Filmische Qualität: |
|
Regie: |
|
Darsteller: |
|
Land, Jahr: |
0 |
Laufzeit: |
0 Minuten |
Genre: |
|
Publikum: |
|
Einschränkungen: |
|
im Kino: |
2/2008 |
José GarcÃa
Foto: AFP
Die 80. Oscarverleihung
Als Favoriten bei der diesjährigen Oscarverleihung galten vor allem drei Filme: âNo Country For Old Menâ war achtmal, âThere Will Be Bloodâ und âMichael Claytonâ jeweils siebenmal nominiert. Diese drei Filme waren zusammen mit dem Ãberraschungsfilm des Jahres âJunoâ in den zwei Hauptkategorien âBester Filmâ sowie âBeste Regieâ voraus gewählt. In der Sparte âBester Filmâ komplettierte die Nominierungsliste âAbbitteâ, in der Kategorie âBeste Regieâ war der fünfte im Bunde Julian Schnabel für âSchmetterling und Taucherglockeâ.
Die Entscheidung in den Hauptkategorien âBester Filmâ und âBeste Regieâ wurde dieses Jahr auch deshalb mit besonderer Spannung erwartet, weil bei allen künstlerischen Verdiensten diese Filme auch entgegengesetzte Menschenbilder vertreten: Handelt âNo Country for Old Menâ von einem psychopathischen Mörder, âThere Will Be Bloodâ von einem Egoisten, der ebenfalls über Leichen geht, sowie âMichael Claytonâ von Korruption, so stehen die drei anderen Nominierten für moralische Werte: âAbbitteâ (siehe Filmarchiv) kreist um Sühneleistung, âJunoâ um eine schwangere Minderjährige, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz für ihr Kind entscheidet. âSchmetterling und Taucherglockeâ schlieÃlich beschreibt die Innenwelt eines ehemaligen Chefredakteurs, der krankheitsbedingt bei vollem Bewusstsein nur noch ein Auge bewegen kann â eine Lobeshymne auf das Leben.
Durchgesetzt haben sich letztlich die eher âhartenâ Themen: Den vier Oscars von âNo Country for Old Menâ, den zwei von âThere Will Be Bloodâ und dem einen von âMichael Claytonâ standen lediglich je einer für âJunoâ sowie âAbbitteâ gegenüber. Der ergreifende, aber keineswegs rührselig inszenierte âSchmetterling und Taucherglockeâ ging leer aus. Wurde im Vorfeld der Verleihung ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen âNo Country for Old Menâ von den Brüdern Joel und Ethan Coen, Paul Thomas Andersons âThere Will Be Bloodâ sowie Tony Gilroys âMichael Claytonâ erwartet, so hieà am Ende der eindeutige Gewinner âNo Country for Old Menâ, der in den zwei Königskategorien âBester Filmâ und âBeste Regieâ sowie in den Sparten âAdaptiertes Drehbuchâ und âNebendarstellerâ (Javier Bardem) die Statuette zugesprochen bekam. âThere Will Be Bloodâ gewann seinerseits den Oscar für die âBeste Kameraâ sowie für den Hauptdarstellerâ (Daniel Day-Lewis). âMichael Claytonâ musste sich mit einem einzigen Oscar (âNebendarstellerinâ) für Tilda Swinton zufrieden geben.
Ãsterreichischer Sieger
In der Kategorie âBester nichtenglischsprachiger Filmâ war der österreichische Spielfilm âDie Fälscherâ (siehe Filmarchiv) von Regisseur Stefan Ruzowitzky nominiert worden. Co-produziert wurde der Spielfilm mit Deutschland, wobei er bei der Berlinale 2007 sogar als âdeutscher Beitragâ lief. AuÃerdem wirken neben dem überragenden Ãsterreicher Karl Markovics die bekannten deutschen Schauspieler August Diehl, Devid Striesow, Marie Bäumer und August Zirner mit.
Als besonders favorisiert in dieser allerdings kaum vorhersehbaren Sparte galt neben âDie Fälscherâ die polnische Produktion âKatynâ von Andrzej Wajda. Der Film über das Massaker von Katyn wurde zwar bei der diesjährigen Berlinale im Wettbewerb auÃer Konkurrenz gezeigt, hat aber noch kein Startdatum im regulären Kinoprogramm. Dies könnte sich indes nach der Nominierung schnell ändern.
Der Oscar für âDie Fälscherâ ist der erste âAuslands-Oscarâ, den Ãsterreich gewinnt. Regisseur Stefan Ruzowitzky erinnerte in seiner Dankesrede an groÃe österreichische Filmemacher, die vor den Nazis nach Amerika flohen: Billy Wilder, Fred Zinnemann und Otto Preminger.
Ratatouille
Seit ihrem ersten Animationsfilm âToy Storyâ (1995) wurden alle Pixar-Animationsfilme für eine oder gleich mehrere Oscar-Kategorien nominiert. Der diesjährige Pixar-Film âRatatouilleâ (siehe Filmarchiv) ist allerdings der erste, der in fünf Sparten voraus gewählt war. Dass die Pixarfilme ganz besonders vom Drehbuch leben, zeigt sich eindrucksvoll darin, dass nach âFindet Nemoâ (2003) und âDie Unglaublichenâ (2005) auch âRatatouilleâ für âBestes Original Drehbuchâ nominiert war. Allerdings konnte âRatatouilleâ von den fünf Nominierungen schlieÃlich jedoch nur einen Oscar gewinnen, dafür aber in âseinerâ Sparte, in der Kategorie âBester Animationsfilmâ.
Die diesjährige Oscar-Verleihung zeichnete sich durch eine rekordverdächtig breite Streuung der Preise aus. Lediglich vier Filme gewannen je mehr als einen Oscar (zusammen elf). Die restlichen 13 Oscars verteilten sich auf dreizehn verschiedene Filme.
|