I AM LEGEND | I Am Legend
Filmische Qualität:   
Regie: Francis Lawrence
Darsteller: Will Smith, Alice Braga, Dash Mihok, Salli Richardson, Charlie Tahan, Paradox Pollack, Sterling Wolfe, Michael Ciesla, Thomas J. Pilutik
Land, Jahr: USA 2007
Laufzeit: 100 Minuten
Genre: Science-Fiction/Fantasy
Publikum: ab 16 Jahren
Einschränkungen: G ++
im Kino: 1/2008
Auf DVD: 5/2008


José García
Foto: Warner

Richard Mathesons Science-Fiction-Roman „I Am Legend“ (1954) wurde bereits zweimal verfilmt: 1964 von Ubaldo Ragona („The Last Man On Earth“, mit Vincent Price) sowie 1971 von Boris Sagal („Der Omega-Mann“, mit Charlton Heston). Nun legt Francis Lawrence eine dritte Kinofassung vor.

In einem Fernsehinterview erzählt eine Wissenschaftlerin (Emma Thompson) von einer bahnbrechenden Entdeckung: Mit einem modifizierten Virus habe sie ein für allemal den Krebs besiegt. Dann folgen eine Schwarzblende und die Einblendung „Drei Jahre später“. New York im Jahre 2012, wüst und menschenleer. Am Times Square wuchert das Gras wild, die berühmte Brooklyn-Brücke ist zerstört.Ein Auto rast durch die Straßenschluchten auf Großwildjagd. Darin sitzt Robert Neville (Will Smith) mit seinem Schäferhund Sam. Er scheint der letzte Überlebende in der einstigen Metropole zu sein. Jeden Tag sendet er eine Botschaft: „Ich habe in New York City überlebt... Ich kann Vorräte zur Verfügung stellen. Ich kann Unterkünfte zur Verfügung stellen. Ich kann Sicherheit gewährleisten.“

Mittels Rückblenden erzählt „I Am Legend“, wie es zur Katastrophe kam: Der von Menschenhand entwickelte Retrovirus mutierte zu einem tödlichen Virus, dem die ganze Zivilisation zum Opfer fiel. Neville ist jedoch aus unerklärten Gründen immun. Allerdings ist „der letzte Überlebende“ nicht ganz allein: einige Menschen hat der Virus in kannibalische Mutanten verwandelt, die wie Vampire das Tageslicht scheuen. Deshalb kann sich Neville tagsüber im Freien aufhalten, muss sich aber nachts verbarrikadieren. In seinem Hauslabor sucht der Wissenschaftler weiterhin nach dem Mittel, um die verheerenden Folgen des Virus umzukehren.

Vor allem zu Beginn des Films erzeugen Regisseur Lawrence und Kameramann Andrew Lesnie mit ihren lichtdurchfluteten Totalen die überaus gespenstische Wirkung einer untergegangenen Zivilisation. Will Smith bietet eine überzeugende Studie des verbissenen Überlebenden, der um die Einsamkeit zu überwinden, nicht nur mit seinem treuen Hund spricht, sondern auch immer wieder Aufnahmen von alten Nachrichtensendungen laufen lässt. Sein „gesellschaftliches Leben“ konzentriert sich auf den Besuch einer Videothek, in der er sich DVDs ausleiht und mit den dort aufgestellten Schaufensterpuppen spricht.

Obwohl in der aktuellen Verfilmung die Zeichnung Robert Nevills als Erlöserfigur nicht so plakativ daherkommt wie etwa in der Filmfassung von 1971, in der bereits der Titel „Der Omega-Mann“ an das „Alpha und Omega“ gemahnt, bietet „I Am Legend“ genug Raum für Reflexion über die Grenzen einer Erlösung versprechenden Wissenschaft mit ihren genetischen Manipulationen, sowie für die Theodizee-Frage, die ausdrücklich gestellt wird.
Diese Seite ausdrucken | Seite an einen Freund mailen | Newsletter abonnieren