WINTERSONNENWENDE - DIE JAGD NACH DEN SECHS ZEICHEN DES LICHTS | The Dark is Rising
Filmische Qualität:   
Regie: David L. Cunningham
Darsteller: Alexander Ludwig, Ian McShane, Gregory Smith, Christopher Eccleston, Frances Conroy, Amelia Warner, Emma Lockhart, Gary Entin, James Cosmo
Land, Jahr: USA 2007
Laufzeit: 95 Minuten
Genre: Science-Fiction/Fantasy
Publikum: ab 12 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 10/2007
Auf DVD: 2/2008


José García
Foto: Twentieth Century Fox

Der Kampf zwischen Gut und Böse gehört zu den ureigensten Sujets des Kinos. Der enorme Erfolg etwa von den „Harry Potter“-Verfilmungen verlagerte allerdings diesen Kampf auf das Gebiet einer Fantasiewelt. Die Möglichkeiten der computererstellten Spezialeffekte gaben diesem „Fantasy“-Genre zudem einen enormen Antrieb zur filmischen Umsetzung solcher fantastischer Parallelwelten. Diese zwei Faktoren – technische Machbarkeit sowie aktueller Aufschwung des Genres – erklären, warum ältere Literaturvorlagen erst jetzt verfilmt werden.

So etwa auch Susan Coopers Jugendbuchreihe „The Dark is Rising“, die aus den siebziger Jahren stammt. Nun hat Drehbuchautor John Hodge aus dem zweiten Band dieser Romanreihe das Skript entworfen, das David L. Cunningham unter dem Titel „Wintersonnenwende – Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts“ („The Seeker: The Dark is Rising“) verfilmt hat.

„Wintersonnenwende – Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts“ erzählt von einem Jungen, der ähnlich Harry Potter von seiner besonderen Sendung erfährt: Will Stanton (Alexander Ludwig), der mit seiner Familie aus den Vereinigten Staaten in eine kleine englische Stadt zieht, erhält am Vorabend seines vierzehnten Geburtstags davon Kenntnis, dass er der letzte der „Uralten“ ist, einer Vereinigung von unsterblichen Kriegern, die seit Jahrhunderten gegen die Mächte der Dunkelheit antreten.

Als „siebter Sohn eines siebten Sohns“ ist Will „der Sucher“. Seine Sendung besteht darin, die sechs magischen Zeichen des Lichts zu finden, die den bevorstehenden Kampf gegen das Böse entscheiden werden. Denn die Kräfte der Dunkelheit, die in der Person des „Reiters“ (Christopher Eccleston) verkörpert sind, haben sich wieder einmal erhoben, um die Menschheit zu unterwerfen. Das Schicksal der gesamten Welt liegt in Wills Händen. Obwohl nur er die magischen Zeichen finden kann, stehen ihm die „Krieger des Lichts“ zur Seite, die sich mit den Kräften der Finsternis einen Jahrhunderte alten erbitterten Kampf liefern: Merriman Lyon (Ian McShane), Miss Greythorne (Frances Conroy), der alte George (Jim Piddock) und Dawson (James Cosmo).

„Wintersonnenwende“ schildert eine Berufungsgeschichte, die der von Frodo aus Tolkiens „Der Herr der Ringe“ oder Harry Potter nicht unähnlich ist. So sträubt sich Will zunächst dagegen, weil er meint, er sei „der Falsche“ für diese Aufgabe. Wie Frodo oder Harry sieht sich auch Will mit der Versuchung konfrontiert  hier in der Person der Dorfschönheit Maggie Barnes (Amelia Warner).

Für die Übergänge zwischen der realen und der übersinnlichen Welt bedient sich Regisseur David L. Cunningham filmischer Mittel. So etwa als Will mit seinen Gefährten das Tor überschreitet, das eine grau-blasse Winterlandschaft von einer Umgebung in warmen-sommerlichen Tönen scheidet. Dazu gehören aber auch weitere genreübliche Elemente wie unheimliche Wesen und ein an keltische Musik angelehnter Soundtrack mit „Mystery“-Anklängen, der sich jedoch nie in den Vordergrund drängt.

Für die gelungenen Spezialeffekte zeichnet dieselbe Produktionsfirma verantwortlich, die bereits „Die Chroniken von Narnia – Der König von Narnia“ verfilmt hat (Walden Media). Insbesondere fällt die Übernahme eines Spezialeffektes aus der „Matrix“-Trilogie auf: Die hochauflösenden Aufnahmen im so genannten „Bullet Time”, der eigenwilligen Kombination von extremer Zeitlupe mit superschnellem Schnitt, geben „Wintersonnenwende“ eine besondere visuelle Färbung.

Weil aber die Handlung immer wieder von der Parallel- in die reale Welt springt, nehmen diese Spezialeffekte nicht überhand. So bleibt die Gefühlswelt des Heranwachsenden Will im Mittelpunkt von „Wintersonnenwende– Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts“. Trotz der in rasanten Kamerafahrten inszenierten spektakulären Kämpfe und der Zeitsprünge etwa in die Wikingerzeit handelt „Wintersonnenwende“ doch von einer mit positiven Werten durchsetzten Entwicklungsgeschichte eines Jugendlichen, der in den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse hineingezogen wird.
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