und gegen Vorurteile, ohne allzu plakativ zu wirken. Allerdings stellt sich der Eindruck, dass die Filmemacher zwischen Traditionen und Vorurteilen kaum unterscheiden können oder möchten. Ebenso lässt der sonst so komplexe Film jede Öffnung zur Transzendenz vermissen.


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